Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
vernünftig
ver|nụ̈nf|tig [mittelhochdeutsch vernünftic]:1. a) Vernunft besitzend, sich in seinem Handeln davon leiten lassend; voller Vernunft, einsichtig und besonnen:
eine vernünftige Frau;
ein vernünftiger Politiker;
sie ist schon sehr vernünftig, sonst ganz vernünftig;
sei doch vernünftig!;
vernünftig denken, reden, handeln;
Sieh einer an, sie schien ja wieder einigermaßen vernünftig geworden zu sein (Hausmann, Abel 134);
b) von Vernunft zeugend; sinnvoll, einleuchtend, überlegt:
eine vernünftige Rede, Frage, Antwort, Ansicht;
ein vernünftiger Plan, Vorschlag, Rat;
eine vernünftige Lebensweise;
sie versuchen, eine vernünftige Lösung zu finden;
mit ihm kann man kein vernünftiges Wort reden (kann man sich nicht vernünftig unterhalten);
seine Argumente, Einwände, Gründe sind sehr vernünftig;
eine solche Fahrweise ist einfach nicht vernünftig;
es wäre das Vernünftigste gewesen, gleich aufzubrechen;
Trotz der … Regelungen, mit denen man einen vernünftigen Machtausgleich zwischen Staat und Zentralbank herzustellen versucht (Fraenkel, Staat 365).
2. (umgangssprachlich) der Vorstellung von etwas, den Erwartungen entsprechend; 1"ordentlich" (4 a), 1"richtig" (2 b):
sie suchen eine vernünftige Wohnung;
weißt du ein vernünftiges Mittel dagegen?;
er soll einen vernünftigen Beruf lernen;
endlich mal wieder vernünftiges Wetter;
ein vernünftiges (gutes) Buch lesen;
ich möchte gerne ein vernünftiges (großes, gut gewachsenes) Stück Fleisch essen;
zieh dich mal vernünftig an!;
sie soll etwas Vernünftiges lernen, essen;
eine Stadt mit optimalen Lebensbedingungen: vernünftige Lebenshaltungskosten, alle Einkaufsmöglichkeiten … (SZ 1. 3. 86, 79);
Und im Lagerhaus gebe es nun karierte Arbeitshemden zu einem vernünftigen (erschwinglichen) Preis (Frischmuth, Herrin 41);
So konnte man natürlich nicht vernünftig arbeiten (Süskind, Parfum 236).
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