Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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verlegen
1ver|le|gen [mittelhochdeutsch verlegen, althochdeutsch ferlegen]:1. an eine andere als sonst übliche Stelle legen und deshalb nicht wieder finden:
den Schlüssel, die Fahrzeugpapiere, die Brille verlegen;
ich habe meinen Schirm verlegt;
Ein verlegter Totozettel und die Folgen (Hörzu 18, 1981, 65).
2. etwas, wofür ein bestimmter Zeitpunkt bereits vorgesehen war, auf einen anderen Zeitpunkt legen:
eine Tagung, einen Termin verlegen;
die Premiere, Veranstaltung ist [auf nächste Woche] verlegt worden.
3. jemanden, etwas von einem bisher innegehabten Ort an einen anderen Ort legen:
eine Haltestelle verlegen;
den Wohnsitz aufs Land verlegen;
die Hauptverwaltung wurde in eine andere Stadt verlegt;
den Patienten auf eine andere Station verlegen;
sein Darmausgang wurde verlegt;
Ü der Dichter verlegt die Handlung nach Mailand, ins 18. Jahrhundert;
Die Front wird verlegt, das ist alles! (Remarque, Funke 224);
Nach rund dreiwöchiger Haft verlegte man mich in eine Zelle dieses Gebäudes (Niekisch, Leben 291);
… und die Geschichtsschreibung der Campagna verlegt den Mord, den er an seinem um zwei Jahre jüngeren Bruder verübte, in sein siebzehntes Lebensjahr (Brecht, Geschichten 30).
4. (Fachsprache) ↑ "legen" (4):
Gleise, Rohre, Kabel, Leitungen verlegen;
Linoleum in der Küche verlegen;
der Teppichboden muss noch verlegt werden;
das Verlegen einer Pipeline;
Als eines Tages in der Frankfurter Straße die Bürgersteige neu verlegt werden … (Chotjewitz, Friede 51).
5. ↑ "versperren" (1 a), ↑ "blockieren" (2 a):
jemandem den Weg, den Zugang verlegen;
den Truppen war der Rückzug verlegt;
Ü jemandem den Appetit verlegen.
6. sich ↑ "legen" (7):
sich auf ein bestimmtes Fachgebiet verlegen;
sie hat sich auf den Handel mit Gebrauchtwagen verlegt;
er verlegte sich aufs Bitten, Leugnen;
Und wenn Sie sich auf juristische Spitzfindigkeiten verlegen wollen … (Goetz, Prätorius 40);
… verlegte sich der Kommissär vom Deutschen wieder aufs Tschechische und redete Djudko an (Bieler, Mädchenkrieg 164).
7. [ursprünglich = Geld (für die Druckkosten eines Buches) vorlegen, vorstrecken] (von einem Verlag) veröffentlichen:
einen Roman verlegen;
seine Werke werden bei Faber & Faber verlegt;
dieses Haus verlegt Bücher, Musikwerke, Zeitschriften;
… als Inhaber der Cotta'schen Buchhandlung, die auch Goethe verlegte (W. Schneider, Sieger 464).
2ver|le|gen [mittelhochdeutsch verlegen, eigentlich adjektivisches 2. Partizip von: verligen = durch langes Liegen Schaden nehmen oder träge werden; Bedeutungsentwicklung von »untätig« über »unschlüssig, ratlos« zur heutigen Bedeutung]:
1. in einer peinlichen, unangenehmen Situation nicht so recht wissend, wie man sich verhalten soll; Unsicherheit und eine Art von Hilflosigkeit ausdrückend:
ein verlegener kleiner Junge;
ein verlegener Blick;
ein verlegenes Lächeln;
es entstand eine verlegene Pause, ein verlegenes Schweigen;
sie war, wurde ganz verlegen;
verlegen lächeln, dastehen;
er räusperte sich verlegen;
Die Begegnung machte uns beide verlegen (Grass, Katz 127).
2. ☆ um etwas verlegen sein (etwas nicht zur Verfügung haben, es benötigen, brauchen: er ist immer um Geld verlegen; … als ihr um ein Nachtlager verlegen wart [Brecht, Mensch 109]; Uns um eine Hauptstadt verlegenen Deutschen … [Wohmann, Absicht 121]);
nicht/nie um etwas verlegen sein (immer etwas als Entgegnung bereithaben: sie ist nie um Worte, eine Ausrede, eine Antwort verlegen).
3. unschlüssig, untätig:
Mergel war und blieb ein verlegener und zuletzt ziemlich armseliger Witwer (Droste-Hülshoff, Judenbuche 8).
den Schlüssel, die Fahrzeugpapiere, die Brille verlegen;
ich habe meinen Schirm verlegt;
Ein verlegter Totozettel und die Folgen (Hörzu 18, 1981, 65).
2. etwas, wofür ein bestimmter Zeitpunkt bereits vorgesehen war, auf einen anderen Zeitpunkt legen:
eine Tagung, einen Termin verlegen;
die Premiere, Veranstaltung ist [auf nächste Woche] verlegt worden.
3. jemanden, etwas von einem bisher innegehabten Ort an einen anderen Ort legen:
eine Haltestelle verlegen;
den Wohnsitz aufs Land verlegen;
die Hauptverwaltung wurde in eine andere Stadt verlegt;
den Patienten auf eine andere Station verlegen;
sein Darmausgang wurde verlegt;
Ü der Dichter verlegt die Handlung nach Mailand, ins 18. Jahrhundert;
Die Front wird verlegt, das ist alles! (Remarque, Funke 224);
Nach rund dreiwöchiger Haft verlegte man mich in eine Zelle dieses Gebäudes (Niekisch, Leben 291);
… und die Geschichtsschreibung der Campagna verlegt den Mord, den er an seinem um zwei Jahre jüngeren Bruder verübte, in sein siebzehntes Lebensjahr (Brecht, Geschichten 30).
4. (Fachsprache) ↑ "legen" (4):
Gleise, Rohre, Kabel, Leitungen verlegen;
Linoleum in der Küche verlegen;
der Teppichboden muss noch verlegt werden;
Als eines Tages in der Frankfurter Straße die Bürgersteige neu verlegt werden … (Chotjewitz, Friede 51).
5. ↑ "versperren" (1 a), ↑ "blockieren" (2 a):
jemandem den Weg, den Zugang verlegen;
den Truppen war der Rückzug verlegt;
Ü jemandem den Appetit verlegen.
6.
sich auf ein bestimmtes Fachgebiet verlegen;
sie hat sich auf den Handel mit Gebrauchtwagen verlegt;
er verlegte sich aufs Bitten, Leugnen;
Und wenn Sie sich auf juristische Spitzfindigkeiten verlegen wollen … (Goetz, Prätorius 40);
… verlegte sich der Kommissär vom Deutschen wieder aufs Tschechische und redete Djudko an (Bieler, Mädchenkrieg 164).
7. [ursprünglich = Geld (für die Druckkosten eines Buches) vorlegen, vorstrecken] (von einem Verlag) veröffentlichen:
einen Roman verlegen;
seine Werke werden bei Faber & Faber verlegt;
dieses Haus verlegt Bücher, Musikwerke, Zeitschriften;
… als Inhaber der Cotta'schen Buchhandlung, die auch Goethe verlegte (W. Schneider, Sieger 464).
2ver|le|gen
1. in einer peinlichen, unangenehmen Situation nicht so recht wissend, wie man sich verhalten soll; Unsicherheit und eine Art von Hilflosigkeit ausdrückend:
ein verlegener kleiner Junge;
ein verlegener Blick;
ein verlegenes Lächeln;
es entstand eine verlegene Pause, ein verlegenes Schweigen;
sie war, wurde ganz verlegen;
verlegen lächeln, dastehen;
er räusperte sich verlegen;
Die Begegnung machte uns beide verlegen (Grass, Katz 127).
2. ☆ um etwas verlegen sein (etwas nicht zur Verfügung haben, es benötigen, brauchen: er ist immer um Geld verlegen; … als ihr um ein Nachtlager verlegen wart [Brecht, Mensch 109];
nicht/nie um etwas verlegen sein (immer etwas als Entgegnung bereithaben: sie ist nie um Worte, eine Ausrede, eine Antwort verlegen).
3. unschlüssig, untätig:
Mergel war und blieb ein verlegener und zuletzt ziemlich armseliger Witwer (Droste-Hülshoff, Judenbuche 8).