Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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verlassen
1ver|lạs|sen [mittelhochdeutsch verlāʒen, althochdeutsch farlāʒan = loslassen; fahren lassen; entlassen; preisgeben; erlassen, verzeihen; anordnen; zulassen; überlassen, übergeben; übrig lassen, hinterlassen; unterlassen]:1. bestimmte Erwartungen, Hoffnungen in jemanden, etwas setzen in Bezug auf etwas (z. B. das Gelingen):
sich auf seine Freunde verlassen;
auf ihn kann ich mich hundertprozentig verlassen;
man kann sich [nicht] auf ihn verlassen (er ist [nicht] zuverlässig);
du solltest dich nicht immer auf andere verlassen [sondern selbst etwas unternehmen];
sich auf sein Glück verlassen;
du kannst dich auf ihr Urteil verlassen (sie hat ein sicheres Urteil);
du kannst dich darauf verlassen, dass sie kommt, dass alles geregelt wird;
ich werde ihm diese Gemeinheit heimzahlen, darauf kannst du dich verlassen/worauf du dich verlassen kannst! (da kannst du sicher sein!).
2. weg-, fortgehen von, aus etwas, sich von einem Ort entfernen:
die Heimat, ein Land verlassen;
eine Party früh verlassen;
das Zimmer, den Raum, den Saal, das Geschäft verlassen;
seinen Platz, sein Versteck verlassen;
er hat das Haus, die Firma um 7 Uhr verlassen;
sie mussten das Hotel, die Stadt Hals über Kopf verlassen;
verlassen Sie sofort meine Wohnung!;
die Autobahn verlassen;
sie verließ fluchtartig das Lokal;
er hatte die Schule ohne Abschlussprüfung verlassen (war ohne Abschlussprüfung von der Schule abgegangen);
sie konnte heute erstmals das Bett verlassen (aufstehen);
die letzten Cabrios verließen das Werk (wurden ausgeliefert);
das Haus war verlassen (stand leer);
ein verlassenes (herrenlos zurückgelassenes) Fahrzeug;
Ü wir verlassen jetzt dieses Thema;
Wir geben ihm etwas zu trinken, aber er ist nicht zu bewegen, den Tisch zu verlassen (Remarque, Obelisk 190);
Er besteigt einen Waggon des Zuges, der kurz darauf die Station verlässt (Sobota, Minus-Mann 35);
Einige Tage später … verließ ich Pisa und begab mich unverzüglich nach Rom (Jens, Mann 111);
Und Josefine verließ diesen Beichtstuhl ohne Absolution (Alexander, Jungfrau 328);
Als die Besatzung das Boot verlassen hatte, ging T. noch mal an Bord (Ott, Haie 338);
Die Täter flüchteten in einem gestohlenen Auto, das kurze Zeit später verlassen aufgefunden wurde (MM 29./30. 3. 80, 1);
Er war … in einem außerhalb der Saison verlassenen (nicht bewohnten) Villenviertel unterwegs (Tages Anzeiger 12. 11. 91, 12);
Anfang Juli wurde das Strafmaß für … eigenmächtiges Verlassen des Dienstes erheblich verschärft (Leonhard, Revolution 63);
… hat nun der Staatspräsident Frankreichs als Erster diesen Standpunkt verlassen (Dönhoff, Ära 154);
Man hat wohl den Eindruck, … dass auch in Sitte und Erziehung vielfach die alten Bahnen verlassen worden waren (Thieß, Reich 67).
3. sich von jemandem, dem man nahegestanden hat, mit dem man in gewisser Weise verbunden ist, trennen:
seine Familie, Frau und Kind verlassen;
jemanden, der in Not ist, verlassen;
unser treu sorgender Vater hat uns für immer verlassen (verhüllend; ist gestorben);
sie fühlte sich ganz verlassen (allein und hilflos);
Ü alle Kräfte verließen sie;
der Mut, alle Hoffnung hatte mich verlassen;
dann verließ ihn die Besinnung (wurde er ohnmächtig);
Seine Gefährtin verließ ihn für einen anderen (Strauß, Niemand 50);
Warum hatte Thomas Mann … Bermann Fischer und seinen Verlag doch nie verlassen? (Reich-Ranicki, Th. Mann 19);
Der Zorn verließ ihn auch während der folgenden Tage nicht gänzlich (Bergengruen, Feuerprobe 41);
… die Gewissheit, dass es gut so sei, hatte ihn nicht einen Augenblick verlassen (Schnabel, Marmor 11);
R und da/dann verließen sie ihn (umgangssprachlich; das wars; wie es weitergeht, ist unbekannt).
4. a) ↑ 1"hinterlassen" (1 b):
Mich schreckt der Name nur, den ich verlasse, ein göttlich Erbteil meinen Kindern (Schiller, Phädra III, 3);
b) zurücklassen:
Doch eines … ist es, was mich kümmert, die Braut verließ ich unter fremdem Schutz (Schiller, Braut v. Messina 1689 f.)
2ver|lạs|sen:
in unangenehm empfundener Weise ohne jedes Leben, ohne Lebendigkeit und daher trostlos-öde wirkend:
eine verlassene Gegend.
sich auf seine Freunde verlassen;
auf ihn kann ich mich hundertprozentig verlassen;
man kann sich [nicht] auf ihn verlassen (er ist [nicht] zuverlässig);
du solltest dich nicht immer auf andere verlassen [sondern selbst etwas unternehmen];
sich auf sein Glück verlassen;
du kannst dich auf ihr Urteil verlassen (sie hat ein sicheres Urteil);
du kannst dich darauf verlassen, dass sie kommt, dass alles geregelt wird;
ich werde ihm diese Gemeinheit heimzahlen, darauf kannst du dich verlassen/worauf du dich verlassen kannst! (da kannst du sicher sein!).
2. weg-, fortgehen von, aus etwas, sich von einem Ort entfernen:
die Heimat, ein Land verlassen;
eine Party früh verlassen;
das Zimmer, den Raum, den Saal, das Geschäft verlassen;
seinen Platz, sein Versteck verlassen;
er hat das Haus, die Firma um 7 Uhr verlassen;
sie mussten das Hotel, die Stadt Hals über Kopf verlassen;
verlassen Sie sofort meine Wohnung!;
die Autobahn verlassen;
sie verließ fluchtartig das Lokal;
er hatte die Schule ohne Abschlussprüfung verlassen (war ohne Abschlussprüfung von der Schule abgegangen);
sie konnte heute erstmals das Bett verlassen (aufstehen);
die letzten Cabrios verließen das Werk (wurden ausgeliefert);
das Haus war verlassen (stand leer);
ein verlassenes (herrenlos zurückgelassenes) Fahrzeug;
Ü wir verlassen jetzt dieses Thema;
Wir geben ihm etwas zu trinken, aber er ist nicht zu bewegen, den Tisch zu verlassen (Remarque, Obelisk 190);
Er besteigt einen Waggon des Zuges, der kurz darauf die Station verlässt (Sobota, Minus-Mann 35);
Einige Tage später … verließ ich Pisa und begab mich unverzüglich nach Rom (Jens, Mann 111);
Und Josefine verließ diesen Beichtstuhl ohne Absolution (Alexander, Jungfrau 328);
Als die Besatzung das Boot verlassen hatte, ging T. noch mal an Bord (Ott, Haie 338);
Die Täter flüchteten in einem gestohlenen Auto, das kurze Zeit später verlassen aufgefunden wurde (MM 29./30. 3. 80, 1);
Er war … in einem außerhalb der Saison verlassenen (nicht bewohnten) Villenviertel unterwegs (Tages Anzeiger 12. 11. 91, 12);
… hat nun der Staatspräsident Frankreichs als Erster diesen Standpunkt verlassen (Dönhoff, Ära 154);
Man hat wohl den Eindruck, … dass auch in Sitte und Erziehung vielfach die alten Bahnen verlassen worden waren (Thieß, Reich 67).
3. sich von jemandem, dem man nahegestanden hat, mit dem man in gewisser Weise verbunden ist, trennen:
seine Familie, Frau und Kind verlassen;
jemanden, der in Not ist, verlassen;
unser treu sorgender Vater hat uns für immer verlassen (verhüllend; ist gestorben);
Ü alle Kräfte verließen sie;
der Mut, alle Hoffnung hatte mich verlassen;
dann verließ ihn die Besinnung (wurde er ohnmächtig);
Seine Gefährtin verließ ihn für einen anderen (Strauß, Niemand 50);
Warum hatte Thomas Mann … Bermann Fischer und seinen Verlag doch nie verlassen? (Reich-Ranicki, Th. Mann 19);
Der Zorn verließ ihn auch während der folgenden Tage nicht gänzlich (Bergengruen, Feuerprobe 41);
… die Gewissheit, dass es gut so sei, hatte ihn nicht einen Augenblick verlassen (Schnabel, Marmor 11);
R und da/dann verließen sie ihn (umgangssprachlich; das wars; wie es weitergeht, ist unbekannt).
4. a) ↑ 1"hinterlassen" (1 b):
Mich schreckt der Name nur, den ich verlasse, ein göttlich Erbteil meinen Kindern (Schiller, Phädra III, 3);
b) zurücklassen:
Doch eines … ist es, was mich kümmert, die Braut verließ ich unter fremdem Schutz (Schiller, Braut v. Messina 1689 f.)
2ver|lạs|sen
in unangenehm empfundener Weise ohne jedes Leben, ohne Lebendigkeit und daher trostlos-öde wirkend:
eine verlassene Gegend.