Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verkrampfen
ver|krạmp|fen :1. a) sich wie im Krampf, krampfartig zusammenziehen:
die Muskeln verkrampften sich;
seine Finger hatten sich verkrampft;
Die Hand, die das Fernglas hielt, verkrampfte sich ein wenig (Kirst, 08/15, 453);
Bevensen fühlte, wie sich sein Magen verkrampfte, sein Leib zitterte (Prodöhl, Tod 206);
… hab' mich mit verkrampfter Miene wieder ins Gefecht geschleppt (Loest, Pistole 198);
Seine verkrampften Züge lösten sich, sie nahmen etwas jungenhaft Fröhliches an (Niekisch, Leben 263);
b) wie im Krampf, krampfartig zusammenziehen:
die Hände zu Fäusten verkrampfen;
… weil sie ja nicht auf der Galerie, sondern meist in der Nähe der ehemaligen Kaiserloge saß, wo das Publikum bei einem Patzer allenfalls die Zehen verkrampfte (Bieler, Mädchenkrieg 55).
2. a) sich wie im Krampf in etwas festkrallen:
ich verkrampfe die Hände in die Lehnen meines Sessels (Simmel, Stoff 645);
b) wie im Krampf in etwas festkrallen:
die Hand des Assistenten verkrampfte sich in seinen Ärmel (Kant, Impressum 83).
3. durch irgendwelche Einflüsse unfrei und gehemmt werden und unnatürlich wirken:
er verkrampft [sich] immer mehr;
ein verkrampftes Verhältnis;
völlig verkrampft sein, lächeln;
Das Ergebnis dieser oft rührenden, meist verkrampften Bemühungen fasst ein harter, ein grausamer Satz … zusammen (Reich-Ranicki, Th. Mann 210);
sie sehen alles nicht so verkrampft, weil sie in ihrer frohen Stimmung nichts sehen wollen (Spiegel 47, 1982, 120);
In Bern scheint der Umgang mit Drogenabhängigen weniger verkrampft zu sein (NZZ 2. 9. 86, 21).
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