Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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verkommen
ver|kọm|men [mittelhochdeutsch verkomen = vorübergehen, zu Ende gehen, vergehen]:1. a) [äußerlich verwahrlosend] moralisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich immer tiefer sinken:
im Schmutz, in der Gosse verkommen;
sie ist nach dem Tode der Eltern immer mehr verkommen;
er ist zu einem notorischen Säufer verkommen;
(abwertend:) er ist ein verkommenes Subjekt;
Während die Bauern im tiefsten Elend verkamen … (Friedell, Aufklärung 67);
»Jeder verfällt, jeder verkommt in der zu großen Nähe eines anderen«, hatte sie zu Elsa gesagt (Strauß, Niemand 168);
dass man ihn … in eine geschlossene Anstalt brachte, wo er verkam (Ransmayr, Welt 57);
Während er uns unentwegt versichert, Höfgen sei ein moralisch verkommener Mensch … (Reich-Ranicki, Th. Mann 198);
Sie wissen wohl nicht, wen Sie vor sich haben … das verkommene Genie, den stinkenden Professor (Degener, Heimsuchung 55);
Vorn ist die Welt des Unterganges, hinten moralisches und psychisches Verkommen (Plievier, Stalingrad 273);
Ü Dass dabei das Lesachtal nicht zum Freilichtmuseum verkommt, dafür sorgt schon die Mentalität seiner zähen und bodenständigen Bewohner (natur 4, 1996, 49);
b) nicht gepflegt werden und daher im Laufe der Zeit verfallen; verwahrlosen:
das Haus, der Hof verkommt völlig;
es ist schade, dass der Garten so verkommt;
der Park ist zu einer Wildnis verkommen;
… während ein Hotelzimmer seit unserer Beschlagnahme progressiv verkommt mittels Asche, zertrampelten Frottiertüchern und dem ganzen Übrigen (Wohmann, Absicht 391);
… gezogen von einem einzigen Gaul, dessen Fell im Regen zu schwarzer Farblosigkeit verkommen war (Bieler, Mädchenkrieg 151);
als Wiesen und Wälder zum Selbstbedienungsladen für Bauunternehmer, Städteplaner und Verkehrsexperten wurden, als Flüsse und Seen zu Pissoirs der Industriebetriebe verkamen … (Spiegel 14, 1978, 111);
… die säuerliche Ausdünstung aus den Türen und Kellergelassen verkommener Quartiere (Fest, Im Gegenlicht 230);
Ich kann mir den in Krieg und Winter verkommenen Badestrand nicht mehr fortdenken (Kant, Aufenthalt 10);
Der Begriff Vaterland ist verständlicherweise durch die jüngste nationale Geschichte verkommen (Brückner, Quints 176);
Auch wenn das Wort Solidarität allmählich … zum fleischlosen Schlagwort verkommt (Saarbr. Zeitung 11. 7. 80, 2);
Denn die eidgenössische Demokratie ist zur Filzokratie verkommen (herabgesunken; Spiegel 48, 1983, 193).
2. (von Nahrungsmitteln o. Ä.) allmählich verderben:
die Speisen verkommen;
iss, damit nichts verkommt!
3. (österreichisch) bestrebt sein, sich schnell zu entfernen:
Verkomm! Aber rasch! (Torberg, Mannschaft 96);
… die Aufregung, wenn sie (= die Frau) einmal verkommen (verschwunden) ist und sich nicht finden lässt (Jelinek, Lust 134).
4. (schweizerisch) übereinkommen:
wir sind verkommen, darüber zu schweigen.
ver|kọm|men
im Schmutz, in der Gosse verkommen;
sie ist nach dem Tode der Eltern immer mehr verkommen;
er ist zu einem notorischen Säufer verkommen;
(abwertend:) er ist ein verkommenes Subjekt;
Während die Bauern im tiefsten Elend verkamen … (Friedell, Aufklärung 67);
»Jeder verfällt, jeder verkommt in der zu großen Nähe eines anderen«, hatte sie zu Elsa gesagt (Strauß, Niemand 168);
dass man ihn … in eine geschlossene Anstalt brachte, wo er verkam (Ransmayr, Welt 57);
Während er uns unentwegt versichert, Höfgen sei ein moralisch verkommener Mensch … (Reich-Ranicki, Th. Mann 198);
Sie wissen wohl nicht, wen Sie vor sich haben … das verkommene Genie, den stinkenden Professor (Degener, Heimsuchung 55);
Ü Dass dabei das Lesachtal nicht zum Freilichtmuseum verkommt, dafür sorgt schon die Mentalität seiner zähen und bodenständigen Bewohner (natur 4, 1996, 49);
b) nicht gepflegt werden und daher im Laufe der Zeit verfallen; verwahrlosen:
das Haus, der Hof verkommt völlig;
es ist schade, dass der Garten so verkommt;
der Park ist zu einer Wildnis verkommen;
… während ein Hotelzimmer seit unserer Beschlagnahme progressiv verkommt mittels Asche, zertrampelten Frottiertüchern und dem ganzen Übrigen (Wohmann, Absicht 391);
… gezogen von einem einzigen Gaul, dessen Fell im Regen zu schwarzer Farblosigkeit verkommen war (Bieler, Mädchenkrieg 151);
als Wiesen und Wälder zum Selbstbedienungsladen für Bauunternehmer, Städteplaner und Verkehrsexperten wurden, als Flüsse und Seen zu Pissoirs der Industriebetriebe verkamen … (Spiegel 14, 1978, 111);
… die säuerliche Ausdünstung aus den Türen und Kellergelassen verkommener Quartiere (Fest, Im Gegenlicht 230);
Ich kann mir den in Krieg und Winter verkommenen Badestrand nicht mehr fortdenken (Kant, Aufenthalt 10);
Der Begriff Vaterland ist verständlicherweise durch die jüngste nationale Geschichte verkommen (Brückner, Quints 176);
Auch wenn das Wort Solidarität allmählich … zum fleischlosen Schlagwort verkommt (Saarbr. Zeitung 11. 7. 80, 2);
Denn die eidgenössische Demokratie ist zur Filzokratie verkommen (herabgesunken; Spiegel 48, 1983, 193).
2. (von Nahrungsmitteln o. Ä.) allmählich verderben:
die Speisen verkommen;
iss, damit nichts verkommt!
3. (österreichisch) bestrebt sein, sich schnell zu entfernen:
Verkomm! Aber rasch! (Torberg, Mannschaft 96);
… die Aufregung, wenn sie (= die Frau) einmal verkommen (verschwunden) ist und sich nicht finden lässt (Jelinek, Lust 134).
4. (schweizerisch) übereinkommen:
wir sind verkommen, darüber zu schweigen.