Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verkneifen
ver|knei|fen :1. (umgangssprachlich)
a) etwas, was man als Reaktion auf etwas empfindet, äußern möchte, unterdrücken:
sich eine Bemerkung, einen Kommentar verkneifen;
ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen;
Mit Mühe verkniff er sich eine ordinäre Antwort (Kronauer, Bogenschütze 143);
Seit Sting seine »Rainforest Foundation« gründete, hat er es sich verkniffen, etwa einen »Yanomami-Song« aufzunehmen. Kein Künstler kann auf Dauer Prediger sein (natur 7, 1994, 105);
Finanzchef Närger konnte sich jedoch nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass mit der jetzt eingeleiteten Politik einer flexiblen Dividendenpolitik auch die Zeiten einer garantierten Dividende vorbei sind (Allgemeine Zeitung 6. 2. 85, 4);
er verkniff aber den Schreck über den Verlust (Marchwitza, Kumiaks 54);
b) sich etwas versagen; auf etwas verzichten:
Gänsebraten muss ich mir wegen meiner Galle verkneifen;
Am Tage verrichte ich meine Bedürfnisse im Freien. Nachts versuche ich es mir so lange wie irgend möglich zu verkneifen (Kinski, Erbeermund 38);
von der Coca Cola bekamen sie einen Schluckauf. Sie gaben sich keine Mühe, sich die Rülpser zu verkneifen (Fels, Sünden 106);
ein Tag, an dem ich mir verkniff, die Demuth-Stiftung zu besuchen (Muschg, Gegenzauber 362).
2. (selten) zusammenpressen, zusammenkneifen:
den Mund verkneifen;
… erst als wir nahe dem Marktplatz waren und die Menge sahen, die dort, grau, unansehnlich, geduckt, sich gesammelt hatte, verkniff er die Lippen und verstummte (Heym, Schwarzenberg 203);
Wir kletterten auf hochstehende Bäume …, verkniffen die Augen zu Sehschlitzen und suchten den Horizont ab (Grass, Butt 18).
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