Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verirren
ver|ịr|ren, sich [mittelhochdeutsch verirren, althochdeutsch farirrōn]:a) vom Weg, der zum angestrebten Ziel führt, abkommen; die Orientierung verlieren und sich nicht mehr zurechtfinden:
sich im Wald, im Nebel verirren;
Ü eine verirrte (von der Schusslinie abgekommene) Gewehrkugel;
ein verirrtes Schaf (biblisch; ein sündiger Mensch; vgl. z. B. Matthäus 18, 12–13);
Manche Passagen seines Abstiegs waren Cotta so fremd, dass er sich schon verirrt glaubte (Ransmayr, Welt 83);
sie wird auch noch Post von ihm bekommen … vielleicht einen verirrten Brief noch in einem Monat (Remarque, Westen 157);
b) irgendwohin gelangen, wohin jemand gar nicht gelangen wollte, etwas gar nicht gehört:
sich in den Sperrbereich verirren;
… suchte er die Toiletten … und stieß an der Tür mit einer älteren Frau zusammen, die sich zu den Männern (in die Männertoilette) verirrt hatte (Kronauer, Bogenschütze 186);
… wenn einen Augenblick ein Gedanke aus der früheren Zeit, vor dem Kriege, sich in meinen Kopf verirrt (Remarque, Westen 163).
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