Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verharren
ver|hạr|ren [mittelhochdeutsch verharren] (gehoben):a) [in einer Bewegung innehaltend] sich für eine Weile nicht von seinem Platz fortbewegen, von der Stelle rühren:
einen Augenblick verharren;
unschlüssig an der Tür, auf dem Platz verharren;
In dieser Position musste der 60-jährige … Mann 264 Stunden verharren (Saarbr. Zeitung 11. 7. 80, 11);
… dass das von dem Erpel gehetzte Weibchen plötzlich … in Begattungsstellung verharrend liegen bleibt (Lorenz, Verhalten I, 219);
er bat, fluchte und segnete, aber die Menge verharrte abweisend (Fest, Im Gegenlicht 242);
Mein nachdenkliches Verharren findet eine eigenwillige Auslegung (Berger, Augenblick 101);
Ü Die Zinsen würden mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit … auf dem jetzigen Niveau verharren (Saarbr. Zeitung 19. 12. 79, 4);
Das reale Bruttoinlandsprodukt … verharrte im 3. Quartal in der konjunkturellen Talsohle (Tages Anzeiger 3. 12. 91, 6);
Eine frühzeitige Feststellung von Eignung, Begabung und Chancen ist allemal besser als ein quälend langes V. von demotivierten und letztlich ungeeigneten jungen Menschen an der Hochschule (Woche 13. 3. 98, 16);
b) [beharrlich] in, bei etwas bleiben:
in Resignation, in Schweigen, im Zweifel verharren;
Ein Professor kann im Irrtum leben und sein ganzes Leben darin verharren (Gehlen, Zeitalter 40);
… die Linke verharrte in Murren, das allerdings … deutlich gedämpfter klang (Saarbr. Zeitung 5. 12. 79, 3);
Peter Kumiak hatte einfach die Lust verloren, wie sein Vater vierzig Jahre bei Herrn von Schachanowski im Dienst zu verharren (Marchwitza, Kumiaks 11).
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