Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Verhängnis
Ver|hạ̈ng|nis, das; -ses, -se [älter = Fügung (Gottes), mittelhochdeutsch verhencnisse = Zulassung, Einwilligung, Schickung, zu: verhengen = hängen lassen oder schießen lassen; nachgeben, geschehen lassen, ergehen lassen, ↑ "verhängt"]:1. von einer höheren Macht über jemanden verhängtes ↑ "Unglück" (1); Unheil, dem man nicht entgehen kann:
die Spielleidenschaft war sein Verhängnis;
das Verhängnis brach über sie herein, ließ sich nicht aufhalten, ließ sich abwenden;
das Verhängnis nahm seinen Lauf;
diese Frau wurde ihm zum Verhängnis;
Ach ja, Verhängnis lag über allem, Unheil ging von Tür zu Tür wie die Pest (Waggerl, Brot 202);
Sein Machthunger wird dem ehemaligen Reformer zum Verhängnis (Woche 14. 11. 97, 34);
Im Falle einer Krise werden gerade die jetzigen Errungenschaften zum allergrößten Verhängnis werden (Gruhl, Planet 263);
Zu den wirklichen Verhängnissen zählen die Märchen, die in Erfüllung gehen (Fest, Im Gegenlicht 390).
2. Geschick, Schicksal:
Die einzige Sorge der Bewohner … betraf die Vermählung der aufblühenden Prinzessin, von der die Fortdauer dieser seligen Zeiten und das Verhängnis des ganzen Landes abhing (Novalis, Heinrich 32);
Was unten tief dem Erdensohne das wechselnde Verhängnis bringt, das schlägt an die metallne Krone, die es erbaulich weiter klingt (Schiller, Lied von der Glocke).
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