Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verhängen
ver|hạ̈n|gen :1. etwas vor oder über etwas hängen und es dadurch bedecken, verdecken; zuhängen:
die Fenster mit Zeltplanen verhängen;
er verhängte den Spiegel mit einem schwarzen Tuch (Jens, Mann 158);
… aber der Platzanweiser hatte den Eingang sofort mit einem Seil verhängt (versperrt; Johnson, Achim 14);
Der größte (= Keller), der von innen völlig mit Rupfensäcken … verhangen (ausgekleidet) war (Sommer, Und keiner 10);
… sah Cotta zunächst nur mit Tüchern und Decken verhängte Möbel (Ransmayr, Welt 195);
auch jetzt vermied er es, einen Blick unter die verhängenden Tücher zu tun (Schneider, Erdbeben 35);
Ü … während dem älteren (= Poeten) … die oberen Augenlider den Blick verhängten, sodass er wie ein geschlagener Hund in alle Zimmerecken … guckte (Grass, Butt 306);
Eines Tages werde sie ihm vorwerfen, er habe ihr den Horizont verhängt, er habe ihr Scheuklappen angelegt (Becker, Amanda 197).
2. (besonders als Strafe) anordnen, verfügen:
Hausarrest, eine Strafe über jemanden verhängen;
den Ausnahmezustand, Belagerungszustand verhängen;
die Schiedsrichterin verhängte einen Elfmeter;
Über Rom wurde die Trauer verhängt (Ransmayr, Welt 134);
der Kaiser, der über seinen Getreuen ein ungerechtes Urteil verhängt (NJW 19, 1984, 1083);
Nordrhein-Westfalen hat … einen Stopp für die Aufnahme von Aus- und Übersiedlern verhängt (Freie Presse 14. 2. 90, 2);
(besonders schweizerisch:) Im November 1983 wurde über sein Büro der Konkurs verhängt (NZZ 29. 8. 86, 31);
Ü wie schwer auch die Zeiten sind, die Gott über uns verhängt hat (Schaper, Kirche 38);
Was das Schicksal über sie verhängte …, das tat sie (Hollander, Akazien 44).
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