Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verführen
ver|füh|ren [mittelhochdeutsch vervüeren = vollführen, ausüben; weg-, irreführen, althochdeutsch firfuoren = entfernen, wegfahren]:a) jemanden dazu bringen, etwas Unkluges, Unrechtes, Unerlaubtes gegen seine eigentliche Absicht zu tun; verlocken, verleiten:
jemanden zum Trinken, zum Spielen verführen;
der niedrige Preis verführte sie zum Kauf;
darf ich Sie zu einem Bier verführen (umgangssprachlich scherzhaft; einladen)?;
Doch es darf nicht zu dem Schluss verführen, zwischen den Partnern … bestünde eine eindeutige Arbeitsteilung (W. Brandt, Begegnungen 639);
die Rolle eines greinenden, von Halbwüchsigen verführten Dreijährigen spielend (Grass, Blechtrommel 472);
b) zum Geschlechtsverkehr verleiten:
er hat das Mädchen, den Jungen verführt;
1985 soll sie den Reitlehrer nach einem Dinner zu zweit in ihrem Haus in Kensington verführt haben (MM 9. 5. 96, 19);
Wer sich auch nur von einem Menschen geliebt wüsste, hätte es kaum nötig, ständig zu verführen (Reich-Ranicki, Th. Mann 217).
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