Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verflüchtigen
ver|flụ̈ch|ti|gen [spätmittelhochdeutsch verfluchtigen = fliehen]:1. (besonders Chemie)
a) in gasförmigen Zustand überführen:
Salzsäure verflüchtigen;
b) in gasförmigen Zustand übergehen:
Ether, Alkohol verflüchtigt sich leicht;
Bei dem Verfahren … hatten sich wohl die Öle verflüchtigt, die den Geschmack erst garantieren (Jacob, Kaffee 292);
c) sich auflösen, verschwinden:
der Nebel, der Parfüm-, Benzingeruch hatte sich verflüchtigt;
Ü seine Heiterkeit, sein Schrecken verflüchtigte sich rasch;
mein Ausweis hat sich verflüchtigt (scherzhaft; ist unauffindbar);
Plötzlich rieche ich seinen muffigen Körper … Ich schließe meine Augen und atme durch die Nase. Langsam verflüchtigt sich der scheußliche Geruch (Straessle, Herzradieschen 88);
Das Feuer erlischt, der Staub verflüchtigt sich (Kempowski, Zeit 397);
Das Blau der Luft verflüchtigte sich in der Sonnenglut (Chr. Wolf, Himmel 98);
auf jeden Fall verflüchtigte sich mit diesem Applaus der zweifelhafte Ruch eines Liebhaberabends (Bieler, Mädchenkrieg 144);
Der Spott, schien mir, hatte sich aus den Gesichtern verflüchtigt (Innerhofer, Schattseite 77);
Die 27 wertvollsten der insgesamt 95 beschlagnahmten Schmuckstücke verflüchtigten sich jedenfalls aus dem CID-Tresor (Prodöhl, Tod 7).
2. (umgangssprachlich scherzhaft) sich still und unbemerkt davonmachen:
als sie das hörte, verflüchtigte sie sich sofort.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: verflüchtigen