Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verdrücken
ver|drụ̈|cken :1. (umgangssprachlich) eine große Menge von etwas essen, ohne viel Aufhebens davon zu machen:
Unmengen verdrücken;
die Kinder haben jedes vier Stücke Kuchen verdrückt;
kaum hatte er seine Brote verdrückt (aufgegessen; Fallada, Blechnapf 297).
2. [mittelhochdeutsch verdrücken, -drucken, althochdeutsch firdruckjan = zerdrücken] (landschaftlich) verknautschen:
der Rock ist arg verdrückt;
Gleich neben dem blauen Buchrand mühte sich ein Käfer durch das verdrückte (zerdrückte) dünne Gras (Muschg, Sommer 223).
3. (umgangssprachlich) sich unauffällig, heimlich davonmachen, entfernen:
sich heimlich, schnell, unbemerkt verdrücken;
er hat sich feige verdrückt;
sich ins Nebenzimmer, Kino, Gebüsch verdrücken;
Am liebsten hätte ich mich verdrückt, obwohl ich auch nicht wusste, wohin (Bieler, Bonifaz 102);
Als der Vater sich mal wieder hinter die FAZ verdrücken (hinter ihr verstecken) wollte (natur 6, 1991, 32);
Wir verdrücken (begeben) uns lieber in die Thieleberger Heide, hier ist es so sandig (Bieler, Bär 60);
Er (= der Hund) erschrak fürchterlich und verdrückte (flüchtete) sich an die Wand hinter der Tür (Wimschneider, Herbstmilch 125);
Das war, als Matthias eine Sektflasche öffnete und ich mich aus der Schusslinie des Korkens verdrückte (rettete; Ziegler, Kein Recht 130).
4. (Bergmannssprache) (von einem 1"Gang":
8 o. Ä.) geringer, schwächer werden, sich verlieren.
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