Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verdrängen
ver|drạ̈n|gen :1. jemanden von seinem Platz drängen, wegdrängen, um ihn selbst einzunehmen:
sich nicht [von seinem Platz] verdrängen lassen;
Ü jemanden aus seiner Stellung, Position verdrängen;
synthetische Stoffe haben das Holz weitgehend verdrängt (ersetzt);
das Schiff verdrängt 15 000 t (Schiffbau; hat eine Wasserverdrängung von 15 000 Tonnen);
weil er Peter nicht wieder … von seinem Sofa verdrängen wollte (Hausmann, Abel 73);
Wir schlürften unseren Kaffee, er tat mir gut, er wärmte auf und verdrängte den Bierdunst aus Hirn und Blut (v. d. Grün, Irrlicht 21).
2. (Psychologie) bedrängende Erlebnisse, Vorstellungen, Bedürfnisse o. Ä. unbewusst aus dem Bewusstsein verbannen; einen Bewusstseinsinhalt, der sich psychisch nicht verarbeiten lässt, unterdrücken:
einen Gedanken, Wunsch, ein Schuldgefühl verdrängen;
verdrängte Obsessionen;
Er muss vieles in sich hineingeschluckt haben, verdrängt, wie man heutzutage sagt (Heym, Nachruf 6);
Miterlebte Krankheit … und Verzweiflung lassen sich jedoch nicht nach Belieben aus dem Gedächtnis verdrängen (Zivildienst 5, 1986, 19);
… der das schreckliche Erlebnis … durch Alkohol zu verdrängen suchte (Konsalik, Promenadendeck 452);
die Aufmerksamkeit … wieder auf das verdrängte Thema Baumsterben lenken (natur 10, 1991, 24).
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