Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verdauen
ver|dau|en [mittelhochdeutsch verdöu(we)n, althochdeutsch firdewen, zu gleichbedeutend mittelhochdeutsch döuwen, douwen, althochdeutsch dewen, wohl zu 2"tauen" und eigentlich = verflüssigen, auflösen]:1. (aufgenommene Nahrung) in für den Körper verwertbare Stoffe umwandeln, umsetzen:
die Nahrung, das Essen verdauen;
der Magen kann diese Stoffe nicht verdauen;
etwas ist leicht, schwer, nicht zu verdauen;
der Kranke verdaut schlecht;
Ü Eindrücke, Erlebnisse, einen Schicksalsschlag, Schock [nicht] verdauen [können] (geistig, psychisch [nicht] verarbeiten, bewältigen [können]);
diese Lektüre ist schwer zu verdauen (umgangssprachlich; ist schwer verständlich);
was ich da gehört habe, muss ich erst einmal verdauen (umgangssprachlich; damit muss ich erst fertigwerden);
Um ein Kilogramm Öl zu verdauen, benötigen die Mikroorganismen über drei Kilogramm Sauerstoff (natur 2, 1991, 94);
Der kleine Vierzylinder schnurrt brav, verdaut (umgangssprachlich; fährt mit) Normal bleifrei (ADAC-Motorwelt 3, 1986, 34);
Selbst den … Ausfall von sieben Prozent der Weltfördermenge an Erdöl … haben die Märkte unerwartet schnell verdaut (verkraftet; natur 3, 1991, 27);
Auch wenn es um den Federungskomfort geht, … werden Querfugen und Kopfsteinpflaster vom Opel weniger gut verdaut (umgangssprachlich; abgefedert; ADAC-Motorwelt 7, 1982, 26).
2. (Boxen Jargon) die Wirkung eines Treffers physisch verkraften:
Er hat den linken Jab offenbar ganz gut verdaut.
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