Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
unterstehen
1ụn|ter|ste|hen [mittelhochdeutsch understēn = sich unter etwas stellen]:unter etwas Schützendem stehen:
er hat beim Regen untergestanden;
Monika, von Tobias um Schirmbegleitung geprellt, ließ Roland von Aesch bei sich unterstehen und nahm gegen das Wetter seinen Arm (Muschg, Gegenzauber 345).
2un|ter|ste|hen :
1. a) in seinen Befugnissen jemandem, einer Institution o. Ä. unterstellt sein:
niemandem unterstehen;
Auch dann, so haben die Sportgerichte schon längst entschieden, untersteht ein Spieler noch der Hoheit der Schiedsrichter (Kicker 6, 1982, 51);
Inspektor Richmond …, dem die 4. Mordkommission unterstand (Prodöhl, Tod 258);
b) 2"unterliegen" (2):
ständiger Kontrolle unterstehen;
es untersteht keinem Zweifel (es besteht kein Zweifel), dass er die Unwahrheit gesagt hat;
Damit unterstehen sie nun dem Amtsgeheimnis (NZZ 30. 6. 86, 32).
2. sich herausnehmen, erdreisten, etwas zu tun:
untersteh dich nicht, darüber zu sprechen!;
(als Warnung, Drohung) untersteh dich! (unterlass das!);
was unterstehen Sie sich!;
da dieser … auf das Ungeschickteste zu behaupten sich unterstand, dass alles, was die Polizei zu Protokoll gebracht habe, nicht stimme (Bachmann, Erzählungen 135);
K Ich … will nicht, dass der Bauer Häuser baue auf seine eigne Hand und also frei hinleb', als ob er Herr wär' in dem Lande. Ich werd' mich unterstehn, Euch das zu wehren (Schiller, Tell I, 2).
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