Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
unterscheiden
un|ter|schei|den [mittelhochdeutsch underscheiden = (als nicht in besonderen Merkmalen o. Ä. übereinstimmend) trennen, festsetzen, erklären, althochdeutsch undarsceidan]:1. a) etwas im Hinblick auf seine besonderen Merkmale, Eigenschaften o. Ä. erkennen und es als etwas, was nicht oder nur teilweise mit etwas anderem übereinstimmt, bestimmen:
verschiedene Bedeutungen unterscheiden;
die einzelnen Arten unterscheiden [können, lernen];
man kann vier Typen unterscheiden;
der Verfasser unterscheidet drei Gesichtspunkte;
zweierlei ist hier zu unterscheiden;
zwischen Richtigem und Falschem unterscheiden;
Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden können;
ein scharf unterscheidender Verstand;
b) einen ↑ "Unterschied" (2) machen:
es wird unterschieden zwischen dem alten und dem neuen Mittelstand;
da auch Aristoteles seiner Meinung nach in den animalischen Dingen zwischen Mensch und Tier nicht wesentlich unterschieden hatte (Stern, Mann 27);
c) zwischen zwei oder mehreren Dingen, Erscheinungen o. Ä. einen Unterschied feststellen, wahrnehmen; als etwas Verschiedenes, in seiner Verschiedenheit erkennen:
die Zwillinge sind kaum zu unterscheiden;
Weizen von Roggen nicht unterscheiden können;
er unterscheidet die Schnäpse am Geruch;
hatte sich auch Cotta so vollständig in das Leben der eisernen Stadt gefügt, dass er von ihren Bewohnern kaum noch zu unterscheiden war (Ransmayr, Welt 220).
2. im Hinblick auf bestimmte Merkmale, Eigenschaften o. Ä. anders sein als eine andere Person oder Sache:
sich grundlegend, deutlich, kaum von jemandem unterscheiden;
sich durch eine bestimmte Farbe [voneinander] unterscheiden;
er unterscheidet sich von seinem Freund im Charakter, im Verhalten;
sie unterscheiden sich nur um weniges;
in diesem Punkt unterscheiden sich die beiden Parteien überhaupt nicht;
»Als ich … in das Internierungslager eingeliefert wurde«, sagte sie, »unterschied sich meine Geschichte zunächst nicht sehr von der Hunderttausender anderer Frauen« (Woche 21. 11. 97, 57).
3. das besondere Merkmal sein, worin jemand, etwas von jemandem, etwas abweicht:
ihre Musikalität unterscheidet sie von ihren Verwandten.
4. etwas unter, zwischen etwas anderem, vielem anderen in seinen Einzelheiten optisch oder akustisch wahrnehmen:
ich unterscheide einen Fleck am Horizont;
dass das Auge selbst im tiefsten Schatten noch Einzelheiten zu unterscheiden vermag (Stern, Mann 158).
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