Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Unschuld
Ụn|schuld, die; - [mittelhochdeutsch unschulde, althochdeutsch unsculd]:1. das ↑ {{link}}Unschuldigsein{{/link}} (1); das Freisein von Schuld an etwas:
seine Unschuld beteuern;
jemandes Unschuld beweisen;
seine Unschuld stellte sich rasch heraus;
er wurde wegen erwiesener Unschuld freigesprochen;
Trotz dieser Entwicklung blieb Förstern und Jägern in der öffentlichen Meinung die ökologische Unschuld erhalten (natur 4, 1994, 33);
Sie … reimen sich die fantastischsten Hypothesen von Schuld und Unschuld zusammen (Ziegler, Liebe 115).
2. a) ↑ {{link}}unschuldiges{{/link}} (2 a) Wesen; das Unschuldigsein; Reinheit:
Die Unkenntnis über all das Machbare, den Stand der natürlichen Unschuld, hat der Mensch … verloren (Gruhl, Planet 291);
b) (auf einem Mangel an Erfahrung beruhende) Ahnungslosigkeit, Arglosigkeit, Naivität:
etwas in aller Unschuld sagen, tun;
Unschuld vom Lande (scherzhaft, meist spöttisch;: 1. unerfahrenes und moralisch unverdorbenes, naives, nicht gewandt auftretendes junges Mädchen vom Land: Weil er … eine verführte Unschuld vom Lande zurück ins ärmlich reine Elternhaus befördert hat [Spiegel 41, 1976, 214]. 2. jemand, den keine Schuld trifft, der zu nichts Bösem fähig ist: er spielt mal wieder die Unschuld vom Lande).
3. Unberührtheit, Jungfräulichkeit:
einem Mädchen die Unschuld nehmen, rauben (gehoben; ein Mädchen entjungfern);
mit 15 verlieren erst 25% der Mädchen ihre Unschuld Bei den Jungen rund 30% (Hörzu 45, 1995, 7);
Frauen: Da ist einfach keine, die sich mal gnädig dazu herablassen will, ihm bittschön seine Unschuld zu nehmen (mit ihm den für ihn ersten Beischlaf zu vollziehen; Grimme, Träume 87).
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