Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Unruhe
Ụn|ru|he, die; -, -n [mittelhochdeutsch unruowe]:1. Zustand gestörter, fehlender ↑ "Ruhe" (1):
die Unruhe der Großstadt;
in der Klasse herrscht dauernde Unruhe;
bei dieser Unruhe kann man sich nicht konzentrieren.
2. ständige Bewegung:
seine Finger sind in ständiger Unruhe.
3. unter einer größeren Anzahl von Menschen herrschende, durch [zornige] Erregung, Empörung, Unmut, Unzufriedenheit gekennzeichnete Stimmung:
ich verbreite Unruhe und verhetze Kinder (Kirst, Aufruhr 130);
dass … ganze Betriebsabteilungen über einen Vorgang im Betrieb in Unruhe geraten, in Empörung ausbrechen (NJW 19, 1984, 1143).
4.
a) das Nicht-zur-Ruhe-Kommen; inneres Getriebenwerden; Ruhelosigkeit, Unrast:
eine nervöse Unruhe;
eine große Unruhe überkam ihn, ergriff ihn, erfüllte ihn;
Abermals bestätigen diese Untersuchungen, dass die Jahre um die vierzig eine Periode außergewöhnlicher Unruhe sind (Schreiber, Krise 145);
b) ängstliche Spannung, Besorgnis, Angstgefühl:
ihre Unruhe wuchs immer mehr, als die Kinder nicht kamen.
5. meist politisch motivierte, die öffentliche Ruhe, den inneren Frieden störende gewalttätige, in der Öffentlichkeit ausgetragene Auseinandersetzungen; Krawalle, Tumulte:
politische, religiöse Unruhen;
die Unruhen halten an;
bei den Unruhen kamen viele Menschen ums Leben;
in der Hauptstadt kam es zu schweren Unruhen;
Sie waren auch an der Uni, sie hatten natürlich bei den ganzen Unruhen mitgemacht (Danella, Hotel 143).
6. (umgangssprachlich) ↑ "Unruh".
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