Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
unbedingt
1ụn|be|dingt [auch: …'dɪŋt] :a) ohne jede Einschränkung, ↑ "absolut" (2):
unbedingte Treue;
unbedingte Verschwiegenheit, Loyalität;
unbedingter Gehorsam;
jemandem unbedingt vertrauen [können];
Es ist ein unbedingtes Gebot der Vorsicht und Wachsamkeit (Leonhard, Revolution 39);
dass die Behauptung der unbedingten Souveränität des Staates nicht mehr länger aufrechtzuerhalten sei (Fraenkel, Staat 254);
So unbedingt, so naiv war mein Glaube an die … Notwendigkeit dieser Verständigung, dass … (K. Mann, Wendepunkt 189);
Ich halte sein Geständnis … für unbedingt glaubhaft (Fallada, Jeder 237);
Es war einer der schönsten Tage meines Lebens, vielleicht der unbedingt schönste (der schönste Tag überhaupt; Th. Mann, Krull 27);
b) nicht 1"bedingt" (a):
unbedingte (Physiologie; angeborene) Reflexe;
c) (österreichische und schweizerische Rechtssprache) keine Bewährungsfrist aufweisend:
das Gericht verurteilte ihn zu sechs Monaten [Gefängnis] unbedingt;
Nun wurde der Mediziner … als Dealer zu einer unbedingten Haftstrafe verurteilt (Neue Kronen Zeitung 31. 3. 92, 19).
2ụn|be|dingt [auch: …'dɪŋt] :
unter allen Umständen, auf jeden Fall:
du musst unbedingt zum Arzt gehen;
er wollte unbedingt (auf jeden Fall) dabei sein;
sie wollte nicht länger bleiben als unbedingt nötig;
er hätte nicht unbedingt so entscheiden müssen;
das hat nicht unbedingt (nicht mit Gewissheit) etwas mit Bevorzugung zu tun;
Herr Belfontaine wollte Sie unbedingt sprechen (Langgässer, Siegel 108);
»… aber muss ich ihnen … nicht theoretisch sehr dankbar sein …?« – »Unbedingt, Marquis …« (Th. Mann, Krull 279);
… sieh da: Fontana Sohn und Vater eine Front! … Nicht unbedingt, Eminenz (Hochhuth, Stellvertreter 91).
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