Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
unabhängig
ụn|ab|hän|gig :1. a) (hinsichtlich seiner politischen, sozialen Stellung, seiner Handlungsfreiheit) nicht von jemandem, etwas ↑ "abhängig" (1 b):
eine unabhängige Frau, Kontrollinstanz;
unabhängige Richterinnen und Richter, Sachverständige, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler;
eine unabhängige (überparteiliche) Zeitung;
finanziell, wirtschaftlich unabhängig sein;
vom Geld unabhängig sein;
sich von jemandem, etwas unabhängig machen;
die Justiz muss unabhängig sein, bleiben;
die Atomenergie sollte das Land unabhängig vom Erdöl machen;
dass sein Bruder von gesellschaftlichen Konventionen oder Vorurteilen ganz und gar unabhängig war (Reich-Ranicki, Th. Mann 167);
Er hatte unabhängig sein wollen und war nur rücksichtslos gewesen (Remarque, Triomphe 139);
b) souverän, frei von der Befehlsgewalt eines anderen Staates; autonom:
das Land, die ehemalige Kolonie ist erst vor 10 Jahren unabhängig geworden, ist seit 1960 unabhängig;
es war ja schon damals klar, dass Österreich wieder ein unabhängiger Staat werden sollte (Leonhard, Revolution 159).
2. a) für sich bestehend; von jemandem, etwas losgelöst:
eine vom Motor unabhängige Standheizung;
die Tiere leben hier unabhängig vom Menschen;
Fahrräder müssen zwei voneinander unabhängige Bremsen haben (Straßenverkehrsrecht, StVZO 196);
b) nicht von etwas beeinflusst, durch etwas bedingt, bestimmt:
zwei voneinander völlig unabhängige Ereignisse;
die … Interessen der Bauernschaft an stabilen, von den Weltmarktschwankungen unabhängigen Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse (Fraenkel, Staat 278);
Es waren die Zoologen Charles Otis Whitman und Oskar Heinroth, die unabhängig voneinander entdeckten, dass … (Lorenz, Verhalten I, 9);
Gobi nennen die Mongolen eine solche Wüstensteppe, unabhängig von deren geographischer Lage (Berger, Augenblick 145).
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