Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
umziehen
1ụm|zie|hen [mittelhochdeutsch umbeziehen = herumziehen; umzingeln, überfallen; belästigen]:1. a) in eine andere Wohnung, Unterkunft ziehen; sein Quartier, seinen Sitz wechseln:
sie ist [in eine größere Wohnung, in ein anderes Hotel, nach München] umgezogen;
die Firma, das Institut zieht [in einen Neubau] um;
die Regierung zieht in die neue Hauptstadt um;
Ü die Kinder mussten mit ihrem Spielzeug in den Flur umziehen;
R dreimal umgezogen ist so gut wie einmal abgebrannt (bei jedem Umzug werden Dinge beschädigt oder gehen verloren; nach englisch »Three removals are as bad as a fire«, das sich schon bei Benjamin Franklin (1706–1790) im Vorwort seines »Poor Richard's Almanack« findet);
b) (im Rahmen eines ↑ {{link}}Umzugs{{/link}} [1]) irgendwohin transportieren:
Sachen, einen Schrank, das Klavier umziehen;
jemanden umziehen (Jargon; [als Spedition o. Ä.] jemandes Umzug durchführen).
2. die Kleidung wechseln:
sich nach der Arbeit, zum Essen, zum Sport umziehen;
ein Kind festlich umziehen;
ich muss mich erst noch umziehen;
Es ist höchste Zeit, sich umzuziehen für die Oper! (K. Mann, Wendepunkt 85);
… um sich, der Jahreszeit angemessen, sommerlich umzuziehen (Langgässer, Siegel 531).
3. einen Umweg machen:
Führt uns den nächsten und besten Weg. – Wir müssen umziehen Die Wasser sind von den entsetzlichen Regen alle ausgetreten (Goethe, Götz V).
2um|zie|hen :
1. sich in die Länge erstreckend, rings umgeben:
Es ist … mehr ein Pferch, von Draht umzogen (Gaiser, Jagd 137).
2. (selten)
a) 2"überziehen":
schwarze Wolken umzogen den Himmel;
b) sich bewölken:
der Himmel hat sich umzogen.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: umziehen