Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
umkehren
ụm|keh|ren :1. kehrtmachen und zurückgehen, -fahren usw.:
auf halbem Wege umkehren;
Völlig entmutigt und erschöpft kehren die Geschlagenen um (Trenker, Helden 80);
Darum bin ich hierhergefahren, und ich werde jetzt nicht unverrichteter Dinge umkehren (Fallada, Herr 105);
Ü Hätte ich keine Möglichkeit gehabt, umzukehren, Hilfe zu erfahren, wäre ich … irgendwann den Nichtsesshaften zugerechnet worden (Klee, Pennbrüder 127).
2. (selten)
a) auf die andere Seite bzw. von unten nach oben kehren, drehen, wenden:
ein Blatt Papier, einen Tisch umkehren;
ein umgekehrter (auf dem Kopf stehender) Pyramidenstumpf;
auf der Netzhaut entsteht ein umgekehrtes und seitenverkehrtes (auf dem Kopf stehendes) Bild des Objekts;
b) sich ↑ "umdrehen" (1 c), ↑ "umwenden" (2):
ich kehrte mich noch einmal [nach ihr] um;
Er … ging hinaus. Plötzlich jedoch kehrte er sich auf dem Absatz um (Andres, Liebesschaukel 28);
c) auf die andere Seite bzw. von innen nach außen drehen:
die Jacke, die Strümpfe, die Hosentaschen umkehren;
Ü das ganze Haus [nach etwas] umkehren (gründlich durchsuchen);
d) von innen nach außen gedreht werden; sich umstülpen:
Einen Augenblick schien sein Magen sich umkehren zu wollen (wurde ihm flau, übel; Th. Mann, Zauberberg 946).
3.
a) ins Gegenteil verkehren:
ein Verhältnis umkehren;
Dem neuen Management … ist es gelungen, … eine existenzbedrohende Abwärtsentwicklung umzukehren (Saarbr. Zeitung 11. 10. 79, III);
b) sich ins Gegenteil verkehren:
die Entwicklung, die Tendenz, der Trend hat sich umgekehrt;
anfangs ist zwar das Gewissen … Ursache des Triebverzichts, aber später kehrt sich das Verhältnis um (Freud, Unbehagen 169).
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