Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
überhören
1über|hö|ren, sich (umgangssprachlich):zu oft hören, ↑ "anhören" (1 b) und deshalb kein Gefallen mehr daran finden:
ich habe mir diesen Song übergehört.
2über|hö|ren [mittelhochdeutsch überhœren = aufsagen lassen, lesen lassen, befragen; nicht hören; nicht befolgen]:
1. a) aus Mangel an Aufmerksamkeit o. Ä. nicht ↑ "hören" (1 b):
das Telefon, das Klingeln überhören;
Er überhörte nicht (er bemerkte durchaus) die Hoffnung in ihrer Stimme, das Gegenteil zu vernehmen (A. Zweig, Claudia 107);
b) auf eine Äußerung o. Ä. absichtlich nicht reagieren, darüber einfach hinweggehen:
eine Anspielung, einen Vorwurf [geflissentlich] überhören;
Dem Bruder Philibertes … blieb nichts anderes übrig, als den Kommentar zu überhören. (A. Kolb, Daphne 21);
das möchte ich [lieber] überhört haben! (als Entgegnung auf eine als unangebracht empfundene Bemerkung, auf die jmd. nicht eingehen will).
2. (veraltet) ↑ "abhören" (1).
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