Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
überhaupt
1über|haupt [spätmittelhochdeutsch über houbet = über das Haupt, die Häupter (der Tiere) hin, d. h. ohne (sie) zu zählen]:1. drückt eine Verallgemeinerung aus; insgesamt [gesehen]:
ich habe ihn auch gestern nicht angetroffen, er ist überhaupt selten zu Hause;
in Saarbrücken und überhaupt im Saarland (Saarbr. Zeitung 29./30. 12. 78, 17);
3,5 Millionen verkaufte Einheiten … machen »Tomb Raider« zu einem der erfolgreichsten Computerspiele überhaupt. (Woche 14. 11. 97, 49);
Wenn das nicht 'ne Schande wäre. In seinen Jahren – und überhaupt. (H. Mann, Unrat 98).
2. [ganz und] gar:
das stimmt überhaupt nicht;
das war überhaupt nicht vorgesehen, möglich;
davon kann überhaupt keine Rede sein;
Solare Wärme fällt meist genau dann an, wenn man sie zur Gebäudebeheizung überhaupt nicht braucht, nämlich im Sommer (CCI 13, 1998, 1);
Obwohl Labre … es überhaupt nicht liebte, über sein väterliches Haus Auskunft zu geben (Nigg, Wiederkehr 92).
3. a) in Verbindung mit »und«; abgesehen davon, überdies:
der Tag war diesig, und überhaupt, auf einen einzelnen kam es nicht an (Plievier, Stalingrad 207);
b) und schon gar; besonders:
man wird, überhaupt im Alter, nachlässiger;
du solltest, überhaupt nachts, nicht alleine weggehen.
2über|haupt :
3"eigentlich":
wie ist das überhaupt passiert?;
was willst du überhaupt?;
hast du denn überhaupt eine Ahnung, was du damit angerichtet hast?;
Wo sind wir überhaupt, Rudolf? (Remarque, Obelisk 76);
Wie war es überhaupt möglich, dass ein solcher Stil sich ausbreiten konnte? (Dönhoff, Ära 57);
Deshalb saßen sie (= Stiefel) auch so locker und darum habe ich den linken überhaupt verloren (Straessle, Herzradieschen 8).
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