Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Übel
Übel, das; -s, - [mittelhochdeutsch übel, althochdeutsch ubil] (meist gehoben):1. etwas, was als übel, unangenehm betrachtet wird, was übel ist:
einem Übel entgegentreten;
prompt beginnt wieder das alljährliche Übel: In den ersten Frühlingswochen haben sich die Autofahrer noch nicht recht auf die Motorradfahrer eingestellt (ADAC-Motorwelt 4, 1981, 33);
Die Emploi-jeunes sind jedenfalls kein Zaubermittel, das schlagartig das Übel der Jugendarbeitslosigkeit heilt (Woche 13. 3. 98, 22);
Marx übertrug seine Erkenntnisse über die Übel des Kapitals auf jede Art von Eigentum (Gruhl, Planet 45);
ein notwendiges Übel. (etwas Unangenehmes, was aber unbedingt erforderlich und nicht zu umgehen ist, sich nicht vermeiden lässt; nach dem griechischen Dichter Menander [342–293 v. Chr.]: Die politische Sphäre blieb ihm fremd, … sie war für ihn nur ein notwendiges Übel, ärgerlich und störend [Reich-Ranicki, Th. Mann 60]);
das kleinere Übel, das kleinere von zwei Übeln (etwas, was weniger unangenehme Folgen hat, weniger Nachteile mit sich bringt als etwas Vergleichbares; nach Plato, Protagoras 538 D: Sie … habe aber erst ein Semester studiert, ehe sie vor die Wahl gestellt worden wäre, Rüstungsarbeiterin oder Wehrmachtshelferin zu werden. Sie habe sich für das kleinere Übel entschieden [Loest, Pistole 103]);
zu allem Übel. (noch obendrein [zu allen ungünstigen Umständen]: zu allem Übel fing es nun noch an zu regnen; Zu allem Übel kündigte auch noch das Mädchen [Kempowski, Tadellöser 119]).
2. Leiden, Krankheit:
die Symptome eines alten Übels;
mit einem Übel geschlagen sein.
3. das Böse:
der Grund, die Wurzel allen Übels;
erlöse uns von dem Übel;
von/vom Übel sein (schlecht, schlimm sein, sich unheilvoll auswirken; nach Matthäus 5, 37: alles, was über das übliche Klischee … hinausgeht, sei von Übel. [Dönhoff, Ära 16]).
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