Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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trocken
trọ|cken [mittelhochdeutsch trucken, althochdeutsch truckan, Herkunft ungeklärt]:1. a) nicht von Feuchtigkeit (besonders Wasser) durchdrungen oder von außen, an der Oberfläche damit benetzt, bedeckt; frei von Feuchtigkeit, Nässe:
trockene Wäsche, Schuhe;
sie soll das trockene Geschirr in den Schrank stellen;
trockene Erde;
trockener Boden;
trockene Straßen;
trockene Luft;
trockene Kälte (kalte Witterung mit geringer Luftfeuchtigkeit);
sie hörte alles trockenen Auges (gehoben; ohne weinen zu müssen, ohne Rührung) an;
trockene Bohrungen (Jargon; ergebnislose Bohrungen nach Erdöl);
die Farben, die Haare sind noch nicht trocken;
wir sind noch trocken (bevor es regnete) nach Hause gekommen;
etwas trocken (in trockenem Zustand) bügeln, reinigen;
sich trocken (mit einem elektrischen Rasierapparat) rasieren;
etwas trocken tupfen;
die Haare trocken föhnen;
ein feuchtes Tuch trocken bügeln;
einen Neubau trocken wohnen (bewohnen, bis das Mauerwerk trocken geworden ist);
bitte das Geschirr sorgfältig trocken reiben;
ich muss die Wäsche noch trocken schleudern;
er hat den Boden nicht richtig trocken gewischt;
sie war froh, als sie wieder auf dem Trock[e]nen (auf trockenem, festem Boden stand, an Land) war;
im Trock[e]nen (an einem trockenen, vor dem Regen geschützten Platz);
Ü der Kellner war verärgert über die trockenen (Jargon abwertend; ohne Trinkgeld zahlenden) Gäste;
Meist sind es illegale Immigranten aus Polen, die nachts die Neiße durchwatet haben. In Deutschland angekommen, knacken die Flüchtlinge als Erstes ein Schrebergartenhäuschen – auf der Suche nach trockenen Kleidern (Woche 17. 1. 97, 41);
Der trockene (ohne Mörtel, Putz o. Ä. durchgeführte) Innenausbau ist eine saubere, moderne Bauart (Westd. Zeitung 7. 7. 84, o. S.);
Der Garten sieht wider Erwarten ganz manierlich aus … Die Beete sind aber alle völlig trocken (Straessle, Herzradieschen 79);
Die Brennstäbe werden in Stahl- und Betonbehältern in einer Lagerhalle trocken verwahrt (Saarbr. Zeitung 5./6. 4. 80, 1);
☆ auf dem Trock[e]nen sitzen/(auch:) sein (umgangssprachlich: 1. nicht mehr weiterkommen; festsitzen und keine Lösung finden. 2. besonders aus finanziellen Gründen in Verlegenheit, handlungsunfähig sein. 3. scherzhaft; vor einem leeren Glas sitzen, nichts mehr zu trinken haben);
b) keine, nur geringe Niederschläge aufweisend; niederschlags-, regenarm:
trockenes Klima;
ein trockener Sommer, Herbst;
es war im Ganzen ein sehr trockenes Jahr;
bei trockenem Wetter (wenn es nicht regnet) ist er immer draußen;
im Sommer ist es hier heiß und trocken;
das Frühjahr war zu trocken;
c) die ursprünglich vorhandene [erwünschte] Feuchtigkeit verloren, abgegeben habend; ausgetrocknet, ausgedorrt:
trockenes Holz, Laub, Heu;
trockene Zweige;
er mag kein trockenes (altbackenes, nicht mehr frisches) Brot;
sie hatte einen ganz trockenen Hals;
ihre Lippen waren trocken;
das Brot ist trocken geworden;
Oben … ließen sie sich … nieder und machten aus trockenem Reisig ein Feuer (Handke, Frau 104);
Schwefelfell zwängte sich durch das trockene Gestrüpp (Funke, Drachenreiter 118);
Mein Teller steht wieder an seinem Platz, auf ihm liegt bereits ein Scheibe Brot. Es ist der trockene Anschnitt (Straessle, Herzradieschen 21);
Kiesbart sammelte mühsam einen Tropfen Spucke in seinem trockenen Mund (Funke, Drachenreiter 268);
mir wurde trocken im Munde, und ich schluckte ein paar Mal (Harig, Weh dem 77);
d) einen geringen, nicht genügenden Gehalt an feuchter, besonders fettiger Substanz aufweisend:
eine trockene Haut haben;
ein Mittel gegen zu trockenes Haar;
das Fleisch dieser Tiere ist im Allgemeinen ziemlich trocken;
der Braten ist fast zu trocken geworden;
In zahlreichen Kuchenrezepten wurde anstelle von Mehl pulverisierter trockener Käse verwendet (André [Übers.], Essen 134);
e) ohne Aufstrich, Belag, ohne Beilage, [flüssige] Zutat:
trockenes Brot an die Hühner verfüttern;
sie isst lieber trockenen Kuchen als Obstkuchen;
wir mussten die Kartoffeln, das Fleisch trocken (ohne Soße) essen;
f) (Jargon) als Alkoholkranke[r] auf den Genuss jeglicher alkoholischer Getränke verzichtend:
trockene Alkoholiker;
er ist seit 20 Jahren trocken;
sie hat es geschafft, trocken zu bleiben;
Dies wurde von einem »trockenen« alkoholkranken Arbeitnehmer … aufgegriffen (Saarbr. Zeitung 4. 12. 79, 23);
Die so häufigen wie vergeblichen Versuche eines Alkoholikers, trocken zu werden (Spiegel 38, 1980, 288);
g) (umgangssprachlich) (von einem Kleinkind) nicht mehr einnässend:
unsere Kleine ist noch nicht, war schon mit 2 Jahren trocken.
2. (von Weinen o. Ä.) wenig unvergorenen Zucker enthaltend:
sie bevorzugt trockene Weine;
der Sekt, Sherry ist mir zu trocken, ist extra trocken;
wobei Bunuel, einen trockenen Martini schlürfend, am liebsten von seinen Träumen erzählt (Spiegel 35, 1977, 133).
3. a) sehr nüchtern, allzu sachlich, ohne Ausschmückung, Fantasie und daher oft ziemlich langweilig; nicht anregend, nicht unterhaltsam:
eine trockene Abhandlung, Arbeit;
ein trockener Bericht;
ein trockener Beruf;
die trockenen Zahlen einer statistischen Erhebung;
er ist ein ziemlich trockener (nüchterner und langweiliger) Mensch;
das Thema ist mir zu trocken;
sie schreibt, spricht immer sehr trocken;
Dieser trockene Mensch spielt als Hobby Posaune (Bastian, Brut 42);
reges Interesse an sonst eher als trocken angesehenen Fächern wie Physik und Chemie (Saarbr. Zeitung 27. 6. 80, , III);
b) sich schlicht, nüchtern auf die reine Information beschränkend; ohne Umschweife:
eine trockene Antwort, Bemerkung, Äußerung;
sein Ton, seine Ausdrucksweise ist immer ziemlich trocken;
sie hat es ihr ganz trocken ins Gesicht gesagt;
Nein, sagt Herr de Bonsac, und er sagt es kurz und trocken (Kempowski, Zeit 311);
c) in seiner Sachlichkeit, Ungerührtheit, Unverblümtheit erheiternd, witzig wirkend:
alle lachten über ihre trockenen Bemerkungen, Einwürfe, Zwischenrufe;
einen trockenen Humor haben.
4. dem Klang nach spröde, hart, scharf [und kurz]:
der trockene Knall eines Gewehrs;
ein trockenes Lachen, Husten;
die Boxen bringen die Bässe schön trocken;
der Ton des Instruments klingt, ist sehr trocken;
die Akustik in diesem Saal ist trocken (es gibt wenig Nachhall);
der Lauf einer Maschinenpistole … Das trockene Geräusch des Durchladens (Fest, Im Gegenlicht 119).
5. a) (Sportjargon, besonders Boxen, Fußball) in der Ausführung hart und genau, dabei meist ohne große Vorbereitung durchgeführt und für den Gegner überraschend:
er landete eine trockene Rechte am Kinn des Gegners;
ein trockener Schuss aus 17 Metern;
b) (Kfz-Technik Jargon) stramm, straff; nicht locker oder weich:
eine trockene Federung;
eine spezielle, recht trockene, aber nicht unkomfortable Fahrwerksabstimmung (ADAC-Motorwelt 11, 1984, 30).
trockene Wäsche, Schuhe;
sie soll das trockene Geschirr in den Schrank stellen;
trockene Erde;
trockener Boden;
trockene Straßen;
trockene Luft;
trockene Kälte (kalte Witterung mit geringer Luftfeuchtigkeit);
sie hörte alles trockenen Auges (gehoben; ohne weinen zu müssen, ohne Rührung) an;
trockene Bohrungen (Jargon; ergebnislose Bohrungen nach Erdöl);
die Farben, die Haare sind noch nicht trocken;
wir sind noch trocken (bevor es regnete) nach Hause gekommen;
etwas trocken (in trockenem Zustand) bügeln, reinigen;
sich trocken (mit einem elektrischen Rasierapparat) rasieren;
etwas trocken tupfen;
die Haare trocken föhnen;
ein feuchtes Tuch trocken bügeln;
einen Neubau trocken wohnen (bewohnen, bis das Mauerwerk trocken geworden ist);
bitte das Geschirr sorgfältig trocken reiben;
ich muss die Wäsche noch trocken schleudern;
er hat den Boden nicht richtig trocken gewischt;
im Trock[e]nen (an einem trockenen, vor dem Regen geschützten Platz);
Ü der Kellner war verärgert über die trockenen (Jargon abwertend; ohne Trinkgeld zahlenden) Gäste;
Meist sind es illegale Immigranten aus Polen, die nachts die Neiße durchwatet haben. In Deutschland angekommen, knacken die Flüchtlinge als Erstes ein Schrebergartenhäuschen – auf der Suche nach trockenen Kleidern (Woche 17. 1. 97, 41);
Der trockene (ohne Mörtel, Putz o. Ä. durchgeführte) Innenausbau ist eine saubere, moderne Bauart (Westd. Zeitung 7. 7. 84, o. S.);
Der Garten sieht wider Erwarten ganz manierlich aus … Die Beete sind aber alle völlig trocken (Straessle, Herzradieschen 79);
Die Brennstäbe werden in Stahl- und Betonbehältern in einer Lagerhalle trocken verwahrt (Saarbr. Zeitung 5./6. 4. 80, 1);
☆ auf dem Trock[e]nen sitzen/(auch:) sein (umgangssprachlich: 1. nicht mehr weiterkommen; festsitzen und keine Lösung finden. 2. besonders aus finanziellen Gründen in Verlegenheit, handlungsunfähig sein. 3. scherzhaft; vor einem leeren Glas sitzen, nichts mehr zu trinken haben);
b) keine, nur geringe Niederschläge aufweisend; niederschlags-, regenarm:
trockenes Klima;
ein trockener Sommer, Herbst;
es war im Ganzen ein sehr trockenes Jahr;
bei trockenem Wetter (wenn es nicht regnet) ist er immer draußen;
im Sommer ist es hier heiß und trocken;
das Frühjahr war zu trocken;
c) die ursprünglich vorhandene [erwünschte] Feuchtigkeit verloren, abgegeben habend; ausgetrocknet, ausgedorrt:
trockenes Holz, Laub, Heu;
trockene Zweige;
er mag kein trockenes (altbackenes, nicht mehr frisches) Brot;
sie hatte einen ganz trockenen Hals;
ihre Lippen waren trocken;
das Brot ist trocken geworden;
Oben … ließen sie sich … nieder und machten aus trockenem Reisig ein Feuer (Handke, Frau 104);
Schwefelfell zwängte sich durch das trockene Gestrüpp (Funke, Drachenreiter 118);
Mein Teller steht wieder an seinem Platz, auf ihm liegt bereits ein Scheibe Brot. Es ist der trockene Anschnitt (Straessle, Herzradieschen 21);
Kiesbart sammelte mühsam einen Tropfen Spucke in seinem trockenen Mund (Funke, Drachenreiter 268);
mir wurde trocken im Munde, und ich schluckte ein paar Mal (Harig, Weh dem 77);
d) einen geringen, nicht genügenden Gehalt an feuchter, besonders fettiger Substanz aufweisend:
eine trockene Haut haben;
ein Mittel gegen zu trockenes Haar;
das Fleisch dieser Tiere ist im Allgemeinen ziemlich trocken;
der Braten ist fast zu trocken geworden;
In zahlreichen Kuchenrezepten wurde anstelle von Mehl pulverisierter trockener Käse verwendet (André [Übers.], Essen 134);
e) ohne Aufstrich, Belag, ohne Beilage, [flüssige] Zutat:
trockenes Brot an die Hühner verfüttern;
sie isst lieber trockenen Kuchen als Obstkuchen;
wir mussten die Kartoffeln, das Fleisch trocken (ohne Soße) essen;
f) (Jargon) als Alkoholkranke[r] auf den Genuss jeglicher alkoholischer Getränke verzichtend:
trockene Alkoholiker;
er ist seit 20 Jahren trocken;
sie hat es geschafft, trocken zu bleiben;
Dies wurde von einem »trockenen« alkoholkranken Arbeitnehmer … aufgegriffen (Saarbr. Zeitung 4. 12. 79, 23);
Die so häufigen wie vergeblichen Versuche eines Alkoholikers, trocken zu werden (Spiegel 38, 1980, 288);
g) (umgangssprachlich) (von einem Kleinkind) nicht mehr einnässend:
unsere Kleine ist noch nicht, war schon mit 2 Jahren trocken.
2. (von Weinen o. Ä.) wenig unvergorenen Zucker enthaltend:
sie bevorzugt trockene Weine;
der Sekt, Sherry ist mir zu trocken, ist extra trocken;
wobei Bunuel, einen trockenen Martini schlürfend, am liebsten von seinen Träumen erzählt (Spiegel 35, 1977, 133).
3. a) sehr nüchtern, allzu sachlich, ohne Ausschmückung, Fantasie und daher oft ziemlich langweilig; nicht anregend, nicht unterhaltsam:
eine trockene Abhandlung, Arbeit;
ein trockener Bericht;
ein trockener Beruf;
die trockenen Zahlen einer statistischen Erhebung;
er ist ein ziemlich trockener (nüchterner und langweiliger) Mensch;
das Thema ist mir zu trocken;
sie schreibt, spricht immer sehr trocken;
Dieser trockene Mensch spielt als Hobby Posaune (Bastian, Brut 42);
reges Interesse an sonst eher als trocken angesehenen Fächern wie Physik und Chemie (Saarbr. Zeitung 27. 6. 80, , III);
b) sich schlicht, nüchtern auf die reine Information beschränkend; ohne Umschweife:
eine trockene Antwort, Bemerkung, Äußerung;
sein Ton, seine Ausdrucksweise ist immer ziemlich trocken;
sie hat es ihr ganz trocken ins Gesicht gesagt;
Nein, sagt Herr de Bonsac, und er sagt es kurz und trocken (Kempowski, Zeit 311);
c) in seiner Sachlichkeit, Ungerührtheit, Unverblümtheit erheiternd, witzig wirkend:
alle lachten über ihre trockenen Bemerkungen, Einwürfe, Zwischenrufe;
einen trockenen Humor haben.
4. dem Klang nach spröde, hart, scharf [und kurz]:
der trockene Knall eines Gewehrs;
ein trockenes Lachen, Husten;
die Boxen bringen die Bässe schön trocken;
der Ton des Instruments klingt, ist sehr trocken;
die Akustik in diesem Saal ist trocken (es gibt wenig Nachhall);
der Lauf einer Maschinenpistole … Das trockene Geräusch des Durchladens (Fest, Im Gegenlicht 119).
5. a) (Sportjargon, besonders Boxen, Fußball) in der Ausführung hart und genau, dabei meist ohne große Vorbereitung durchgeführt und für den Gegner überraschend:
er landete eine trockene Rechte am Kinn des Gegners;
ein trockener Schuss aus 17 Metern;
b) (Kfz-Technik Jargon) stramm, straff; nicht locker oder weich:
eine trockene Federung;
eine spezielle, recht trockene, aber nicht unkomfortable Fahrwerksabstimmung (ADAC-Motorwelt 11, 1984, 30).