Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
triefen
trie|fen [mittelhochdeutsch triefen, althochdeutsch triufan, Herkunft ungeklärt]:1. in zahlreichen, großen Tropfen oder kleinen ↑ {{link}}Rinnsalen{{/link}} (b) irgendwohin fließen:
der Regen trieft;
aus der Wunde troff Blut;
das Regenwasser triefte vom Dach, von den Ästen;
ihm ist der Schweiß von der Stirn getrieft;
das Fett troff ins Feuer wie hernach von den Mundwinkeln (Brot und Salz 283);
Ü »Kann der Herr Marquis heute nicht?«, fragte er und ließ seinen Spott triefen (in boshafter Weise deutlich werden; Konsalik, Promenadendeck 164).
2. tropfend nass sein; so nass sein, dass Wasser, Flüssigkeit in großer Menge heruntertropft, -rinnt, -fließt, austritt:
wir, unsere Kleider trieften vom Regen;
sein Mantel hat von/vor Nässe getrieft;
die Wurst triefte von/vor Fett;
sie war so erkältet, dass ihre Nase ständig triefte (Schleim absonderte);
mit triefenden Kleidern, Haaren;
wir waren triefend nass (völlig, durch und durch nass);
Ü seine Hände triefen von Blut (gehoben; er hat viele Menschen umgebracht);
seine Erzählungen triefen von/vor Edelmut, Sentimentalität, Moral (ironisch; sind übermäßig voll davon);
er trieft nur so von/vor Überheblichkeit, Sarkasmus, Boshaftigkeit (abwertend; ist außerordentlich überheblich, sarkastisch, boshaft);
abends troffen ihm die Kleider von Wasser (Süskind, Parfum 42);
sein dunkles Haar, das von Nässe troff (Hohmann, Engel 166);
ich stolperte mit meinem Schirm durch den triefenden Wald (Mayröcker, Herzzerreißende 120);
Herr Muzeniek ist ein unmöglicher, vor Neid und Bosheit triefender Kerl (Bastian, Brut 57).
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