Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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treten
tre|ten [mittelhochdeutsch treten, althochdeutsch tretan, Herkunft ungeklärt]:1. einen Schritt, ein paar Schritte in eine bestimmte Richtung machen; sich mit einem Schritt, einigen Schritten an eine bestimmte Stelle bewegen:
treten Sie näher!;
ans Fenster, an die Rampe treten;
auf den Balkon, auf den Flur, aus dem Haus treten;
durch die Tür treten;
hinter einen Pfeiler treten;
ins Zimmer, in einen Laden treten;
ins Leere treten (mit dem Fuß an eine Stelle geraten, wo es keinen Halt gibt);
nach vorn, nach hinten treten;
neben jemanden treten;
über die Schwelle treten;
unter das Vordach treten;
von einem Fuß auf den anderen treten (das Körpergewicht ständig verlagern);
vor die Tür treten;
vor den Spiegel treten;
er trat leise zu ihm;
zur Seite treten (einen Schritt zur Seite tun [um Platz zu machen]);
er trat zwischen die Streithähne;
Ü an jemandes Stelle treten (jemandes Platz einnehmen);
er war in dem Streit auf ihre Seite getreten (hatte ihre Partei ergriffen);
in jemandes Bewusstsein treten (jemandem bewusst werden);
der Schweiß war ihr auf die Stirn getreten;
die Sonne trat hinter die Wolken (verschwand [vorübergehend] dahinter);
der Fluss ist über die Ufer getreten;
Nachdem der Biwi reichen Beifall … geerntet hatte, trat der Leo mit sicherem Tritt aufs Podium (Sommer, Und keiner 146);
langer schwingender Rock und nackte Füße in Sandalen mit knallroten Zehennägeln, so als Lehrerin vor die Klasse treten … (Loest, Pistole 220);
Treten Sie von der Bahnsteigkante (Maron, Überläuferin 183);
Schlamm, … der aus den ummauerten Nestern der Gärten und Felder trat und ans Meer hinabkroch (Ransmayr, Welt 213);
K Endlich trat er an mich (trat er zu mir) und fragte mich leise … (Rosegger, Waldbauernbub 207).
2. a) (unabsichtlich, durch ein Missgeschick o. Ä.) seinen Fuß auf, in etwas setzen:
er ist auf einen Regenwurm, auf seine Brille getreten;
in eine Pfütze, in Kot treten;
in, auf einen Nagel treten;
ich bin/habe ihm auf den Fuß getreten;
er war/hatte dem Hund auf den Schwanz getreten;
ich bin/habe mir in den Kleidersaum getreten;
du bist/hast in etwas (verhüllend; in Kot, der an den Schuhen hängen geblieben ist) getreten;
Schocker muss aufpassen, dass er nicht in Scheißhaufen tritt (Ossowski, Flatter 18);
b) mit Absicht [trampelnd, stampfend] seinen Fuß auf, in etwas setzen:
sie traten auf die brennenden Zweige;
er trat voller Sadismus auf meine Finger.
3.
a) jemandem, einer Sache einen ↑ "Tritt" (3) versetzen:
er hat den Hund getreten;
bei der Schlägerei hatte er den Mann [mit dem Fuß, dem Stiefel] getreten;
den Ball, das Leder treten (Fußballjargon; Fußball spielen);
das Pferd, der Esel tritt (schlägt oft aus);
Ü man muss ihn immer treten (umgangssprachlich; ihn drängen), damit er etwas tut;
Als ich aus der Army entlassen wurde, hab ich mir geschworen, mich nie wieder von jemand treten (schikanieren, quälen) zu lassen;
Sie treten das Leder und klopfen Sprüche (Spiegel 3, 1980, 154);
Wenn die anderen Jungen … begeistert den Ball und gegnerische Schienbeine traten, verkroch er sich auf den Dachboden (Hohmann, Engel 37);
b) jemanden, etwas mit einem ↑ "Tritt" (3) an einer bestimmten Stelle treffen; einen ↑ "Tritt" (3) in eine bestimmte Richtung ausführen:
jemandem/(seltener:) jemanden in den Bauch treten;
er hat ihm/(seltener:) ihn ans, gegen das Schienbein getreten;
er trat gegen die Tür;
nach unten treten (umgangssprachlich abwertend; die durch Vorgesetzte erzeugten Frustrationen an den Abhängigen abreagieren);
wenn das noch einmal passiert, trete ich dir in den Hintern (Spiegel 8, 1977, 105);
Ich werde Sie in den Arsch treten (Spiegel 9, 1977, 41);
Die Fotografin verlor die Fassung und trat ihm mehrmals vor (seltener; gegen) die Beine (Strauß, Niemand 169);
c) (besonders Fußball) durch einen ↑ "Tritt" (3) an eine bestimmte Stelle gelangen lassen:
den Ball ins Tor, ins Aus treten.
4. einen mit dem Fuß, den Füßen zu bedienenden Mechanismus o. Ä. durch [wiederholtes] Niederdrücken in Gang setzen bzw. halten:
die Pedale treten;
den Blasebalg der Orgel treten;
die Bremse treten;
die Kupplung treten;
auf das Gas[pedal], auf die Kupplung treten (Gas geben, kuppeln);
die Radfahrer traten kräftig in die Pedale;
Mario tritt aufs Gas, singt nicht, hört kein Radio und überholt, was es zu überholen gibt (Ossowski, Flatter 57);
Ich trete voll auf die Bremse (Sobota, Minus-Mann 207).
5. durch ↑ {{link}}Tritte{{/link}} (1), durch wiederholtes Betreten (in etwas) bahnen:
einen Pfad [durch den Schnee, durch das hohe Gras] treten;
Im späten Frühjahr, wenn er sein Gärtchen bepflanzt, … Erbsenreisig gesteckt, Pfädchen getreten hatte (Harig, Weh dem 91);
Sie treten eine Spur auf das Holz (Muschg, Sommer 242).
6. (Fußball) durch einen ↑ "Schuss" (2 a) ausführen:
eine Ecke, einen Freistoß, einen Elfmeter treten.
7.
a) durch Darauftreten an eine bestimmte Stelle gelangen lassen:
den Grassamen in die Erde treten;
sich einen Nagel in den Schuh, einen Dorn in den Fuß treten;
b) durch heftiges Auftreten (von etwas) entfernen:
sich den Lehm von den Schuhen treten;
c) durch ↑ {{link}}Treten{{/link}} (2) in einen bestimmten Zustand versetzen, zu etwas Bestimmtem machen:
ihr tretet ja die Beete ganz platt!;
ein zu Mus, zu Matsch getretener fauler Apfel;
d) durch Treten (3 a) (an einer bestimmten Sache) entstehen lassen, hervorbringen:
[jemandem] eine Delle ins Auto treten;
e) (etwas an den Füßen oder Schuhen Haftendes) unabsichtlich irgendwohin befördern:
ihr tretet mir ja den ganzen Dreck in die Wohnung.
8.
in jemandes Dienste, in den Staatsdienst treten;
in Verhandlungen treten;
in Aktion treten;
in den Hungerstreik treten;
in Kontakt, in Verbindung, in den Ehestand, den Ruhestand treten;
sie ist in ihr 50. Jahr getreten;
Ebenfalls sieben Absolventen … traten bei privaten Fleischermeistern der Stadt neu in die Lehre (NNN 5. 9. 86, 6).
9. (seltener) ↑ "eintreten" (5):
das Raumschiff ist in seine Umlaufbahn getreten.
10. (von Geflügel und größerem Federwild) begatten:
der Hahn tritt die Henne.
treten Sie näher!;
ans Fenster, an die Rampe treten;
auf den Balkon, auf den Flur, aus dem Haus treten;
durch die Tür treten;
hinter einen Pfeiler treten;
ins Zimmer, in einen Laden treten;
ins Leere treten (mit dem Fuß an eine Stelle geraten, wo es keinen Halt gibt);
nach vorn, nach hinten treten;
neben jemanden treten;
über die Schwelle treten;
unter das Vordach treten;
von einem Fuß auf den anderen treten (das Körpergewicht ständig verlagern);
vor die Tür treten;
vor den Spiegel treten;
er trat leise zu ihm;
zur Seite treten (einen Schritt zur Seite tun [um Platz zu machen]);
er trat zwischen die Streithähne;
Ü an jemandes Stelle treten (jemandes Platz einnehmen);
er war in dem Streit auf ihre Seite getreten (hatte ihre Partei ergriffen);
in jemandes Bewusstsein treten (jemandem bewusst werden);
der Schweiß war ihr auf die Stirn getreten;
die Sonne trat hinter die Wolken (verschwand [vorübergehend] dahinter);
der Fluss ist über die Ufer getreten;
Nachdem der Biwi reichen Beifall … geerntet hatte, trat der Leo mit sicherem Tritt aufs Podium (Sommer, Und keiner 146);
langer schwingender Rock und nackte Füße in Sandalen mit knallroten Zehennägeln, so als Lehrerin vor die Klasse treten … (Loest, Pistole 220);
Treten Sie von der Bahnsteigkante (Maron, Überläuferin 183);
Schlamm, … der aus den ummauerten Nestern der Gärten und Felder trat und ans Meer hinabkroch (Ransmayr, Welt 213);
K Endlich trat er an mich (trat er zu mir) und fragte mich leise … (Rosegger, Waldbauernbub 207).
2. a)
er ist auf einen Regenwurm, auf seine Brille getreten;
in eine Pfütze, in Kot treten;
in, auf einen Nagel treten;
ich bin/habe ihm auf den Fuß getreten;
er war/hatte dem Hund auf den Schwanz getreten;
ich bin/habe mir in den Kleidersaum getreten;
du bist/hast in etwas (verhüllend; in Kot, der an den Schuhen hängen geblieben ist) getreten;
Schocker muss aufpassen, dass er nicht in Scheißhaufen tritt (Ossowski, Flatter 18);
b)
sie traten auf die brennenden Zweige;
er trat voller Sadismus auf meine Finger.
3.
a) jemandem, einer Sache einen ↑ "Tritt" (3) versetzen:
er hat den Hund getreten;
bei der Schlägerei hatte er den Mann [mit dem Fuß, dem Stiefel] getreten;
den Ball, das Leder treten (Fußballjargon; Fußball spielen);
Ü man muss ihn immer treten (umgangssprachlich; ihn drängen), damit er etwas tut;
Als ich aus der Army entlassen wurde, hab ich mir geschworen, mich nie wieder von jemand treten (schikanieren, quälen) zu lassen;
Sie treten das Leder und klopfen Sprüche (Spiegel 3, 1980, 154);
Wenn die anderen Jungen … begeistert den Ball und gegnerische Schienbeine traten, verkroch er sich auf den Dachboden (Hohmann, Engel 37);
b) jemanden, etwas mit einem ↑ "Tritt" (3) an einer bestimmten Stelle treffen; einen ↑ "Tritt" (3) in eine bestimmte Richtung ausführen:
jemandem/(seltener:) jemanden in den Bauch treten;
er hat ihm/(seltener:) ihn ans, gegen das Schienbein getreten;
er trat gegen die Tür;
nach unten treten (umgangssprachlich abwertend; die durch Vorgesetzte erzeugten Frustrationen an den Abhängigen abreagieren);
wenn das noch einmal passiert, trete ich dir in den Hintern (Spiegel 8, 1977, 105);
Ich werde Sie in den Arsch treten (Spiegel 9, 1977, 41);
Die Fotografin verlor die Fassung und trat ihm mehrmals vor (seltener; gegen) die Beine (Strauß, Niemand 169);
c) (besonders Fußball) durch einen ↑ "Tritt" (3) an eine bestimmte Stelle gelangen lassen:
den Ball ins Tor, ins Aus treten.
4.
die Pedale treten;
den Blasebalg der Orgel treten;
die Bremse treten;
die Kupplung treten;
die Radfahrer traten kräftig in die Pedale;
Mario tritt aufs Gas, singt nicht, hört kein Radio und überholt, was es zu überholen gibt (Ossowski, Flatter 57);
Ich trete voll auf die Bremse (Sobota, Minus-Mann 207).
5.
einen Pfad [durch den Schnee, durch das hohe Gras] treten;
Im späten Frühjahr, wenn er sein Gärtchen bepflanzt, … Erbsenreisig gesteckt, Pfädchen getreten hatte (Harig, Weh dem 91);
Sie treten eine Spur auf das Holz (Muschg, Sommer 242).
6.
eine Ecke, einen Freistoß, einen Elfmeter treten.
7.
a) durch Darauftreten an eine bestimmte Stelle gelangen lassen:
den Grassamen in die Erde treten;
sich einen Nagel in den Schuh, einen Dorn in den Fuß treten;
b) durch heftiges Auftreten (von etwas) entfernen:
sich den Lehm von den Schuhen treten;
c) durch ↑ {{link}}Treten{{/link}} (2) in einen bestimmten Zustand versetzen, zu etwas Bestimmtem machen:
ihr tretet ja die Beete ganz platt!;
ein zu Mus, zu Matsch getretener fauler Apfel;
d) durch Treten (3 a) (an einer bestimmten Sache) entstehen lassen, hervorbringen:
[jemandem] eine Delle ins Auto treten;
e) (etwas an den Füßen oder Schuhen Haftendes) unabsichtlich irgendwohin befördern:
ihr tretet mir ja den ganzen Dreck in die Wohnung.
8.
in jemandes Dienste, in den Staatsdienst treten;
in Verhandlungen treten;
in Aktion treten;
in den Hungerstreik treten;
in Kontakt, in Verbindung, in den Ehestand, den Ruhestand treten;
sie ist in ihr 50. Jahr getreten;
Ebenfalls sieben Absolventen … traten bei privaten Fleischermeistern der Stadt neu in die Lehre (NNN 5. 9. 86, 6).
9.
das Raumschiff ist in seine Umlaufbahn getreten.
10.
der Hahn tritt die Henne.