Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Träne
Trä|ne, die; -, -n [mittelhochdeutsch trēne, eigentlich = umgelauteter, als Singular aufgefasster Plural von: trān = Träne, Tropfen, zusammengezogen aus: trahen, althochdeutsch trahan, Herkunft ungeklärt; vgl. ↑ "Tran"]:1. (bei starker Gemütsbewegung oder durch äußeren Reiz) im Auge entstehende und als Tropfen heraustretende klare Flüssigkeit:
eine heimliche, verstohlene Träne;
salzige Tränen;
Tränen der Reue, der Scham, der Rührung, des Schmerzes;
Tränen tropfen, rollen, perlen herab;
jemandem treten [die] Tränen in die Augen, stehen Tränen in den Augen;
Tränen liefen ihr über die Wangen;
bei ihr sitzen die Tränen locker (sie weint leicht);
jemandem kommen leicht [die] Tränen;
Tränen vergießen;
mit Mühe die Tränen zurückhalten;
eine Träne, ein paar Tränen verdrücken/(auch:) zerdrücken (verstohlen ein wenig weinen);
sich die Tränen (das Weinen) verbeißen;
bittere Tränen weinen;
die Tränen abwischen, abtrocknen;
sie hat keine Träne vergossen;
der Rauch trieb ihnen Tränen in die Augen;
Tränen in den Augen haben;
wir haben Tränen gelacht (sehr gelacht);
den Tränen freien Lauf lassen;
als die Kinder hörten, dass sie zu Hause bleiben mussten, gab es Tränen (weinten sie);
er war den Tränen nahe (fing fast an zu weinen);
du brauchst dich deiner Tränen nicht zu schämen;
dies verschlissene alte Stück ist keine Träne wert (es lohnt sich nicht, ihm nachzutrauern);
sie ist in Tränen aufgelöst, schwimmt, zerfließt in Tränen (weint sehr heftig);
mit den Tränen kämpfen (dem Weinen nahe sein);
die Augen füllten sich mit Tränen;
mit Tränen in den Augen rief er nach seiner Tochter;
der Brief war mit Tränen benetzt, war nass von Tränen;
unter Tränen lächeln;
ein Strom von Tränen;
mit von Tränen erstickter Stimme;
etwas rührt jemanden zu Tränen;
Ü ich vertrage keinen Alkohol, gib mir bitte nur eine Träne [voll] (ganz wenig);
während die Marktfrau … sang, leise, monton, für sich, kamen mir die Tränen (Geiser, Fieber 72);
Wissen Sie, wenn ich das Wort Geheimdienst höre, dann kommen mir fast die Tränen (ironisch; so kann ich das nur lächerlich finden). Ich habe immer offen agiert (Spiegel 43, 1992, 148);
Im Unterricht … musste ich mich zusammennehmen, um nicht ständig in Tränen auszubrechen (Perrin, Frauen 24);
Richy sieht ihm nach, blind vor Tränen, die ihm vor Schmerzen oder vor Wut herunterlaufen (Ossowski, Flatter 26);
jemandem, einer Sache keine Träne nachweinen (jemandem, einer Sache nicht nachtrauern: Nun ist er eben tot. Aber es weinte ihm auch keiner große Tränen nach [Fichte, Wolli 465]);
mit einer Träne im Knopfloch (umgangssprachlich scherzhaft; gerührt; scherzhafte Umdrehung von »mit einer Blume im Knopfloch und einer Träne im Auge«).
2. (salopp abwertend) unangenehmer [langweiliger] Mensch:
er ist eine ganz müde, trübe Träne;
seit einer halben Stunde warte ich schon, du bist vielleicht eine Träne!
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