Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Tragödie
Tra|gö|die, die; -, -n [lateinisch tragoedia < griechisch tragōdi̓a = tragisches Drama, Trauerspiel, eigentlich = Bocksgesang, zu: trágos = Ziegenbock und ōde̅̓ = Gesang; vielleicht nach den mit Bocksfellen als Satyrn verkleideten Chorsängern in der griechischen Tragödie]:1. a) dramatische Gattung, in der ↑ "Tragik" (2) dargestellt wird:
die antike, klassische Tragödie;
b) Tragödie (1 a) als einzelnes Drama:
eine Tragödie in/mit fünf Akten.
2. a) tragisches Geschehen, schrecklicher Vorfall:
Zeuge einer Tragödie werden;
Eine Tragödie spielte sich gestern im Zoologischen Garten vor den Augen der Besucher ab (Welt 17. 9. 66, 14);
der Schrecken, mit dem er am Sturz des Dichters nicht bloß die Tragödie eines gefeierten Mannes wahrgenommen hatte (Ransmayr, Welt 144);
»Die Tragödie unseres Volkes ist, dass wir die Kraft zu einer demokratischen Revolution in der Moderne nicht hatten« (Focus 19, 1999, 20);
ein Werk …, das doch wie kein anderes jene Mentalität aufzudecken und wirkungsvoll zu zeigen vermochte, die Deutschlands schrecklichste Tragödie ermöglicht hat (Reich-Ranicki, Th. Mann 129);
b) (umgangssprachlich emotional übertreibend) etwas, was als schlimm, katastrophal empfunden wird:
diese Niederlage ist keine Tragödie;
mach doch keine, nicht gleich eine Tragödie daraus! (nimm es nicht schwerer, als es ist!).
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