Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Tod
Tod, der; -[e]s, -e [mittelhochdeutsch tōd, althochdeutsch tōt, substantivierte Bildung zu dem unter ↑ "tot" genannten Verb]:1. (umgangssprachlich emotional übertreibend;) Aufhören, Ende des Lebens; Augenblick des Aufhörens aller Lebensfunktionen eines Lebewesens:
ein sanfter, schmerzloser, plötzlicher Tod;
der klinische Tod war bereits eingetreten;
ein langer, qualvoller Tod (eine lange, qualvolle Zeitspanne bis zum Eintritt des Todes);
der Tod am Galgen, auf dem Schafott, durch den Strang;
der Tod ist durch Ersticken, Erfrieren, Entkräftung eingetreten;
der Tod kam, nahte schnell, trat um 18 Uhr ein;
dieser Verlust war sein Tod (führte dazu, dass er starb);
der Tod schreckte ihn nicht;
auf den Schlachtfeldern wurden Millionen Tode gestorben (dichterisch; kamen Millionen Menschen ums Leben);
einen schweren, leichten Tod haben;
der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen;
einen ruhigen, stillen Tod, den Tod eines Gerechten sterben;
den Tod fürchten, nicht scheuen, herbeiwünschen, ersehnen;
jemandes Tod betrauern, wollen, wünschen;
jemandem den Tod wünschen;
sich dem Tode weihen;
dem Tod nahe sein;
die Stunde des Todes nahe fühlen;
die Schrecken, die Bitterkeit des Todes;
eines natürlichen, gewaltsamen Todes sterben;
angesichts des Todes waren alle still geworden;
jemandem die Treue halten bis in den/bis zum Tod;
jemanden in den Tod treiben, schicken;
sie folgte ihrem Mann in den Tod;
freiwillig in den Tod gehen (gehoben; Selbstmord begehen);
für seine Überzeugung in den Tod gehen (gehoben; sein Leben opfern);
er hat seinen Leichtsinn mit dem Tod/Tode bezahlen müssen;
man sollte täglich mit dem Tod rechnen;
das Leben nach dem Tod/Tode;
er kam über ihren Tod nicht hinweg;
jemanden über den Tod hinaus lieben;
jemanden vom Tod/Tode erretten;
ein Tier zu Tode schinden (so schinden, dass es stirbt);
er ist zu Tode erkrankt (so sehr erkrankt, dass er dabei sterben könnte);
er hat sich zu Tode gestürzt (ist so unglücklich gestürzt, dass er dadurch zu Tode gekommen ist);
er wurde zum Tode verurteilt;
diese Krankheit führt zum Tod;
Ü mangelndes Vertrauen ist der Tod (bedeutet das Ende) jeder näheren menschlichen Beziehung;
Solche Tode gehen zumeist still vor sich (Wochenpresse 46, 1983, 19);
das spricht dagegen, dass Luis den Tod gesucht hat (sterben wollte; Gregor-Dellin, Traumbuch 152);
Kinder, kommt rein, ihr holt euch noch den Tod (ihr werdet auf den Tod krank; Kempowski, Tadellöser 114);
… hat der Mann die Frau erschossen und dann sich selbst den Tod gegeben (sich selbst erschossen, umgebracht; MM 21./22. 8. 71, 11);
auch die geeignetsten Arten verfallen dem Tode, wenn ihnen durch äußere Umstände die Lebensbedingungen entzogen werden (Gruhl, Planet 38);
Ich bin im Krieg fünf Jahre lang als Soldat mit dem Tod konfrontiert worden (Schreiber, Krise 90);
Wäre es nicht das Beste, wenn wir uns gleich zu Tode hungerten? (so lange hungerten, bis wir tot sind; Bieler, Mädchenkrieg 157);
Im Krieg dann starb der Club einen stillen Tod (Danella, Hotel 62);
R umsonst ist [nur] der Tod [und der kostet das Leben] (es gibt nichts umsonst, für alles muss bezahlt werden);
der Schwarze/schwarze Tod (die Pest);
der Weiße/weiße Tod (der Tod durch Lawinen, durch Erfrieren im Schnee);
den Tod finden (gehoben; ums Leben kommen);
tausend Tode sterben (emotional übertreibend; voller Angst, Zweifel, Unruhe sein);
des Todes sein (gehoben veraltend; sterben müssen);
auf den Tod (gehoben; in einer Weise, die das Leben bedroht, die lebensgefährlich ist: auf den Tod krank, erkältet sein, daniederliegen; Er liegt auf den Tod und bräuchte die Pflege nötiger denn je [Chotjewitz, Friede 8]);
mit Tod abgehen (veraltet; sterben: … demzufolge Heinrichs kleine Tochter Margarete …, falls Heinrich ohne männliche Nachkommen mit dem Tod abginge, seine Länder erben sollte [Feuchtwanger, Herzogin 9]);
zu Tode (emotional übertreibend; sehr, aufs Äußerste, schrecklich: sich zu Tode schämen, langweilen; er war zu Tode erschrocken; Abgeschlagen schleppte er sich ins Ziel, ausgepumpt und zu Tode enttäuscht [Loest, Pistole 61]);
zu Tode kommen (gehoben; den Tod finden: der Projektor war … von panischen Faltern umschwärmt; wenn einer am heißen Glas zu Tode kam, stieg eine Rauchlocke auf [Ransmayr, Welt 26]);
etwas zu Tode reiten (etwas bis zum Überdruss wiederholen; so oft behandeln o. Ä., dass es seiner Wirkung beraubt wird);
auf/(seltener:) für den Tod (umgangssprachlich emotional übertreibend; in äußerstem Maße, ganz und gar, überhaupt: er konnte ihn auf den/für den Tod nicht ausstehen; ich durfte zu meinen Eltern nicht von Gott sprechen, denn das konnten sie auf den Tod nicht leiden [Zorn, Mars 69]).
2. (oft dichterisch oder gehoben) in der Vorstellung als meist schaurige, düstere, grausame Gestalt gedachte Verkörperung des Todes (1); die Endlichkeit des Lebens versinnbildlichende Gestalt:
der grimmige, unerbittliche, grausame Tod stand vor der Tür;
der Tod mit Stundenglas und Hippe;
der Tod als Sensenmann;
der Tod klopft an, ruft, winkt jemandem, lauert auf der Straße, hält reiche Ernte, schickte seine Boten, schloss ihm die Augen, nahm ihm die Feder, den Pinsel aus der Hand;
er war blass, bleich wie der Tod, sah aus wie der leibhaftige Tod;
den Tod vor Augen sehen (seinen Tod voraussehen);
dem Tod entrinnen, entfliehen, entgehen, trotzen;
eine Beute des Todes sein;
jemanden den Klauen des Todes entreißen;
Da weiß man, dass es kaum noch Minuten geht, bis der Tod einen holt (Dürrenmatt, Meteor 10);
Tod und Teufel (alles Mögliche, alle möglichen Leute: man kann mit Kindern über Tod und Teufel reden. Es kommt nur aufs Wie an [Hörzu 11, 1976, 16]);
Tod und Teufel! (Fluch);
weder Tod noch Teufel/sich nicht vor Tod und Teufel fürchten (sich vor nichts fürchten);
dem Tod ins Auge schauen/sehen (in Lebensgefahr sein);
dem Tod von der Schaufel/(häufiger:) Schippe gesprungen sein (scherzhaft; einer tödlichen Gefahr gerade noch entronnen sein);
mit dem Tod/Tode ringen (lebensgefährlich erkrankt, verletzt, dem Sterben nahe sein).
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