Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
toben
to|ben [mittelhochdeutsch toben, althochdeutsch tobōn, tobēn, zu ↑ "taub" und eigentlich = taub, dumm, von Sinnen sein]:1. sich wild, wie wahnsinnig gebärden; rasen, wüten:
vor Empörung, Wut, Zorn, Schmerz, Eifersucht toben;
als er das erfuhr, hat er getobt wie ein Wilder, wie ein Berserker;
Die Zuhörer im Dom tobten vor Begeisterung (Weser-Kurier 20. 5. 85, 12);
Ü Cotta spürte sein Herz toben (Ransmayr, Welt 16).
2. a) wild und ausgelassen, laut und fröhlich lärmend, schreiend irgendwo umherlaufen; herumtollen:
die Kinder haben den ganzen Nachmittag am Strand, im Garten getobt;
hört endlich auf zu toben!;
Von der Aufbruchstimmung angesteckt, fangen die Hunde zu toben an, sie springen und kläffen (Frischmuth, Herrin 48);
b) sich tobend (2 a) irgendwohin bewegen:
die Kinder tobten durch die Straßen.
3. a) in wilder Bewegung, entfesselt [und von zerstörerischer Wirkung] sein:
das Meer, ein Gewitter tobt;
der Kampf hat bis in die Nacht hinein getobt;
Ü die Verzweiflung tobte in ihm;
Ganze Bibliotheken wurden über diesen Sachverhalt geschrieben – und die Diskussion tobt heute wie eh und je (Gruhl, Planet 68);
… wollen sich die Münchener auf einen gefährlichen Markt vorwagen, der von mächtigen Konkurrenten beherrscht wird und in dem heftige Preiskämpfe toben (Woche 21. 8. 98, 12);
b) sich tobend (3 a) irgendwohin bewegen:
der Krieg tobte durchs Land;
Schneeböen toben gegen die Zelte (Trenker, Helden 240);
über die östlichen Stadtteile … tobte der Hagel besonders schwer (Basler Zeitung 27. 7. 84, 3).
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