Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Tier
Tier, das; -[e]s, -e [mittelhochdeutsch tier, althochdeutsch tior, ursprüngliche Bezeichnung für das wild lebende Tier im Gegensatz zum Haustier, wahrscheinlich eigentlich = atmendes Wesen]:1. mit Sinnes- und Atmungsorganen ausgestattetes, sich von anderen tierischen oder pflanzlichen Organismen ernährendes, in der Regel frei bewegliches Lebewesen, das nicht mit der Fähigkeit zu logischem Denken und zum Sprechen befähigt ist:
große, kleine, wilde, zahme, gezähmte, einheimische, exotische Tiere;
ein männliches, weibliches, verschnittenes, kastriertes Tier;
ein munteres, zutrauliches, anhängliches Tierchen;
ein nützliches, schädliches, jagdbares Tier;
die niederen, die höheren Tiere;
auch diese winzigen Organismen sind Tiere;
das Tier will nicht fressen, ist verendet;
er benahm sich wie ein [wildes] Tier;
Tiere pflegen, füttern, züchten, dressieren, abrichten, zur Schau stellen, vorführen;
Tiere beobachten;
Ü er ist ein Tier (er ist ein roher, brutaler, triebhafter Mensch);
sie ist ein gutes Tier (salopp; sie ist gutmütig und ein bisschen beschränkt);
das Tier (die Rohheit, Triebhaftigkeit) brach in ihm durch;
wenn sie ihm das antut, wird er zum Tier (wird er gewalttätig);
ich wehre mich dagegen, in einer Wohnung ohne Garten ein Tier zu halten (Schwaiger, Wie kommt 75);
Die nächste Stufe der lebendigen Welt wird von den Pflanzen fressenden Tieren gebildet (Gruhl, Planet 32);
R jedem Tierchen sein Pläsierchen (umgangssprachlich scherzhaft; jeder muss leben, handeln, wie er es für richtig hält); quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz ([besonders an Kinder gerichtete] Ermahnung, keine Tiere zu quälen);
ein hohes/großes Tier (umgangssprachlich; eine Person von großem Ansehen, hohem Rang: Sein Vater war im Militär ein hohes Tier [Ziegler, Kein Recht 55]).
2. (Jägersprache) weibliches Tier beim Rot-, Dam- und Elchwild.
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