Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Teufel
Teu|fel, der; -s, - [mittelhochdeutsch tiuvel, tievel, althochdeutsch tiufal, wahrscheinlich über das Gotische < kirchenlateinisch diabolus, ↑ "Diabolos"]:a) Widersacher Gottes, dessen Reich die Hölle ist; Gestalt, die das Böse verkörpert; Satan:
der leibhaftige Teufel;
da hat der Teufel seine Hand im Spiel (diese Sache wirft unerwartete Probleme auf);
den Teufel austreiben, verjagen, bannen;
Faust verkaufte, verschrieb seine Seele dem Teufel, schloss einen Pakt mit dem Teufel;
die Hörner, der Pferdefuß des Teufels;
Ü der Kerl ist ein Teufel [in Menschengestalt] (ist höchst böse, grausam);
der Kleine ist ein richtiger Teufel (umgangssprachlich; ist sehr wild, macht [böse] Streiche);
der Bursche ist der reinste Teufel (umgangssprachlich; ist tollkühn, wild o. Ä.);
ein armer Teufel (ein bedauernswerter, unglücklicher Mensch; jemand, der völlig mittellos ist);
R der Teufel steckt im Detail (bei der Durchführung einer Sache bereiten Kleinigkeiten oft die meisten Probleme); das/es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn … (umgangssprachlich; es ist ganz unwahrscheinlich, dass …); wenn man vom Teufel spricht, ist er nicht weit; (landschaftlich scherzhaft auch:) wenn man den Teufel nennt, kommt er gerennt (Ausruf, der das Erstaunen darüber ausdrückt, dass jemand gerade dann erscheint, wenn man von ihm spricht oder gesprochen hat);
☆ der Teufel ist los (umgangssprachlich; es gibt Streit, Aufregung, Lärm o. Ä.; nach Offenb. 20, 2 ff.: Als ich nach Hause zurückkam, war natürlich der Teufel los … als wenige Monate später die Sache mit meinem Freund herauskam [Jaekel, Ghetto 54]);
jemanden reitet der Teufel (umgangssprachlich; jemand treibt Unfug, stellt mutwillig etwas an; nach altem Volksglauben setzt sich der Teufel denen, die er in seine Gewalt bekommen will, auf den Rücken und reitet auf ihnen: da hatte ich in einen Schneeball, warum, das weiß ich nicht, was für ein Teufel mich da geritten hat, so einen Stein da reingebacken [Fichte, Wolli 147]);
hole/hol dich usw. der Teufel/der Teufel soll dich usw. holen (salopp; Ausrufe der Verwünschung);
in jemanden ist [wohl] der Teufel gefahren (umgangssprachlich: 1. jemand nimmt sich viel heraus, ist frech. 2. jemand ist sehr leichtsinnig);
Teufel auch!/T., Teufel! (salopp; Ausrufe der Bewunderung, des Staunens);
pfui Teufel! (umgangssprachlich; Ausruf der Abscheu);
[das] weiß der Teufel (salopp; ↑ "Kuckuck" [1]);
etwas fürchten/scheuen o. Ä. wie der Teufel das Weihwasser (umgangssprachlich; etwas sehr scheuen);
hinter etwas her sein wie der Teufel hinter der armen Seele (umgangssprachlich; gierig, ganz versessen auf etwas sein, etwas unbedingt haben wollen);
kein Teufel (salopp; kein Mensch, niemand: wenn der gegen irgendeinen boxt, den kein Teufel kennt [Fichte, Wolli 35]);
den Teufel (salopp; gar nicht[s]; nicht im Geringsten: er kümmert sich den Teufel um mich; Ich werd den Teufel tun, meine Kandidaten in irgendeiner Weise bei ihrer Auswahl zu beschwätzen [Hörzu 7, 1985, 6]);
den Teufel an die Wand malen (umgangssprachlich; ein Unglück dadurch heraufbeschwören, dass man darüber spricht; nach einer bei der Teufelsbeschwörung üblichen Praktik);
den Teufel im Leib haben (umgangssprachlich; wild und unbeherrscht, sehr temperamentvoll sein; in früheren Zeiten nahm man als Ursache von Krankheiten an, dass der Teufel in den Leib des Menschen gefahren sei; besonders bei Tobsucht o. Ä. galt der Kranke als vom Teufel besessen);
sich den Teufel auf den Hals laden (umgangssprachlich; sich in große Schwierigkeiten bringen);
des Teufels sein (umgangssprachlich; etwas völlig Unvernünftiges tun, im Sinn haben; eigentlich = dem Teufel gehören [= vom Teufel besessen sein]);
des Teufels Gebet-/Gesangbuch (umgangssprachlich scherzhaft; Spielkarten);
auf Teufel komm raus (umgangssprachlich; aus Leibeskräften; so stark, heftig, schnell o. ä. wie möglich; um jeden Preis: Geplant wird auf Teufel komm raus. Das letzte Wort haben die Stadtväter [MM 29. 6. 77, 18]);
in Teufels Küche kommen (umgangssprachlich; in eine äußerst schwierige Lage geraten; im MA stellte man sich die Hölle als eine Art Hexenküche, als eine Küche des Teufels vor, wo die Sünder über dem Feuer gebraten werden, also eigentlich = in die Hölle kommen);
jemanden in Teufels Küche bringen (umgangssprachlich; jemanden in eine schwierige Lage bringen);
vom Teufel besessen sein (umgangssprachlich; etwas Unvernünftiges, Schlechtes o. Ä. tun; sich sehr wild gebärden);
wie der Teufel (umgangssprachlich; außerordentlich stark, intensiv, heftig, schnell: er ist gerannt, gefahren wie der Teufel; Zu allem geht er auch noch in die Schule, lernt wie der Teufel und ist Agnes … ein rechter Dorn im Auge [Ossowski, Flatter 38]);
zum Teufel gehen/sich zum Teufel scheren (salopp; ↑ "Henker");
zum/beim Teufel sein (salopp; verloren, defekt o. Ä. sein: der Motor ist zum/beim Teufel);
jemanden zum Teufel wünschen (salopp; jemanden weit fort wünschen);
jemanden zum Teufel jagen/schicken (salopp; jemanden davonjagen);
Teufel noch mal!; [den] Teufel auch!; Tod und Teufel!; in des Teufels/drei Teufels Namen!; zum Teufel [mit dir]! (Flüche);
b) Dämon, böser Geist der Hölle:
Ich träumte von bocksbeinigen Teufeln (Führmann, Judenauto 27).
der leibhaftige Teufel;
da hat der Teufel seine Hand im Spiel (diese Sache wirft unerwartete Probleme auf);
den Teufel austreiben, verjagen, bannen;
Faust verkaufte, verschrieb seine Seele dem Teufel, schloss einen Pakt mit dem Teufel;
die Hörner, der Pferdefuß des Teufels;
Ü der Kerl ist ein Teufel [in Menschengestalt] (ist höchst böse, grausam);
der Kleine ist ein richtiger Teufel (umgangssprachlich; ist sehr wild, macht [böse] Streiche);
der Bursche ist der reinste Teufel (umgangssprachlich; ist tollkühn, wild o. Ä.);
ein armer Teufel (ein bedauernswerter, unglücklicher Mensch; jemand, der völlig mittellos ist);
R der Teufel steckt im Detail (bei der Durchführung einer Sache bereiten Kleinigkeiten oft die meisten Probleme); das/es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn … (umgangssprachlich; es ist ganz unwahrscheinlich, dass …); wenn man vom Teufel spricht, ist er nicht weit; (landschaftlich scherzhaft auch:) wenn man den Teufel nennt, kommt er gerennt (Ausruf, der das Erstaunen darüber ausdrückt, dass jemand gerade dann erscheint, wenn man von ihm spricht oder gesprochen hat);
☆ der Teufel ist los (umgangssprachlich; es gibt Streit, Aufregung, Lärm o. Ä.; nach Offenb. 20, 2 ff.: Als ich nach Hause zurückkam, war natürlich der Teufel los … als wenige Monate später die Sache mit meinem Freund herauskam [Jaekel, Ghetto 54]);
jemanden reitet der Teufel (umgangssprachlich; jemand treibt Unfug, stellt mutwillig etwas an; nach altem Volksglauben setzt sich der Teufel denen, die er in seine Gewalt bekommen will, auf den Rücken und reitet auf ihnen: da hatte ich in einen Schneeball, warum, das weiß ich nicht, was für ein Teufel mich da geritten hat, so einen Stein da reingebacken [Fichte, Wolli 147]);
hole/hol dich usw. der Teufel/der Teufel soll dich usw. holen (salopp; Ausrufe der Verwünschung);
in jemanden ist [wohl] der Teufel gefahren (umgangssprachlich: 1. jemand nimmt sich viel heraus, ist frech. 2. jemand ist sehr leichtsinnig);
Teufel auch!/T., Teufel! (salopp; Ausrufe der Bewunderung, des Staunens);
pfui Teufel! (umgangssprachlich; Ausruf der Abscheu);
[das] weiß der Teufel (salopp; ↑ "Kuckuck" [1]);
etwas fürchten/scheuen o. Ä. wie der Teufel das Weihwasser (umgangssprachlich; etwas sehr scheuen);
hinter etwas her sein wie der Teufel hinter der armen Seele (umgangssprachlich; gierig, ganz versessen auf etwas sein, etwas unbedingt haben wollen);
kein Teufel (salopp; kein Mensch, niemand: wenn der gegen irgendeinen boxt, den kein Teufel kennt [Fichte, Wolli 35]);
den Teufel (salopp; gar nicht[s]; nicht im Geringsten: er kümmert sich den Teufel um mich; Ich werd den Teufel tun, meine Kandidaten in irgendeiner Weise bei ihrer Auswahl zu beschwätzen [Hörzu 7, 1985, 6]);
den Teufel an die Wand malen (umgangssprachlich; ein Unglück dadurch heraufbeschwören, dass man darüber spricht; nach einer bei der Teufelsbeschwörung üblichen Praktik);
den Teufel im Leib haben (umgangssprachlich; wild und unbeherrscht, sehr temperamentvoll sein; in früheren Zeiten nahm man als Ursache von Krankheiten an, dass der Teufel in den Leib des Menschen gefahren sei; besonders bei Tobsucht o. Ä. galt der Kranke als vom Teufel besessen);
sich
des Teufels sein (umgangssprachlich; etwas völlig Unvernünftiges tun, im Sinn haben; eigentlich = dem Teufel gehören [= vom Teufel besessen sein]);
des Teufels Gebet-/Gesangbuch (umgangssprachlich scherzhaft; Spielkarten);
auf Teufel komm raus (umgangssprachlich; aus Leibeskräften; so stark, heftig, schnell o. ä. wie möglich; um jeden Preis: Geplant wird auf Teufel komm raus. Das letzte Wort haben die Stadtväter [MM 29. 6. 77, 18]);
in Teufels Küche kommen (umgangssprachlich; in eine äußerst schwierige Lage geraten; im MA stellte man sich die Hölle als eine Art Hexenküche, als eine Küche des Teufels vor, wo die Sünder über dem Feuer gebraten werden, also eigentlich = in die Hölle kommen);
jemanden in Teufels Küche bringen (umgangssprachlich; jemanden in eine schwierige Lage bringen);
vom Teufel besessen sein (umgangssprachlich; etwas Unvernünftiges, Schlechtes o. Ä. tun; sich sehr wild gebärden);
wie der Teufel (umgangssprachlich; außerordentlich stark, intensiv, heftig, schnell: er ist gerannt, gefahren wie der Teufel; Zu allem geht er auch noch in die Schule, lernt wie der Teufel und ist Agnes … ein rechter Dorn im Auge [Ossowski, Flatter 38]);
zum Teufel gehen/sich zum Teufel scheren (salopp; ↑ "Henker");
zum/beim Teufel sein (salopp; verloren, defekt o. Ä. sein: der Motor ist zum/beim Teufel);
jemanden zum Teufel wünschen (salopp; jemanden weit fort wünschen);
jemanden zum Teufel jagen/schicken (salopp; jemanden davonjagen);
Teufel noch mal!; [den] Teufel auch!; Tod und Teufel!; in des Teufels/drei Teufels Namen!; zum Teufel [mit dir]! (Flüche);
b) Dämon, böser Geist der Hölle:
Ich träumte von bocksbeinigen Teufeln (Führmann, Judenauto 27).