Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
täuschen
täu|schen [mittelhochdeutsch tiuschen = unwahr reden, anführen, aus dem Niederdeutschen (vgl. mittelniederdeutsch tūschen = anführen, betrügen), Herkunft ungeklärt]:1. a) jemandem absichtlich einen falschen Eindruck vermitteln; jemanden irreführen:
jemanden mit einer Behauptung, durch ein Verhalten täuschen;
lass dich [von ihr] nicht täuschen!;
ich sehe mich in meinen Erwartungen getäuscht (meine Erwartungen haben sich nicht erfüllt);
wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, … (wenn ich mich richtig erinnere, …);
wenn mich nicht alles täuscht, … (wenn ich mich nicht sehr irre, …);
der Schüler hat versucht zu täuschen (wollte unerlaubterweise abschreiben o. Ä.);
Manfred versuchte nicht, sie zu täuschen (sie hinters Licht zu führen; Chr. Wolf, Himmel 177);
Ich glaube, du hast dich durch die Perücke täuschen lassen (Brand, Gangster 63);
Ü Silberstreifen … die die Bomber abwarfen, um den Radar zu täuschen (Degenhardt, Zündschnüre 51);
b) einen falschen Eindruck entstehen lassen:
das Neonlicht täuscht;
das Haus ist nicht sehr hoch, das täuscht [nur];
c) (besonders Sport) einen Gegner zu einer bestimmten Reaktion, Bewegung verleiten, die man dann zum eigenen Vorteil ausnutzen kann:
sie täuschte geschickt.
2. sich irren:
wenn ich mich nicht täusche, hat es eben geklingelt;
ich meine, ihn erkannt zu haben, aber ich kann mich natürlich täuschen;
in dieser Hoffnung täuscht er sich (diese seine Hoffnung wird sich nicht erfüllen);
ich habe mich in ihr getäuscht;
sich über sich selbst täuschen;
Der Tag, an dem die Franzosen die Verhandlungen … scheitern ließen, ist – darüber sollte man sich nicht täuschen – ein schwarzer Tag (Dönhoff, Ära 126);
Ich sollte mich sehr täuschen, wenn Sie nicht mit mir … übereinstimmten (Th. Mann, Krull 256).
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