Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
stutzen
1stụt|zen [spätmittelhochdeutsch stutzen = zurückschrecken, eigentlich = anstoßen, gehemmt werden; Intensivbildung zu mittelhochdeutsch stōʒen, ↑ "stoßen"]:1. plötzlich verwundert, irritiert aufmerken und in einer Tätigkeit o. Ä. innehalten:
einen Augenblick lang stutzen;
er stutzte (hielt inne, um zu überlegen), dann trat er ins Zimmer;
Der … Polizeibeamte stutzte sofort, als er den Namen des Beschuldigten hörte (Prodöhl, Tod 134).
2. a) (besonders Jägersprache) (besonders von Schalenwild) plötzlich stehen bleiben und Witterung aufnehmen;
b) (landschaftlich) ↑ "scheuen" (2):
das Pferd stutzte bei dem Geräusch, vor den Bahngleisen.
2stụt|zen [wohl zu ↑ "Stutzen"]:
a) kürzer schneiden [und in eine bestimmte Form bringen]; ↑ "beschneiden" (1 a):
Bäume stutzen;
Ü jemandes Machtfülle, die Vergünstigungen stutzen (beschneiden) wollen;
dann führen die braunen Sandwege an französisch gestutzten Hecken entlang (A. Kolb, Schaukel 26);
b) ↑ "kupieren" (1 a):
einem Pferd, einem Hund den Schwanz stutzen;
einem Boxer die Ohren stutzen;
Hühner mit gestutzten Flügeln;
c) (scherzhaft) (besonders in Bezug auf Kopf- und Barthaar) kürzer, kurz schneiden:
jemandem, sich den Bart, die Haare stutzen;
der Friseur hat ihn mächtig gestutzt (hat ihm die Haare sehr kurz geschnitten);
Das Haar, das hätte gestutzt werden müssen, stieß auf den Kragen der Bluse auf (Gaiser, Jagd 196).
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