Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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stürzen
stụ̈r|zen [mittelhochdeutsch stürzen, sturzen, althochdeutsch sturzen = umstoßen; fallen, ablautend verwandt mit mittelhochdeutsch sterzen = steif emporragen und mit ↑ 2"Sterz", zu ↑ "starren" und eigentlich = auf den Kopf stellen oder gestellt werden]:1.
a) aus mehr oder weniger großer Höhe jäh in die Tiefe fallen:
aus dem Fenster, in die Tiefe stürzen;
er ist vom Dach, Baugerüst gestürzt (heruntergestürzt);
Ü die Temperatur stürzte (sank plötzlich) um 20° auf 10° unter Null;
die Preise stürzen (fallen rapide innerhalb kurzer Zeit);
die Kurse sind gestürzt (sind innerhalb kurzer Zeit stark zurückgegangen);
… dass er in den Schoß der Welt stürzte, in die Verlorenheit, in den Tod vielleicht, in die Finsternis (Schnabel, Marmor 51);
Täglich, wenn er sie wiedersah, … stürzte er in Verwirrung (Musil, Mann 510);
b) mit Wucht hinfallen, zu Boden fallen:
schwer, unglücklich, nach hinten stürzen;
er ist auf der Straße, beim Rollschuhlaufen, mit dem Fahrrad gestürzt;
das Pferd stürzte;
c) (gehoben) zusammenbrechen:
Prasselnd und donnernd stürzen die Mauern der Präfektur (Thieß, Reich 524).
2.
a) unvermittelt, ungestüm, mit großen Sätzen auf eine Stelle zu-, von ihr wegeilen:
an die Tür, aus dem Zimmer, ins Haus, zum Ausgang stürzen;
jemandem, sich in die Arme stürzen (jemanden, einander ungestüm umarmen);
Es wird sie immer geben, jene Verrückten, die sich … auf ihre Bretter (= Skier) stellen und kopfüber ins Tal stürzen. (Woche 14. 11. 97, 52);
… kam die Reinmachefrau ins Zimmer gestürzt und berichtete, dass … (Niekisch, Leben 82);
Von einer bösen Ahnung bewegt, stürzte ich nach vorn, um ein Warnsignal zu geben, aber schon krachten die Schüsse (Niekisch, Leben 51);
b) (von Wasser o. Ä.) mit Vehemenz hervorbrechen, heraus-, herabfließen:
das Wasser stürzt über die Felsen zu Tal;
Regen stürzte vom Himmel;
Tränen stürzten ihr aus den Augen (gehoben; sie begann heftig zu weinen);
er hatte mich unter sich gebracht und mir ins Gesicht geschlagen, dass sofort Blut aus Nase und Mund stürzte (Fallada, Trinker 121);
c) (gehoben) steil ↑ "abfallen" (4):
die Felsen stürzen steil ins Meer.
3. wild, ungestüm über jemanden herfallen, jemanden angreifen, anfallen:
der Löwe stürzt sich auf das Zebra;
er stürzte sich auf eine Passantin (griff sie tätlich an);
Ü die Kinder stürzten sich auf die Süßigkeiten (machten sich gierig darüber her);
Fotografen hatten sich auf den Politiker gestürzt (hatten ihn von allen Seiten bedrängt, um ihn zu fotografieren);
Gleichgültige aber stürzen sich auf das erste beste Weib, das sich ihnen anbietet (Kirst, 08/15, 401);
Die Unteroffiziere … stürzten sich in ihre Klamotten (Kirst, 08/15, 492).
4. [in zerstörerischer, (selbst)mörderischer Absicht] aus einer gewissen Höhe hinunterstürzen:
jemanden, sich in die Tiefe, von der Brücke, aus dem Fenster stürzen;
Ü seine Maßlosigkeit hat ihn ins Verderben, ins Unglück gestürzt;
das Land in einen Bürgerkrieg stürzen.
5. sich mit Leidenschaft, Eifer o. Ä. einer Sache verschreiben:
sich in die Arbeit stürzen;
sich ins Vergnügen, ins Nachtleben stürzen (intensiv daran teilnehmen);
Wir stürzten uns in Reisevorbereitungen (K. Mann, Wendepunkt 243);
Mit Feuereifer stürzte er sich in die Politik (Niekisch, Leben 98).
6.
a) (ein Gefäß) umkippen, umdrehen (sodass der Inhalt sich herauslöst oder herausfällt):
die Kuchenform, den Topf stürzen;
die Kasse stürzen (veraltend; die Tagesabrechnung machen);
[bitte] nicht stürzen! (Aufschrift auf Transportkisten mit zerbrechlichem Inhalt);
b) durch Stürzen (6 a) aus einer Form herauslösen:
den Kuchen stürzen;
Der Pudding wird … gekocht, dann gestürzt (Horn, Gäste 177).
7. a) [gewaltsam] aus dem Amt entfernen, aus der Regierungsgewalt entfernen:
einen Minister stürzen;
eine Regierung, die Republik stürzen;
er (= der Reichskanzler) war vom Präsidenten mit Zustimmung des Reichstags zu ernennen, der ihn mit qualifizierter Mehrheit stürzen konnte (Rothfels, Opposition 130);
weil sie die bestehende, ja jede Ordnung stürzen (gewaltsam beseitigen) wollten (Mehnert, Sowjetmensch 288);
b) (selten) aus bestimmtem Anlass gestürzt (7 a) werden:
darüber wird der Minister vermutlich stürzen;
Und er sieht nur eine Rettung für sich: wenn die Regierung stürzt (St. Zweig, Fouché 76).
8. (landschaftlich) ein abgeerntetes Feld umpflügen.
a) aus mehr oder weniger großer Höhe jäh in die Tiefe fallen:
aus dem Fenster, in die Tiefe stürzen;
er ist vom Dach, Baugerüst gestürzt (heruntergestürzt);
Ü die Temperatur stürzte (sank plötzlich) um 20° auf 10° unter Null;
die Preise stürzen (fallen rapide innerhalb kurzer Zeit);
die Kurse sind gestürzt (sind innerhalb kurzer Zeit stark zurückgegangen);
… dass er in den Schoß der Welt stürzte, in die Verlorenheit, in den Tod vielleicht, in die Finsternis (Schnabel, Marmor 51);
Täglich, wenn er sie wiedersah, … stürzte er in Verwirrung (Musil, Mann 510);
b) mit Wucht hinfallen, zu Boden fallen:
schwer, unglücklich, nach hinten stürzen;
er ist auf der Straße, beim Rollschuhlaufen, mit dem Fahrrad gestürzt;
das Pferd stürzte;
c) (gehoben) zusammenbrechen:
Prasselnd und donnernd stürzen die Mauern der Präfektur (Thieß, Reich 524).
2.
a) unvermittelt, ungestüm, mit großen Sätzen auf eine Stelle zu-, von ihr wegeilen:
an die Tür, aus dem Zimmer, ins Haus, zum Ausgang stürzen;
jemandem, sich in die Arme stürzen (jemanden, einander ungestüm umarmen);
Es wird sie immer geben, jene Verrückten, die sich … auf ihre Bretter (= Skier) stellen und kopfüber ins Tal stürzen. (Woche 14. 11. 97, 52);
… kam die Reinmachefrau ins Zimmer gestürzt und berichtete, dass … (Niekisch, Leben 82);
Von einer bösen Ahnung bewegt, stürzte ich nach vorn, um ein Warnsignal zu geben, aber schon krachten die Schüsse (Niekisch, Leben 51);
b) (von Wasser o. Ä.) mit Vehemenz hervorbrechen, heraus-, herabfließen:
das Wasser stürzt über die Felsen zu Tal;
Regen stürzte vom Himmel;
Tränen stürzten ihr aus den Augen (gehoben; sie begann heftig zu weinen);
er hatte mich unter sich gebracht und mir ins Gesicht geschlagen, dass sofort Blut aus Nase und Mund stürzte (Fallada, Trinker 121);
c) (gehoben) steil ↑ "abfallen" (4):
die Felsen stürzen steil ins Meer.
3.
der Löwe stürzt sich auf das Zebra;
er stürzte sich auf eine Passantin (griff sie tätlich an);
Ü die Kinder stürzten sich auf die Süßigkeiten (machten sich gierig darüber her);
Fotografen hatten sich auf den Politiker gestürzt (hatten ihn von allen Seiten bedrängt, um ihn zu fotografieren);
Gleichgültige aber stürzen sich auf das erste beste Weib, das sich ihnen anbietet (Kirst, 08/15, 401);
Die Unteroffiziere … stürzten sich in ihre Klamotten (Kirst, 08/15, 492).
4.
jemanden, sich in die Tiefe, von der Brücke, aus dem Fenster stürzen;
Ü seine Maßlosigkeit hat ihn ins Verderben, ins Unglück gestürzt;
das Land in einen Bürgerkrieg stürzen.
5.
sich in die Arbeit stürzen;
sich ins Vergnügen, ins Nachtleben stürzen (intensiv daran teilnehmen);
Wir stürzten uns in Reisevorbereitungen (K. Mann, Wendepunkt 243);
Mit Feuereifer stürzte er sich in die Politik (Niekisch, Leben 98).
6.
a) (ein Gefäß) umkippen, umdrehen (sodass der Inhalt sich herauslöst oder herausfällt):
die Kuchenform, den Topf stürzen;
die Kasse stürzen (veraltend; die Tagesabrechnung machen);
[bitte] nicht stürzen! (Aufschrift auf Transportkisten mit zerbrechlichem Inhalt);
b) durch Stürzen (6 a) aus einer Form herauslösen:
den Kuchen stürzen;
Der Pudding wird … gekocht, dann gestürzt (Horn, Gäste 177).
7. a)
einen Minister stürzen;
eine Regierung, die Republik stürzen;
er (= der Reichskanzler) war vom Präsidenten mit Zustimmung des Reichstags zu ernennen, der ihn mit qualifizierter Mehrheit stürzen konnte (Rothfels, Opposition 130);
weil sie die bestehende, ja jede Ordnung stürzen (gewaltsam beseitigen) wollten (Mehnert, Sowjetmensch 288);
b)
darüber wird der Minister vermutlich stürzen;
Und er sieht nur eine Rettung für sich: wenn die Regierung stürzt (St. Zweig, Fouché 76).
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