Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
stülpen
stụ̈l|pen [wahrscheinlich aus dem Niederdeutschen < mittelniederdeutsch stulpen = umstürzen, verwandt mit ↑ "stellen"]:a) etwas (was in der Form dem zu bedeckenden Gegenstand entspricht) auf, über etwas decken:
den Kaffeewärmer über die Kanne stülpen;
Ich stülpe den Blechdeckel auf die Schreibmaschine (Remarque, Obelisk 7);
Doch nun hob er den Halter jäh. Er stülpte die Kappe darauf (Sebastian, Krankenhaus 63);
Ü So war der Traum des Seins nur lose über die Materie gestülpt (Musil, Mann 25);
b) (besonders in Bezug auf eine Kopfbedeckung) rasch, nachlässig aufsetzen, über den Kopf ziehen:
[sich] eine Mütze auf den Kopf stülpen;
Sein Helm ist weggepurzelt. Ich fische ihn heran und will ihn auf seinen Schädel stülpen (Remarque, Westen 48);
Wir fassten das Betttuch, … stülpten es ihm von hinten über den Kopf (Remarque, Westen 39);
c) das Innere von etwas nach außen, etwas von innen nach außen kehren:
die Taschen nach außen stülpen;
die Lippen [verdrossen] nach vorn stülpen;
der nach außen gestülpte Magen eines Seesternes (Jahnn, Geschichten 133);
d) durch Umdrehen, Umstülpen des Behältnisses o. Ä. (den Inhalt) an eine bestimmte Stelle bringen:
Arlecq stülpt alles Hartgeld aus seiner Jackentasche in die hohle Hand (Fries, Weg 31);
Ich öffnete die tägliche Büchse, stülpte das widerliche Zeug (= Katzenfutter) auf einen Teller draußen im Garten (Frisch, Stiller 71).
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