Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
studieren
stu|die|ren [mittelhochdeutsch studi(e)ren < mittellateinisch studiare < lateinisch studere = sich wissenschaftlich betätigen, etwas eifrig betreiben]:1. a) eine Hochschule besuchen:
sein Sohn studiert;
seine Kinder studieren lassen;
mit einem Stipendium studieren;
sie studiert jetzt im achten Semester, hat zehn Semester studiert;
(umgangssprachlich:) auf Lehrer, auf die Staatsprüfung (mit dem Ziel, Lehrer zu werden/die Staatsprüfung zu machen) studieren;
b) an einer Hochschule Wissen, Kenntnisse auf einem bestimmten Fachgebiet erwerben:
Jura studieren;
sie studiert Gesang bei Prof. N;
sie studiert in Heidelberg (an der Heidelberger Universität), an der Technischen Hochschule Darmstadt;
c) (österreichisch, sonst veraltet) eine höhere Schule besuchen.
2. a) genau untersuchen, beobachten, erforschen:
eine Frage, ein Problem studieren;
die Verhältnisse an Ort und Stelle studieren;
die Sitten fremder Völker studieren;
sie studierte das Mienenspiel ihres Gegenübers;
In seinem letzten Titelkampf … saß Scacchia mit seinem Manager … am Ring, um Blanchard zu studieren (NZZ 26. 10. 86, 42);
Man sieht, wie er die Beine des Pferdes studiert, offenbar sind sie unverletzt geblieben (Frischmuth, Herrin 115);
Dass sie (= die Weinraute) (an der sich übrigens … die Kreishörigkeit von Blatt- und Blütenformen schönstens studieren lässt) nach dem Salbei gleich an zweiter Stelle der Reichenauer Kräuterliste steht (Stern, Mann 386);
b) genau, prüfend durchlesen, durchsehen:
die Akten studieren;
die Polizistin studierte seinen Ausweis;
(umgangssprachlich:) die Speisekarte studieren;
Nach der Lektüre über den Massenmord überfliege ich … die literarische Seite … studiere den Immobilienmarkt (Hilsenrath, Nazi 195);
c) einüben, einstudieren:
eine Rolle für das Theater studieren;
die Artisten studieren eine neue Nummer;
die Gesangspartie hatte er trefflich studiert (Thieß, Legende 14).
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