Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Strom
Strom, der; -[e]s, Ströme [mittelhochdeutsch strōm, stroum, althochdeutsch stroum, eigentlich = der Fließende]:1. a) großer (meist ins Meer mündender) Fluss:
ein breiter, langer, mächtiger, reißender Strom;
der Strom fließt ins Meer;
einen Strom regulieren, befahren;
die Ufer des Stroms;
die Stadt am Strom;
Schiffe auf dem Strom;
das Unwetter hat die Bäche in reißende Ströme verwandelt;
Ü der Strom der Zeit, der Ereignisse;
Ströme des Glücks erfassten ihn;
der Strom der Rede versiegte;
aus dem Strom des Vergessens/der Vergessenheit trinken (dichterisch; das Vergangene völlig vergessen);
Er käme schließlich dahin, dass der Strom des Geschriebenen nicht von den stillen, ihm Halt gebenden festen Ufern der Wahrheit seine Wirkung bezöge (Stern, Mann 111);
b) strömende, in größeren Mengen fließende, aus etwas herauskommende Flüssigkeit:
ein Strom von Blut, von Schweiß, von Tränen;
ein Strom von Wasser ergoss sich über den Fußboden;
Licht schoss in mächtigen Strömen herein (Zwerenz, Kopf 260);
in Strömen (in großen Mengen, sehr reichlich und heftig: es regnet in Strömen; bei dem Fest flossen Wein und Sekt in Strömen);
c) größere, sich langsam in einer Richtung fortbewegende Menge:
ein Strom von Menschen, von Fahrzeugen;
Ströme von Auswanderern;
der Strom der Besucher wälzt sich durch die Hallen;
sie schlossen sich dem Strom der Flüchtlinge an;
Dazu müssen wir sichern, dass der zu erwartende Strom von Bussen … herausgehalten wird (Freie Presse 30. 12. 89, 1).
2. Strömung:
der Strom trieb ihn vom Ufer ab;
sie schwimmt mit dem Strom, versucht, gegen den Strom anzuschwimmen;
mit dem Strom schwimmen (sich [immer] der herrschenden Meinung anschließen, sich anpassen);
gegen/wider den Strom schwimmen (sich der herrschenden Meinung widersetzen, sich nicht anpassen; nach Sir. 4,31).
3. [nach der Vorstellung einer Strömung] fließende Elektrizität, in einer (gleichbleibenden oder periodisch wechselnden) Richtung sich bewegende elektrische Ladung:
elektrischer Strom;
ein Strom von zwölf Ampere;
galvanischer Strom;
starker, schwacher Strom;
der Strom (Stromkreis) ist geschlossen;
die Batterie gibt nur noch wenig Strom ab;
Strom aus der Leitung nehmen;
den Strom einschalten;
man hat ihm den Strom gesperrt;
dieses Gerät verbraucht viel Strom;
eine Strom führende (unter Strom stehende) Leitung;
eine Strom sparende (wenig Strom verbrauchende) Leuchtstoffröhre;
Wasserkraft in Strom verwandeln;
mit Strom heizen;
das Gehäuse des Geräts stand unter Strom;
heute geht es elektrisch. Damals war der Strom noch eine Seltenheit in unserer Gegend (Wimschneider, Herbstmilch 122);
Strom aus Kernkraftwerken wird teurer (CCI 11, 1986, 36);
Ü Ich stand noch immer total unter Strom (war noch immer sehr angespannt), hatte Stunde für Stunde mit weit ausgestreckten Armen herumgefuchtelt, gebrüllt, gegrinst (Spiegel 7, 1996, 102).
4. (salopp) Geld:
Als Lehrling hab ich mehr Strom gehabt als unser Abteilungsleiter (Fichte, Wolli 398);
Wenn du kein' Strom hast, bis du eben irgendwie der letzte Arsch (Stern 41, 1980, 141).
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