Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Strenge
Strẹn|ge, die; - [mittelhochdeutsch strenge, althochdeutsch strengī]:1. ↑ {{link}}strenge{{/link}} (1) Haltung, Einstellung, Beschaffenheit; das Strengsein; Härte, Unerbittlichkeit:
große, eiserne, unnachsichtige, äußerste, übertriebene Strenge;
die Strenge eines Blicks;
Strenge walten lassen, üben;
er hat die Kinder mit übergroßer Strenge erzogen;
mit drakonischer Strenge gegen jemanden vorgehen;
sie dachte nicht einmal daran, auch auf den Knaben die pädagogische Strenge anzuwenden, die ihr den Mädchen gegenüber geboten erschien (Th. Mann, Tod 26);
Wildes Quartiermachen wird nach den Kriegsgesetzen bestraft, und zwar mit der gebotenen Strenge (Kirst, 08/15, 654);
katonische Strenge (↑ "katonisch").
2. a) ↑ {{link}}strenge{{/link}} (2 a) Art, Genauigkeit, Exaktheit, Striktheit:
die Strenge ihrer Lebensführung;
Reservate, in denen Gesetze von äußerster Strenge die wilden Tiere in ihren verschiedenen Lebensweisen sorglich beschützen (Kessel [Übers.], Patricia 8);
b) ↑ {{link}}strenge{{/link}} (2 b) Gestaltung, Ausführung; straffe, schnörkellose Linienführung:
die klassische Strenge eines Bauwerks;
die keusche Herbheit einer Kunst von metaphysischer Strenge (Thieß, Reich 398).
3. ↑ {{link}}strenges{{/link}} (3) Aussehen, Herbheit:
die Strenge ihrer Züge, ihres Mundes;
Ihr Gesicht war runder …, die Strenge schien gemildert (Böll, Adam 67).
4. ↑ {{link}}strenge{{/link}} (4) Art (des Geschmacks, Geruchs):
die Strenge kann durch Hinzufügen von Sahne gemildert werden;
ein Geruch von beißender Strenge.
5. ↑ {{link}}strenge{{/link}} (5) Art, Beschaffenheit, Schärfe, Rauheit (der Witterung):
die Strenge des Frosts nahm noch zu;
der Winter kam noch einmal mit großer Strenge.
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