Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
stöbern
stö|bern :1. [Ableitung von älter Stöber = Stöberhund, zu niederdeutsch stöben = aufscheuchen] (umgangssprachlich) nach etwas suchen [und dabei Unordnung verursachen], [wühlend] herumsuchen:
in Archiven stöbern;
ein bisschen in Illustrierten stöbern;
im Sperrmüll nach etwas stöbern;
der Hund stöbert (Jägersprache; stöbert Wild auf);
er hat auch wohl nie im Peißenberger Stadtarchiv in alten Akten gestöbert (Seidel, Sterne 37);
er … steigt dann durch ein offenes Fenster in die Küche ein. Er stöbert nach Geld (Noack, Prozesse 238).
2. [Iterativbildung zu niederdeutsch stöwen, stöben = stieben] (landschaftlich)
a) schneien:
es begann zu stöbern;
es hat richtig gestöbert;
b) in wirbelnder Bewegung herumfliegen:
stöbernde Schneeflocken;
wo du sitzt, … da flutet kein Regen, stöbert der Schnee nicht (Muschg, Sommer 66);
c) stöbernd (2 a) irgendwohin wehen:
der Wind stöbert durch die Straßen, über den Platz.
3. [wohl eigentlich = Staub aufwirbeln, zu stöbern (2 a)] (süddeutsch) gründlich sauber machen:
ein Zimmer, den Speicher stöbern;
es muss doch jetzt bei uns gestöbert werden? (Katia Mann, Memoiren 101).
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