Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
stinken
stịn|ken [mittelhochdeutsch stinken, althochdeutsch stincan, eigentlich = stoßen, puffen, dann: dampfen, ausdünsten, Herkunft ungeklärt]:1. (abwertend) üblen Geruch von sich geben:
Karbid, Jauche stinkt;
aus dem Mund stinken;
nach Fusel, Fisch stinken (deren üblen Geruch von sich geben);
stinkende Abgase;
es stank wie faule Eier, nach Chemikalien;
Somit hatte Martha immer frische, billige Fische, und es stank mörderisch bei uns (Kirsch, Pantherfrau 75);
das Haus stinkt nach Unrat (Chotjewitz, Friede 232);
Sie stanken jedes Mal nach Bier, wenn ich zu Ihnen kam (Konsalik, Promenadendeck 426);
an der rauchenden und dadurch stinkenden Petroleumlampe (Alexander, Jungfrau 175);
Es stank nach Abort (Fels, Sünden 10).
2. (umgangssprachlich) eine negative Eigenschaft in hohem Grade besitzen:
er stinkt vor Faulheit!;
stinkend (salopp abwertend; äußerst) faul sein;
Ihr stinkt vor Selbstgerechtigkeit, ihr Pharisäer (Remarque, Obelisk 142);
Greta, ihre profit- und sexgeile Mutter, stinkt vor Geld (hat sehr viel Geld), weshalb sie sich den jungen Oskar als Lover leisten kann (SZ 14. 12. 2004, 15).
3. (umgangssprachlich) eine bestimmte Vermutung, einen Verdacht nahelegen:
das stinkt nach Verrat;
nach Geld stinken (allem Anschein nach sehr reich sein);
die Sache/ es stinkt (die Sache erscheint verdächtig);
an dieser Sache stinkt etwas (ist offenbar etwas nicht in Ordnung);
Etwas im Menschen stank nach Aberglauben (A. Zweig, Grischa 336).
4. (salopp) jemandes Missfallen, Widerwillen erregen:
die Arbeit stinkt mir;
mir stinkts;
Manchmal stinkt mir diese Stadt einfach (Gabel, Fix 148);
Mir stank diese Schule unheimlich (Christiane, Zoo 62);
zu viel Routine, mir stinkt's langsam (Rocco [Übers.], Schweine 125).
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