Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Stigma
Stịg|ma ['st…, 'ʃt…], das; -s, …men und -ta [lateinisch stigma < griechisch sti̓gma = Zeichen; Brandmal, eigentlich = Stich]:1. (bildungssprachlich) etwas, wodurch etwas oder jemand deutlich sichtbar in einer bestimmten, meist negativen Weise gekennzeichnet ist und sich dadurch von anderem unterscheidet:
das Stigma des Verfalls, des Verbrechens tragen;
das Stigma der religiösen Minderheit;
er war mit dem Stigma, ein Agent zu sein, behaftet;
die Arbeitslosen müssen vom Stigma »Faulenzer« befreit werden;
Schlechte Fertigungsqualität, lange Zeit das Stigma aller in Südeuropa hergestellten Autos (ADAC-Motorwelt 1, 1987, 32);
Das Stigma der Vorstadt – Unauffälligkeit und Unansehnlichkeit – ist zugleich ihr Vorteil (FR 15. 4. 99, 10);
Andere Frauen scheuen sich noch immer davor, eine »geschiedene Frau« zu sein, obwohl dieses Stigma heute eigentlich keine Gültigkeit mehr hat (Saarbr. Zeitung 7. 12. 79, I).
2. (katholische Kirche) Wundmal von Stigmatisierten.
3. (früher) Sklaven zur Strafe bei schweren Vergehen eingebranntes Brandmal.
4. (Botanik) ↑ "Narbe" (3).
5. (Biologie) Augenfleck.
6. (Zoologie) Atemöffnung bei Insekten, Spinnen, Tausendfüßlern.
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