Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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stiften
1stịf|ten [mittelhochdeutsch, althochdeutsch stiften = gründen; einrichten, Herkunft ungeklärt]:1. a) größere finanzielle Mittel zur Gründung und Förderung von etwas zur Verfügung stellen:
einen Orden, ein Kloster, eine Kirche, ein Krankenhaus stiften;
die Stadt stiftete einen Preis [für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Kunst];
b) (seltener) ↑ "gründen" (1):
einen Verein stiften;
Er hatte einen Geheimbund gestiftet (Thieß, Reich 187).
2. a) als Spende [über]geben:
Geld, Bücher, Kleidung stiften;
dass August Matern … dem Kapellchen in Steegen, wo es Katholische gab, eine Madonna stiftete (Grass, Hundejahre 20);
In vielen Betrieben stiften die Arbeiter bis 10 Prozent ihres Lohnes an die »Spanienhilfe« (Fr. Wolf, Zwei 114);
b) für einen bestimmten Zweck zur Verfügung stellen, spendieren:
den Wein, einen Kasten Bier [für die Feier] stiften;
unter Miss Spoelmanns Waren hatten sich drei oder vier alte Gläser befunden, die ihr Vater selbst aus seiner Kollektion für den Bazar gestiftet hatte (Th. Mann, Hoheit 151).
3. bewirken, herbeiführen, schaffen:
Unheil, Unruhe, Verwirrung stiften;
Frieden stiften;
In der Wohnung sprachen wir meistens nur über Dinge, die uns kaum berührten, … weil ich in fremden Häusern keinen Verdruss stiften wollte (Innerhofer, Schattseite 113);
Ein Mann wie Sie sollte mit ein paar Worten Ruhe stiften können (Thieß, Legende 200);
Solche falschen Vermenschlichungen haben in einer Hinsicht recht viel Schaden gestiftet (Lorenz, Verhalten I, 205);
Ja, der Müller stiftet Ehen, das macht ihm Spaß (Waggerl, Brot 149).
2stịf|ten:
☆ stiften gehen (umgangssprachlich; sich heimlich, schnell und unauffällig entfernen, um sich einer Verantwortung zu entziehen oder weil die Situation bedrohlich erscheint; [Herkunft ungeklärt]: er würde jetzt wohl am liebsten stiften gehen; er ist einfach stiften gegangen!; man muss sich die Disziplin der Kommunisten zunutze machen. Von denen geht uns keiner stiften [Apitz, Wölfe 37]).
1stịf|ten
einen Orden, ein Kloster, eine Kirche, ein Krankenhaus stiften;
die Stadt stiftete einen Preis [für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Kunst];
b) (seltener) ↑ "gründen" (1):
einen Verein stiften;
Er hatte einen Geheimbund gestiftet (Thieß, Reich 187).
2. a) als Spende [über]geben:
Geld, Bücher, Kleidung stiften;
dass August Matern … dem Kapellchen in Steegen, wo es Katholische gab, eine Madonna stiftete (Grass, Hundejahre 20);
In vielen Betrieben stiften die Arbeiter bis 10 Prozent ihres Lohnes an die »Spanienhilfe« (Fr. Wolf, Zwei 114);
b) für einen bestimmten Zweck zur Verfügung stellen, spendieren:
den Wein, einen Kasten Bier [für die Feier] stiften;
unter Miss Spoelmanns Waren hatten sich drei oder vier alte Gläser befunden, die ihr Vater selbst aus seiner Kollektion für den Bazar gestiftet hatte (Th. Mann, Hoheit 151).
3. bewirken, herbeiführen, schaffen:
Unheil, Unruhe, Verwirrung stiften;
Frieden stiften;
In der Wohnung sprachen wir meistens nur über Dinge, die uns kaum berührten, … weil ich in fremden Häusern keinen Verdruss stiften wollte (Innerhofer, Schattseite 113);
Ein Mann wie Sie sollte mit ein paar Worten Ruhe stiften können (Thieß, Legende 200);
Solche falschen Vermenschlichungen haben in einer Hinsicht recht viel Schaden gestiftet (Lorenz, Verhalten I, 205);
Ja, der Müller stiftet Ehen, das macht ihm Spaß (Waggerl, Brot 149).
2stịf|ten:
☆ stiften gehen (umgangssprachlich; sich heimlich, schnell und unauffällig entfernen, um sich einer Verantwortung zu entziehen oder weil die Situation bedrohlich erscheint; [Herkunft ungeklärt]: er würde jetzt wohl am liebsten stiften gehen; er ist einfach stiften gegangen!; man muss sich die Disziplin der Kommunisten zunutze machen. Von denen geht uns keiner stiften [Apitz, Wölfe 37]).