Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
stehlen
steh|len [mittelhochdeutsch steln, althochdeutsch stelan, Herkunft ungeklärt]:1. (umgangssprachlich) fremdes Eigentum, etwas, was einem nicht gehört, heimlich, unbemerkt an sich nehmen, in seinen Besitz bringen:
er stiehlt (pflegt zu stehlen, ist nicht ehrlich);
er hat gestohlen (hat einen Diebstahl begangen);
er hat [ihm] das Portemonnaie gestohlen;
das Geld für die Sachen hast du [dir] gestohlen;
Ü jemandem den Schlaf, die Zeit stehlen (rauben, ihn darum bringen);
für den Besuch musste sie sich die Zeit stehlen (sich die Zeit nehmen, die sie eigentlich nicht hatte);
der Komponist hat [einem anderen, bei/von einem anderen] ein Motiv gestohlen (umgangssprachlich; hat ein Plagiat begangen);
du sollst nicht stehlen (7. Gebot);
wenn man nicht alles notiert, stiehlt die Bande wie eine Schar Elstern (Remarque, Triomphe 21);
ich habe ihr ein paar Küsse gestohlen (habe sie geküsst), ganz gegen ihren Willen (Fallada, Herr 15);
R woher nehmen und nicht stehlen? (in Bezug auf etwas, was man nicht hat und nicht beschaffen kann);
jemandem gestohlen bleiben können/(seltener:) werden können (umgangssprachlich; jemandem gleichgültig, für jemanden vollkommen unwichtig sein: Ich habe nicht etwa deshalb getrunken, weil Herr und Frau Hopp nicht da sind. Die können mir gestohlen bleiben [Roehler, Würde 74]).
2. sich heimlich, unbemerkt von einem Ort weg- oder irgendwohin schleichen:
sich aus dem Haus, ins Zimmer stehlen;
Ü ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht (gehoben; erschien auf ihrem Gesicht);
Oder er stahl sich in ein Schafgehege, um heimlich ein Lamm zu scheren (Süskind, Parfum 235);
Noch glaubt die SPD-Spitze nicht, dass die Liberalen sich aus der Koalition stehlen wollen (Spiegel 35, 1981, 19).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: stehlen