Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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stehen
ste|hen [mittelhochdeutsch, althochdeutsch stān, stēn]:1. a) sich in aufrechter Körperhaltung befinden; aufgerichtet sein, mit seinem Körpergewicht auf den Füßen ruhen:
aufrecht, gerade, krumm, schief, gebückt, breitbeinig, still, auf den Zehenspitzen, wie angewurzelt stehen;
sie standen dicht gedrängt, in Reih und Glied;
der Zug war so voll, dass sie stehen mussten (keinen Sitzplatz bekamen);
sie konnte kaum noch stehen (war sehr erschöpft);
das Baby kann schon stehen (kann schon eine aufrechte Körperhaltung einnehmen);
er arbeitet stehend;
der Boxer war stehend k. o;
sie schießen stehend freihändig (ohne das Gewehr auf einer Unterlage abzustützen);
er trinkt den Kaffee im Stehen;
☆ stehend freihändig (umgangssprachlich; mühelos: wenn es »flutscht«, tippt sie, »stehend freihändig«, im Tagwerk schon mal 20 Seiten voll [Spiegel 52, 1976, 123]);
b) sich stehend (1 a) an einem bestimmten Ort, einer bestimmten Stelle befinden:
am Fenster, neben jemandem, einer Sache stehen;
mit den Füßen im Wasser stehen;
die Pferde stehen im Stall;
(als Beteuerungsformel:) so wahr ich hier stehe, …;
vor dem Schaufenster stehen bleiben (nicht weitergehen);
(verblasst:) am Herd stehen (mit Kochen beschäftigt sein);
als wir ihn abholen wollten, stand er noch im Hemd (umgangssprachlich; war er noch nicht angezogen);
die Mutter steht zwischen ihnen (verhindert, dass sie ein besseres Verhältnis haben);
im Rentenalter stehen (das Rentenalter erreicht haben);
vor einer Frage, einer Entscheidung stehen (mit einer Frage, Entscheidung konfrontiert sein);
erst am Beginn einer Entwicklung stehen;
er ließ sie einfach stehen (wandte sich von ihr ab und entfernte sich);
Ü die Zeit schien stehen zu bleiben;
das Kind ist in der Entwicklung stehen geblieben;
wo sind wir stehen geblieben?;
Alte und Junge stehen andächtig vor dem entschleierten Bild (Koeppen, Rußland 65);
dass vor fünfzehn Jahren niemand ahnte, wo wir heute stehen würden (wie unsere Situation sein würde; Dönhoff, Ära 82);
R hier stehe ich, ich kann nicht anders (nach Luthers angeblichen Schlussworten auf dem Reichstag zu Worms 1521);
c) (schweizerisch) sich stellen:
er befahl dem Kind, in die Ecke zu stehen;
d) (von Sachen) sich [in aufrechter Stellung] an einem bestimmten Ort, einer bestimmten Stelle befinden, dort [vorfindbar] sein:
hoch, schief stehen;
das Haus steht direkt an der Straße;
die Teller stehen schon auf dem Tisch;
die Suppe stehen lassen (nicht [ganz] aufessen);
Blumen standen in der Vase;
das Buch steht im Regal;
die Sachen stehen vergessen in der Ecke (werden nicht mehr beachtet);
sie haben einen Barockschrank im Zimmer stehen;
er hat die Leiter am Baum stehen lassen/(seltener:) stehen gelassen;
wir sind dafür, das Unkraut stehen zu lassen;
sie mussten alles stehen und liegen lassen (sie mussten überstürzt aufbrechen);
ich will, dass der Gartenzwerg hier stehen bleibt (an diesem Platz belassen wird);
der Koffer blieb stehen (wurde zurückgelassen, vergessen);
den Koffer stehen lassen (zurücklassen, vergessen);
(verblasst:) die Sonne steht hoch am Himmel;
das Wasser stand im Keller;
dichter Rauch stand im Raum;
Schweißperlen standen auf seiner Stirn;
er lässt sich einen Bart stehen (lässt sich einen Bart wachsen);
☆ mit jemandem, etwas stehen und fallen (von jemandem, etwas entscheidend abhängig sein);
jemandem bis zum Hals[e], bis oben/bis hier[hin] stehen (umgangssprachlich; zum Überdruss werden, von jemandem nicht mehr ertragen werden; meist von einer Handbewegung zum Hals begleitet, womit angedeutet wird, dass man kurz davor ist, sich vor Widerwillen zu erbrechen: Schmeißen Sie mich nur raus, Frau Direktor. Mir steht der Laden sowieso bis hier [Grass, Hundejahre 348]).
2. a) (auf einer [Wert]skala, innerhalb eines Systems o. Ä.) eine bestimmte Stellung haben:
das Barometer steht hoch, tief, steht auf Regen;
das Thermometer steht auf 10°;
die Ampel steht auf Rot;
in Mathematik gut, schlecht stehen;
der Franc, die Aktie steht gut, schlecht;
der Dollar stand bei 0,79 EUR;
In Physik stand sie unumstößlich auf der Eins, die Drei vom Januar war ausgemerzt (Loest, Pistole 219);
b) (Sport) einen bestimmten Spielstand aufweisen:
das Fußballspiel steht 1: 1;
im zweiten Satz steht es 5: 3.
3. (von Kulturpflanzen) in einem bestimmten Stand des Wachstums, Gedeihens sein:
der Weizen steht gut, schlecht.
4. (von Gebäuden) als Bauwerk vorhanden sein:
das Haus steht seit 20 Jahren, steht noch, schon lange nicht mehr;
nur wenige Gebäude sind bei dem Bombenangriff stehen geblieben (der Zerstörung entgangen);
von der Burg stehen nur noch ein paar Mauerreste.
5. (von Fischen) ruhig (im Wasser) verharren, sich nicht fortbewegen.
6. (Jägersprache) (von Schalenwild) in einem bestimmten Revier seinen ständigen Aufenthalt haben.
7. (Ski, Eislauf) einen Sprung stehend, ohne Sturz zu Ende führen:
einen dreifachen Rittberger sicher stehen;
der weiteste gestandene Sprung.
8. nicht [mehr] fahren, nicht [mehr] in Bewegung, in Funktion sein:
auf einen stehenden Zug auffahren;
das Auto ist vor der Ampel stehen geblieben;
der Triebwagen kam in letzter Sekunde zum Stehen;
Ü einen Angriff zum Stehen bringen (aufhalten);
die Uhr, der Motor steht, ist stehen geblieben;
das Herz ist ihr vor Schreck fast stehen geblieben (sie war sehr erschrocken).
9. an einer bestimmten Stelle in schriftlicher oder gedruckter Form vorhanden sein:
die Nachricht steht in der Zeitung;
auf der Marmortafel steht geschrieben (gehoben veraltend; kann man lesen), dass …;
unter dem Schriftstück steht sein Name;
(verblasst:) das Gericht steht nicht mehr auf der Speisekarte (ist dort nicht mehr aufgeführt);
etwas steht auf dem Programm, auf der Tagesordnung (ist im Programm, in der Tagesordnung vorgesehen);
das Zitat steht bei Schiller (stammt aus einem Werk Schillers);
das Geld steht auf dem Konto, auf dem Sparbuch (ist als Haben auf dem Konto, im Sparbuch verzeichnet);
die Fehler blieben stehen (wurden nicht korrigiert);
einen Fehler stehen lassen (nicht korrigieren);
R wo steht denn das geschrieben? (es gibt keine Vorschrift, die dem eigenen Handeln entgegenstünde; nach Martin Luthers jeweils einleitender Frage für die biblische Begründung seiner Erklärungen zu Taufe, Abendmahl und Sündenvergebung im »Kleinen Katechismus«).
10. (umgangssprachlich) in bestimmten (besonders finanziellen) Verhältnissen leben:
er steht sich gut, nicht schlecht, besser als vorher;
er steht sich auf 3 000 Euro monatlich (verdient … 3 000 Euro).
11. ein bestimmtes Verhältnis zu jemandem haben:
schlecht mit jemandem stehen;
sich gut mit jemandem stehen;
Sie sind wohl im Bild, wie wir zueinander stehen (Brecht, Mensch 68);
Lion Feuchtwanger … Thomas Mann stand sich besonders nett mit ihm (Katia Mann, Memoiren 105).
12. von jemandes Entscheidung abhängen:
es, die Entscheidung steht [ganz] bei dir, ob und wann mit der Sache begonnen wird.
13. (umgangssprachlich) (im Hinblick auf die Vorbereitung o. Ä. von etwas) fertig, abgeschlossen sein:
der Plan, seine Rede steht (ist fertiggestellt);
die Mannschaft steht (ist zusammengestellt);
Zwei Proben müssen genügen, dann muss die Nummer stehen (MM 5./6.5.90, 71).
14. a) für etwas einstehen, Gewähr bieten:
die Marke steht für Qualität;
meistens steht Irland für einen Urlaub, wie man ihn nur noch in wenigen Gegenden Europas machen kann (Gute Fahrt 4, 1974, 54);
b) stellvertretend sein:
dieses Beispiel, sein Name steht für viele.
15. sich zu etwas bekennen:
zu seinem Wort, seinem Versprechen stehen;
er steht zu dem, was er getan hat (steht dafür ein);
wie stehst du zu der Angelegenheit? (was für eine Meinung hast du dazu?);
Die drei Hersteller … stehen zu ihrer Verpflichtung, aus der FCKW-Produktion auszusteigen (Chemische Rundschau 21.8. 91, 1).
16. jemandem beistehen, zu jemandem halten:
hinter jemandem, zu jemandem stehen.
17. (in Bezug auf eine Straftat) mit einem bestimmten Strafmaß geahndet werden:
auf Diebstahl, auf eine solche Straftat steht Gefängnis.
18. in einem bestimmten [Entwicklungs]zustand sein:
die Sache steht gut;
die Aussichten, Chancen stehen fifty-fifty;
mit seiner Gesundheit steht es schlimm, nicht zum Besten;
(Frage nach jemandes Ergehen:) [wie gehts] wie stehts?;
das verheulte Gesicht der Haushälterin sagte mir, dass es schlecht um den alten Herrn stand (Fallada, Herr 70/71).
19.:
es steht (ist) zu erwarten, zu befürchten, zu hoffen, dass …
20. (von Kleidungsstücken) zu jemandem in bestimmter Weise passen; jemanden ↑ "kleiden" (1 b):
der Hut, das Kleid, die Farbe steht dir gut, steht dir nicht;
Ü Sie ist ganz verwirrt, aber es steht ihr (Frisch, Gantenbein 340).
21. (landschaftlich) ↑ "leben" (3 a), angestellt, beschäftigt sein:
er steht als Lehrer im Westerwald.
22. (umgangssprachlich, besonders Jugendsprache) von jemandem, einer Sache besonders angetan sein, eine besondere Vorliebe für jemanden, etwas haben:
auf jemanden, auf etwas stehen;
Der Rickey steht auf Country und Western (Degener, Heimsuchung 26);
Dein Freund ist fast zehn Jahre älter als du. Offenbar steht er auf ganz junge Partnerinnen (Ziegler, Kein Recht 29).
23. (Seemannssprache) (in Bezug auf den Wind) in einer bestimmten Richtung, in bestimmter Weise wehen:
der Wind steht nach Norden, steht günstig;
Steht dann noch der Wind auf das Land zu und weht kräftig, … (Stern, Mann 263).
24. (umgangssprachlich) erigiert sein:
Hör mal, mein Freund, es ist nicht meine Schuld, wenn er dir nicht mehr steht (Rocco [Übers.], Schweine 26).
25.
Sie stund auf, packte die Säcklein aus (Gotthelf, Spinne 11);
die Tränen stunden ihm in den Augen (Goethe, Götz V).
aufrecht, gerade, krumm, schief, gebückt, breitbeinig, still, auf den Zehenspitzen, wie angewurzelt stehen;
sie standen dicht gedrängt, in Reih und Glied;
der Zug war so voll, dass sie stehen mussten (keinen Sitzplatz bekamen);
sie konnte kaum noch stehen (war sehr erschöpft);
das Baby kann schon stehen (kann schon eine aufrechte Körperhaltung einnehmen);
er arbeitet stehend;
der Boxer war stehend k. o;
sie schießen stehend freihändig (ohne das Gewehr auf einer Unterlage abzustützen);
☆ stehend freihändig (umgangssprachlich; mühelos: wenn es »flutscht«, tippt sie, »stehend freihändig«, im Tagwerk schon mal 20 Seiten voll [Spiegel 52, 1976, 123]);
b) sich stehend (1 a) an einem bestimmten Ort, einer bestimmten Stelle befinden:
am Fenster, neben jemandem, einer Sache stehen;
mit den Füßen im Wasser stehen;
die Pferde stehen im Stall;
(als Beteuerungsformel:) so wahr ich hier stehe, …;
vor dem Schaufenster stehen bleiben (nicht weitergehen);
(verblasst:) am Herd stehen (mit Kochen beschäftigt sein);
als wir ihn abholen wollten, stand er noch im Hemd (umgangssprachlich; war er noch nicht angezogen);
die Mutter steht zwischen ihnen (verhindert, dass sie ein besseres Verhältnis haben);
im Rentenalter stehen (das Rentenalter erreicht haben);
vor einer Frage, einer Entscheidung stehen (mit einer Frage, Entscheidung konfrontiert sein);
erst am Beginn einer Entwicklung stehen;
er ließ sie einfach stehen (wandte sich von ihr ab und entfernte sich);
Ü die Zeit schien stehen zu bleiben;
das Kind ist in der Entwicklung stehen geblieben;
wo sind wir stehen geblieben?;
Alte und Junge stehen andächtig vor dem entschleierten Bild (Koeppen, Rußland 65);
dass vor fünfzehn Jahren niemand ahnte, wo wir heute stehen würden (wie unsere Situation sein würde; Dönhoff, Ära 82);
R hier stehe ich, ich kann nicht anders (nach Luthers angeblichen Schlussworten auf dem Reichstag zu Worms 1521);
c) (schweizerisch) sich stellen:
er befahl dem Kind, in die Ecke zu stehen;
d) (von Sachen) sich [in aufrechter Stellung] an einem bestimmten Ort, einer bestimmten Stelle befinden, dort [vorfindbar] sein:
hoch, schief stehen;
das Haus steht direkt an der Straße;
die Teller stehen schon auf dem Tisch;
die Suppe stehen lassen (nicht [ganz] aufessen);
Blumen standen in der Vase;
das Buch steht im Regal;
die Sachen stehen vergessen in der Ecke (werden nicht mehr beachtet);
sie haben einen Barockschrank im Zimmer stehen;
er hat die Leiter am Baum stehen lassen/(seltener:) stehen gelassen;
wir sind dafür, das Unkraut stehen zu lassen;
sie mussten alles stehen und liegen lassen (sie mussten überstürzt aufbrechen);
ich will, dass der Gartenzwerg hier stehen bleibt (an diesem Platz belassen wird);
der Koffer blieb stehen (wurde zurückgelassen, vergessen);
den Koffer stehen lassen (zurücklassen, vergessen);
(verblasst:) die Sonne steht hoch am Himmel;
das Wasser stand im Keller;
dichter Rauch stand im Raum;
Schweißperlen standen auf seiner Stirn;
er lässt sich einen Bart stehen (lässt sich einen Bart wachsen);
☆ mit jemandem, etwas stehen und fallen (von jemandem, etwas entscheidend abhängig sein);
jemandem bis zum Hals[e], bis oben/bis hier[hin] stehen (umgangssprachlich; zum Überdruss werden, von jemandem nicht mehr ertragen werden; meist von einer Handbewegung zum Hals begleitet, womit angedeutet wird, dass man kurz davor ist, sich vor Widerwillen zu erbrechen: Schmeißen Sie mich nur raus, Frau Direktor. Mir steht der Laden sowieso bis hier [Grass, Hundejahre 348]).
2. a) (auf einer [Wert]skala, innerhalb eines Systems o. Ä.) eine bestimmte Stellung haben:
das Barometer steht hoch, tief, steht auf Regen;
das Thermometer steht auf 10°;
die Ampel steht auf Rot;
in Mathematik gut, schlecht stehen;
der Franc, die Aktie steht gut, schlecht;
der Dollar stand bei 0,79 EUR;
In Physik stand sie unumstößlich auf der Eins, die Drei vom Januar war ausgemerzt (Loest, Pistole 219);
b) (Sport) einen bestimmten Spielstand aufweisen:
das Fußballspiel steht 1: 1;
im zweiten Satz steht es 5: 3.
3. (von Kulturpflanzen) in einem bestimmten Stand des Wachstums, Gedeihens sein:
der Weizen steht gut, schlecht.
4. (von Gebäuden) als Bauwerk vorhanden sein:
das Haus steht seit 20 Jahren, steht noch, schon lange nicht mehr;
nur wenige Gebäude sind bei dem Bombenangriff stehen geblieben (der Zerstörung entgangen);
von der Burg stehen nur noch ein paar Mauerreste.
5. (von Fischen) ruhig (im Wasser) verharren, sich nicht fortbewegen.
6. (Jägersprache) (von Schalenwild) in einem bestimmten Revier seinen ständigen Aufenthalt haben.
7. (Ski, Eislauf) einen Sprung stehend, ohne Sturz zu Ende führen:
einen dreifachen Rittberger sicher stehen;
der weiteste gestandene Sprung.
8. nicht [mehr] fahren, nicht [mehr] in Bewegung, in Funktion sein:
auf einen stehenden Zug auffahren;
das Auto ist vor der Ampel stehen geblieben;
Ü einen Angriff zum Stehen bringen (aufhalten);
die Uhr, der Motor steht, ist stehen geblieben;
das Herz ist ihr vor Schreck fast stehen geblieben (sie war sehr erschrocken).
9. an einer bestimmten Stelle in schriftlicher oder gedruckter Form vorhanden sein:
die Nachricht steht in der Zeitung;
auf der Marmortafel steht geschrieben (gehoben veraltend; kann man lesen), dass …;
unter dem Schriftstück steht sein Name;
(verblasst:) das Gericht steht nicht mehr auf der Speisekarte (ist dort nicht mehr aufgeführt);
etwas steht auf dem Programm, auf der Tagesordnung (ist im Programm, in der Tagesordnung vorgesehen);
das Zitat steht bei Schiller (stammt aus einem Werk Schillers);
das Geld steht auf dem Konto, auf dem Sparbuch (ist als Haben auf dem Konto, im Sparbuch verzeichnet);
die Fehler blieben stehen (wurden nicht korrigiert);
einen Fehler stehen lassen (nicht korrigieren);
R wo steht denn das geschrieben? (es gibt keine Vorschrift, die dem eigenen Handeln entgegenstünde; nach Martin Luthers jeweils einleitender Frage für die biblische Begründung seiner Erklärungen zu Taufe, Abendmahl und Sündenvergebung im »Kleinen Katechismus«).
10.
er steht sich gut, nicht schlecht, besser als vorher;
er steht sich auf 3 000 Euro monatlich (verdient … 3 000 Euro).
11. ein bestimmtes Verhältnis zu jemandem haben:
schlecht mit jemandem stehen;
Sie sind wohl im Bild, wie wir zueinander stehen (Brecht, Mensch 68);
Lion Feuchtwanger … Thomas Mann stand sich besonders nett mit ihm (Katia Mann, Memoiren 105).
12. von jemandes Entscheidung abhängen:
es, die Entscheidung steht [ganz] bei dir, ob und wann mit der Sache begonnen wird.
13. (umgangssprachlich) (im Hinblick auf die Vorbereitung o. Ä. von etwas) fertig, abgeschlossen sein:
der Plan, seine Rede steht (ist fertiggestellt);
die Mannschaft steht (ist zusammengestellt);
Zwei Proben müssen genügen, dann muss die Nummer stehen (MM 5./6.5.90, 71).
14. a) für etwas einstehen, Gewähr bieten:
die Marke steht für Qualität;
meistens steht Irland für einen Urlaub, wie man ihn nur noch in wenigen Gegenden Europas machen kann (Gute Fahrt 4, 1974, 54);
b) stellvertretend sein:
dieses Beispiel, sein Name steht für viele.
15. sich zu etwas bekennen:
zu seinem Wort, seinem Versprechen stehen;
er steht zu dem, was er getan hat (steht dafür ein);
wie stehst du zu der Angelegenheit? (was für eine Meinung hast du dazu?);
Die drei Hersteller … stehen zu ihrer Verpflichtung, aus der FCKW-Produktion auszusteigen (Chemische Rundschau 21.8. 91, 1).
16. jemandem beistehen, zu jemandem halten:
hinter jemandem, zu jemandem stehen.
17. (in Bezug auf eine Straftat) mit einem bestimmten Strafmaß geahndet werden:
auf Diebstahl, auf eine solche Straftat steht Gefängnis.
18. in einem bestimmten [Entwicklungs]zustand sein:
die Sache steht gut;
die Aussichten, Chancen stehen fifty-fifty;
(Frage nach jemandes Ergehen:) [wie gehts] wie stehts?;
das verheulte Gesicht der Haushälterin sagte mir, dass es schlecht um den alten Herrn stand (Fallada, Herr 70/71).
19.
es steht (ist) zu erwarten, zu befürchten, zu hoffen, dass …
20. (von Kleidungsstücken) zu jemandem in bestimmter Weise passen; jemanden ↑ "kleiden" (1 b):
der Hut, das Kleid, die Farbe steht dir gut, steht dir nicht;
Ü Sie ist ganz verwirrt, aber es steht ihr (Frisch, Gantenbein 340).
21. (landschaftlich) ↑ "leben" (3 a), angestellt, beschäftigt sein:
er steht als Lehrer im Westerwald.
22. (umgangssprachlich, besonders Jugendsprache) von jemandem, einer Sache besonders angetan sein, eine besondere Vorliebe für jemanden, etwas haben:
auf jemanden, auf etwas stehen;
Der Rickey steht auf Country und Western (Degener, Heimsuchung 26);
Dein Freund ist fast zehn Jahre älter als du. Offenbar steht er auf ganz junge Partnerinnen (Ziegler, Kein Recht 29).
23. (Seemannssprache) (in Bezug auf den Wind) in einer bestimmten Richtung, in bestimmter Weise wehen:
der Wind steht nach Norden, steht günstig;
Steht dann noch der Wind auf das Land zu und weht kräftig, … (Stern, Mann 263).
24. (umgangssprachlich) erigiert sein:
Hör mal, mein Freund, es ist nicht meine Schuld, wenn er dir nicht mehr steht (Rocco [Übers.], Schweine 26).
25.
Sie stund auf, packte die Säcklein aus (Gotthelf, Spinne 11);
die Tränen stunden ihm in den Augen (Goethe, Götz V).