Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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stechen
stẹ|chen [mittelhochdeutsch stechen, althochdeutsch stehhan]:1. spitz sein, mit Spitzen o. Ä. versehen sein und daher eine unangenehme Empfindung auf der Haut verursachen bzw. die Haut verletzen:
Dornen, Tannennadeln, Disteln, Borsten stechen;
die Wolle sticht [auf der Haut] (ist sehr rau, kratzt);
dein Bart sticht (kratzt).
2. (mit einem spitzen Gegenstand) einen ↑ "Stich" (1 b) beibringen; an, mit einem spitzen Gegenstand verletzen:
jemanden mit einer Stecknadel stechen;
sich an den Dornen der Rose stechen;
ich habe mir/mich [versehentlich] in den Finger gestochen.
3. a) (von bestimmten Insekten) mit einem Stechrüssel bzw. einem ↑ "Stachel" (2 b) ausgestattet sein; die Fähigkeit haben, sich durch Stiche zu wehren oder anzugreifen, Blut zu saugen:
Wespen, Bienen stechen;
Am Morgen stachen die Schnaken nicht (Doderer, Wasserfälle 34);
b) (von bestimmten Insekten) mit dem Stechrüssel bzw. dem ↑ "Stachel" (2 b) einen Stich beibringen:
eine Wespe hatte ihn [am Hals] gestochen;
bist du gestochen worden?;
das Insekt hat ihm/ihn ins Bein gestochen.
4. a) (ein spitzer Gegenstand, ein spitzes oder scharfes Werkzeug, eine Stichwaffe o. Ä.) irgendwohin stoßen, irgendwo eindringen lassen:
die Nadel in die Haut, jemandem ein Messer in den Rücken, in den Bauch stechen;
die Ahle in das Leder stechen;
den Spaten in die Erde, in den Boden stechen;
Kiewitt nickte noch einmal und stach dann langsam die Gabel in die nächste Garbe (Wiechert, Jeromin-Kinder 2, 566);
Während sie … mechanisch die Paddel ins Wasser stachen (Ott, Haie 71);
b) (mit einem spitzen Gegenstand, einem spitzen, scharfen Werkzeug, einer Stichwaffe o. Ä.) einen Stich in einer bestimmten Richtung ausführen:
mit einer Nadel durch das Leder, in den Stoff stechen;
er hatte ihm/ihn mit dem Messer in die Brust gestochen;
der Arzt … stach ihn mit einer dünnen Nadel in den Arm (Ott, Haie 187);
Ich hab' keine Angel, nur so einen Stecken mit zwei spitzen Nägeln drin, mit dem stech' ich nach den Fischen (Rinser, Jan Lobel 68);
Ü Pippig griente Höfel an, stach dem Kind mit dem Zeigefinger in den Bauch (Apitz, Wölfe 103).
5. durch ↑ {{link}}Einstechen{{/link}} (1) in einem Material o. Ä. hervorrufen:
Löcher in das Leder stechen;
… und in die Zeitung hat er mit einer Stecknadel Löchlein gestochen, damit er versteckt dem Treiben der Menschen zusehen kann (Seghers, Transit 161).
6. (Fischerei) mit einem gabelähnlichen Gerät fangen:
Aale stechen.
7. (bestimmte Schlachttiere) durch ↑ {{link}}Abstechen{{/link}} (1) töten:
Schweine stechen.
8. mit einem entsprechenden Gerät von der Oberfläche des Bodens ab-, aus dem Boden herauslösen:
Torf, Rasen stechen;
Hier wurde mit langen Spaten im zeitigen Frühjahr der Torf gestochen (Bruyn, Zwischenbilanz 334).
9. durch Abschneiden über der Wurzel ernten:
Feldsalat stechen;
Spargel stechen (mit einem dafür vorgesehenen Gerät aus dem Boden stechen);
frisch gestochene Champignons.
10. (Jargon) tätowieren.
11. in einer Weise schmerzen, die ähnlich wie Nadelstiche wirkt:
es sticht mich [im Rücken];
ein stechender Schmerz;
je mehr man gegenhielt, desto mehr wurde gedrängt, das stach in den Eingeweiden (Kempowski, Uns 80).
12. (besonders in eine Metallplatte) mit dem Stichel eingraben, ↑ "gravieren" (1):
etwas in Kupfer, in Stahl stechen;
ein Wappen stechen;
Es müsste sich um einen Prozess volkstümlicher Art handeln, und ich würde ein Bulletin herausgeben oder besser ein Flugblatt davon stechen lassen (Hacks, Stücke 261).
13. [vgl. ↑ "ausstechen" (3)] (Kartenspiele)
a) (von einer Farbe) die anderen Farben an Wert übertreffen:
Herz sticht;
Ü Wismars Konter über den rechten Flügel stachen (Werftstimme 7, 1985, 7);
Hier sticht das Argument, weniger Armut bremse das Bevölkerungswachstum (natur 6, 1991, 101);
b) (eine Karte) mithilfe einer höherwertigen Karte an sich bringen:
einen König mit dem Buben stechen;
Ich konnte jedes beliebige Ass ausspielen, sie stach es (Bieler, Bonifaz 217).
14. (Jägersprache) das Stechschloss spannen:
die Büchse stechen.
15. (Jägersprache) (von bestimmten Tieren) mit der Schnauze im Boden graben:
der Dachs sticht nach Würmern.
16. [vgl. ↑ "ausstechen" (3)] (Sport, besonders Reiten) (bei Punktgleichheit in einem Wettkampf) durch Wiederholung eine Entscheidung herbeiführen:
beim Jagdspringen wird gestochen.
17. die Stechuhr betätigen:
er hat zu stechen vergessen;
bis 900 Uhr muss man gestochen haben;
Ich hab' nicht mehr viel Zeit. Muss die Uhr stechen in fünf Minuten (Ziegler, Kein Recht 221).
18. (von der Sonne) unangenehm grell sein; heiß brennen:
die Sonne sticht heute;
die Sonne stach ihr in die Augen (blendete sie);
Gewölk war aufgestiegen, und die Sonne stach bereits (Frank, Tage 93);
dafür blinkt und glitzert jedes Zweiglein im hellen, stechenden Sonnenschein (Grzimek, Serengeti 204);
Ü Das Gaslicht stach (blendete schmerzhaft) mit unerträglich grünem Glanz (A. Zweig, Claudia 86).
19. jemanden sehr reizen, in Unruhe versetzen:
die Neugier sticht ihn;
Ihn stach nicht der Ehrgeiz, es den Freiluftgecken und Schicksportlern gleichzutun (Th. Mann, Zauberberg 654);
… dass sie gar nichts mehr zu sagen wagte, obwohl seine Äußerung sie ein wenig gestochen hatte (H. Mann, Unrat 143).
20. vor einem Hintergrund hervortreten; hervorragen o. Ä.:
Weite wegdurchquerte Plätze regelmäßiger Hügel, aus denen Schornsteine stachen, deuteten Viertel früherer Holzhäuser an (A. Zweig, Grischa 322);
das Gefühl verließ ihre Hände, … weiß stachen die Knöchel aus der Haut (Hahn, Mann 155);
Die Sommersprossen stachen scharf aus seinem käsigen Gesicht (Remarque, Funke 51).
21. (von den Augen, dem Blick) in unangenehmer Weise starr und durchbohrend sein:
er hat stechende Augen, einen stechenden Blick;
Seine Augen stachen durch die dicken Brillengläser (Apitz, Wölfe 263).
22. einen Übergang in einen bestimmten anderen Farbton aufweisen; einen Stich in etwas haben:
ihr Haar sticht ins Rötliche;
Im Licht der hohen Spiegel stach der sandfarbene Stoff plötzlich ins Parteibraun (Bieler, Mädchenkrieg 39).
23. (vom Stechpaddel) eintauchen:
die Paddel stechen ins Wasser.
24. (landschaftlich) fälschlich für ↑ "stecken" (5 a):
In der einen Hand hatte sie die schwarzen Schnüre eines … Wartsäckleins, in welchem … eine große Züpfe stach, ein Geschenk für die Kindbetterin (Gotthelf, Spinne 8).
Dornen, Tannennadeln, Disteln, Borsten stechen;
die Wolle sticht [auf der Haut] (ist sehr rau, kratzt);
dein Bart sticht (kratzt).
2. (mit einem spitzen Gegenstand) einen ↑ "Stich" (1 b) beibringen; an, mit einem spitzen Gegenstand verletzen:
jemanden mit einer Stecknadel stechen;
sich an den Dornen der Rose stechen;
ich habe mir/mich [versehentlich] in den Finger gestochen.
3. a) (von bestimmten Insekten) mit einem Stechrüssel bzw. einem ↑ "Stachel" (2 b) ausgestattet sein; die Fähigkeit haben, sich durch Stiche zu wehren oder anzugreifen, Blut zu saugen:
Wespen, Bienen stechen;
Am Morgen stachen die Schnaken nicht (Doderer, Wasserfälle 34);
b) (von bestimmten Insekten) mit dem Stechrüssel bzw. dem ↑ "Stachel" (2 b) einen Stich beibringen:
eine Wespe hatte ihn [am Hals] gestochen;
bist du gestochen worden?;
das Insekt hat ihm/ihn ins Bein gestochen.
4. a) (ein spitzer Gegenstand, ein spitzes oder scharfes Werkzeug, eine Stichwaffe o. Ä.) irgendwohin stoßen, irgendwo eindringen lassen:
die Nadel in die Haut, jemandem ein Messer in den Rücken, in den Bauch stechen;
die Ahle in das Leder stechen;
den Spaten in die Erde, in den Boden stechen;
Kiewitt nickte noch einmal und stach dann langsam die Gabel in die nächste Garbe (Wiechert, Jeromin-Kinder 2, 566);
Während sie … mechanisch die Paddel ins Wasser stachen (Ott, Haie 71);
b) (mit einem spitzen Gegenstand, einem spitzen, scharfen Werkzeug, einer Stichwaffe o. Ä.) einen Stich in einer bestimmten Richtung ausführen:
mit einer Nadel durch das Leder, in den Stoff stechen;
er hatte ihm/ihn mit dem Messer in die Brust gestochen;
der Arzt … stach ihn mit einer dünnen Nadel in den Arm (Ott, Haie 187);
Ich hab' keine Angel, nur so einen Stecken mit zwei spitzen Nägeln drin, mit dem stech' ich nach den Fischen (Rinser, Jan Lobel 68);
Ü Pippig griente Höfel an, stach dem Kind mit dem Zeigefinger in den Bauch (Apitz, Wölfe 103).
5. durch ↑ {{link}}Einstechen{{/link}} (1) in einem Material o. Ä. hervorrufen:
Löcher in das Leder stechen;
… und in die Zeitung hat er mit einer Stecknadel Löchlein gestochen, damit er versteckt dem Treiben der Menschen zusehen kann (Seghers, Transit 161).
6. (Fischerei) mit einem gabelähnlichen Gerät fangen:
Aale stechen.
7. (bestimmte Schlachttiere) durch ↑ {{link}}Abstechen{{/link}} (1) töten:
Schweine stechen.
8. mit einem entsprechenden Gerät von der Oberfläche des Bodens ab-, aus dem Boden herauslösen:
Torf, Rasen stechen;
Hier wurde mit langen Spaten im zeitigen Frühjahr der Torf gestochen (Bruyn, Zwischenbilanz 334).
9. durch Abschneiden über der Wurzel ernten:
Feldsalat stechen;
Spargel stechen (mit einem dafür vorgesehenen Gerät aus dem Boden stechen);
frisch gestochene Champignons.
10. (Jargon) tätowieren.
11.
es sticht mich [im Rücken];
ein stechender Schmerz;
je mehr man gegenhielt, desto mehr wurde gedrängt, das stach in den Eingeweiden (Kempowski, Uns 80).
12. (besonders in eine Metallplatte) mit dem Stichel eingraben, ↑ "gravieren" (1):
etwas in Kupfer, in Stahl stechen;
ein Wappen stechen;
Es müsste sich um einen Prozess volkstümlicher Art handeln, und ich würde ein Bulletin herausgeben oder besser ein Flugblatt davon stechen lassen (Hacks, Stücke 261).
13. [vgl. ↑ "ausstechen" (3)] (Kartenspiele)
a) (von einer Farbe) die anderen Farben an Wert übertreffen:
Herz sticht;
Ü Wismars Konter über den rechten Flügel stachen (Werftstimme 7, 1985, 7);
Hier sticht das Argument, weniger Armut bremse das Bevölkerungswachstum (natur 6, 1991, 101);
b) (eine Karte) mithilfe einer höherwertigen Karte an sich bringen:
einen König mit dem Buben stechen;
Ich konnte jedes beliebige Ass ausspielen, sie stach es (Bieler, Bonifaz 217).
14. (Jägersprache) das Stechschloss spannen:
die Büchse stechen.
15. (Jägersprache) (von bestimmten Tieren) mit der Schnauze im Boden graben:
der Dachs sticht nach Würmern.
16. [vgl. ↑ "ausstechen" (3)] (Sport, besonders Reiten) (bei Punktgleichheit in einem Wettkampf) durch Wiederholung eine Entscheidung herbeiführen:
beim Jagdspringen wird gestochen.
17. die Stechuhr betätigen:
er hat zu stechen vergessen;
bis 900 Uhr muss man gestochen haben;
Ich hab' nicht mehr viel Zeit. Muss die Uhr stechen in fünf Minuten (Ziegler, Kein Recht 221).
18. (von der Sonne) unangenehm grell sein; heiß brennen:
die Sonne sticht heute;
die Sonne stach ihr in die Augen (blendete sie);
Gewölk war aufgestiegen, und die Sonne stach bereits (Frank, Tage 93);
dafür blinkt und glitzert jedes Zweiglein im hellen, stechenden Sonnenschein (Grzimek, Serengeti 204);
Ü Das Gaslicht stach (blendete schmerzhaft) mit unerträglich grünem Glanz (A. Zweig, Claudia 86).
19. jemanden sehr reizen, in Unruhe versetzen:
die Neugier sticht ihn;
Ihn stach nicht der Ehrgeiz, es den Freiluftgecken und Schicksportlern gleichzutun (Th. Mann, Zauberberg 654);
… dass sie gar nichts mehr zu sagen wagte, obwohl seine Äußerung sie ein wenig gestochen hatte (H. Mann, Unrat 143).
20. vor einem Hintergrund hervortreten; hervorragen o. Ä.:
Weite wegdurchquerte Plätze regelmäßiger Hügel, aus denen Schornsteine stachen, deuteten Viertel früherer Holzhäuser an (A. Zweig, Grischa 322);
das Gefühl verließ ihre Hände, … weiß stachen die Knöchel aus der Haut (Hahn, Mann 155);
Die Sommersprossen stachen scharf aus seinem käsigen Gesicht (Remarque, Funke 51).
21. (von den Augen, dem Blick) in unangenehmer Weise starr und durchbohrend sein:
er hat stechende Augen, einen stechenden Blick;
Seine Augen stachen durch die dicken Brillengläser (Apitz, Wölfe 263).
22. einen Übergang in einen bestimmten anderen Farbton aufweisen; einen Stich in etwas haben:
ihr Haar sticht ins Rötliche;
Im Licht der hohen Spiegel stach der sandfarbene Stoff plötzlich ins Parteibraun (Bieler, Mädchenkrieg 39).
23. (vom Stechpaddel) eintauchen:
die Paddel stechen ins Wasser.
24. (landschaftlich) fälschlich für ↑ "stecken" (5 a):
In der einen Hand hatte sie die schwarzen Schnüre eines … Wartsäckleins, in welchem … eine große Züpfe stach, ein Geschenk für die Kindbetterin (Gotthelf, Spinne 8).