Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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stark
stạrk [mittelhochdeutsch starc, althochdeutsch star(a)ch, verwandt mit ↑ "starren", ursprünglich wohl = steif, starr]:1. a) viel Kraft besitzend, über genügend Kräfte verfügend; von viel Kraft zeugend; kräftig:
ein starker Mann;
starke Arme;
ein starker (selten; fester, kräftiger) Händedruck;
er ist stark wie ein Bär;
das Kind ist groß und stark geworden;
das Recht des Stärkeren;
Ü einen starken Staat fordern;
sie hat einen starken Willen (ist willensstark);
ein starker (unerschütterlicher) Glaube;
sie ist stark (charakterfest, willensstark) genug, mit diesem Schlag fertigzuwerden;
jetzt heißt es stark bleiben (nicht schwankend werden, nicht nachgeben);
Man fühlt sich stark, als ob man die ganze Welt aus den Angeln heben könne (Niekisch, Leben 33);
Ein gesunder und starker Mittelstand verhindert das Anwachsen von extremen Gruppierungen und Parteien (Fraenkel, Staat 197);
b) (in Bezug auf seine Funktion) sehr leistungsfähig, widerstandsfähig:
ein starkes Herz;
sie schickten ausgesuchte Männer mit starken Nerven auf Patrouille (Kant, Impressum 459).
2. a) dick, stabil, fest und daher sehr belastbar:
starke Mauern, Äste;
starker Karton;
dazu ist das Garn nicht stark genug;
b) (besonders Werbesprache verhüllend) dick, beleibt:
Kleider für stärkere Damen;
er ist etwas stark geworden;
c) eine bestimmte Dicke, einen bestimmten Umfang aufweisend:
eine 20 cm starke Wand;
das Buch ist mehrere Hundert Seiten stark;
dass er … ein über vier Meter starkes Lager von Uraniniterz durchstoßen hatte (Menzel, Herren 113).
3. a) zahlenmäßig nicht gering; zahlreich:
eine starke Beteiligung;
beide Vorstellungen waren stark besucht;
b) eine große Anzahl von Teilnehmern, Angehörigen, Mitgliedern o. Ä. aufweisend:
ein starkes Heer, Aufgebot;
c) eine bestimmte Anzahl habend:
eine etwa 20 Mann starke Bande;
d) (selten) ↑ "gut" (3 b):
wir werden zwei starke Stunden für den Heimweg brauchen.
4. eine hohe Konzentration aufweisend; sehr gehaltvoll, -reich:
starker Kaffee;
diese Zigaretten sind mir zu stark;
Ü starke (kräftige, intensive) Farben;
der Genever ist stark und würzig (Remarque, Obelisk 237).
5. hohe Leistung bringend; einen hohen Grad von Wirksamkeit besitzend; leistungsstark:
hast du keine stärkere Glühbirne?;
Wer die stärksten Maschinen hatte (Gaiser, Jagd 190);
Robert würden sie wohl nicht nehmen, den mit seiner starken Brille (mit seiner Brille mit stark gekrümmten Gläsern), wenn der anlegen müsste, könnt' er ja gar nichts sehn (Kempowski, Tadellöser 134);
alle Wellenbereiche waren gleich stark (Fries, Weg 261);
da (= in Steckkontakten) sind wir stark wie kein anderer in Europa (Elektronik 12, 1971, 78).
6. a) gute Leistungen erbringend; tüchtig:
ein starker Spieler;
er traf auf einen starken Gegner;
die Schülerin ist in Mathematik stark;
er war stark in Kopfbällen und bei akrobatischen Schussversuchen (Spiegel 46, 1976, 192);
Sie haben zeitweise wirklich sehr stark gespielt (MM 25. 2. 74, 4);
b) (als Ergebnis einer geistigen oder körperlichen Leistung) sehr gut, ausgezeichnet:
das ist sein stärkstes Werk;
die Mannschaft bot eine starke Leistung;
Alles in allem eine starke Darbietung (Kicker 82, 1981, 51).
7. sehr ausgeprägt; in hohem Maße vorhanden, wirkend; von großem Ausmaß; sehr intensiv; sehr kräftig:
starke Hitze;
es setzte starker Frost ein;
starke Schneefälle behindern den Verkehr;
er spürte einen starken Druck auf den Ohren;
starker Verkehr;
starker Beifall;
einen starken Eindruck machen, Einfluss ausüben;
unter starker Anteilnahme der Bevölkerung;
das ist eine starke Übertreibung;
starken Hunger, starke Schmerzen haben;
starke (gut erkennbare, deutliche) Zeichen einer Besserung;
er ist ein starker Esser, Raucher (isst, raucht viel);
ein starker (heftiger) Wind;
die Nachfrage war diesmal besonders stark;
stark beschäftigt, verschuldet sein;
ein stark wirkendes Mittel;
eine stark betonte Silbe;
ein stark behaarter Körper;
ein stark bevölkertes Land;
sie erinnert ihn stark an seine Mutter;
die Blumen duften stark;
es hat stark geregnet;
stark erkältet sein;
ich habe dich stark im Verdacht, das veranlasst zu haben;
es geht stark auf Mitternacht (umgangssprachlich; ist bald Mitternacht);
er geht stark auf die Siebzig zu (umgangssprachlich; wird bald siebzig);
Das war aber wirklich zu stark, ja wohl stark! (umgangssprachlich; das war unerhört, eine Frechheit!);
Der Gehülfe trank ziemlich stark (R. Walser, Gehülfe 177);
Während früher der Holzpreis gegendweise … stark differierte (Mantel, Wald 130).
8. (umgangssprachlich) großartig, hervorragend, ausgezeichnet und deshalb jemanden tief beeindruckend, ihm sehr gefallend:
ein starker Film;
starke Musik;
ich finde den Typ unerhört stark;
sie kann unheimlich stark singen;
stark!;
Ein Erlebnis, das die heute Dreißigjährigen sich noch als … »stark« einstufen würden (Welt 25. 2. 78, II);
Nick Lowe: »Half a boy and half a man«, echt stark, muss der Neid lassen (tango 9, 1984, 40).
9. (Sprachwissenschaft)
a) (in Bezug auf Verben) durch einen sich ändernden Stammvokal und (beim 2. Partizip) durch das Vorhandensein der Endung -en gekennzeichnet:
die starke Konjugation;
starke (stark konjugierte) Verben;
die Verben »singen, nehmen, klingen« werden stark gebeugt, konjugiert;
b) (in Bezug auf Substantive) in den Formen der Maskulina und Neutra durch das Vorhandensein der Endung -[e]s im Genitiv Singular gekennzeichnet:
die starke Deklination;
starke (stark deklinierte) Substantive;
die Substantive »Mann, Haus« werden stark gebeugt, dekliniert.
ein starker Mann;
starke Arme;
ein starker (selten; fester, kräftiger) Händedruck;
er ist stark wie ein Bär;
das Kind ist groß und stark geworden;
Ü einen starken Staat fordern;
sie hat einen starken Willen (ist willensstark);
ein starker (unerschütterlicher) Glaube;
sie ist stark (charakterfest, willensstark) genug, mit diesem Schlag fertigzuwerden;
jetzt heißt es stark bleiben (nicht schwankend werden, nicht nachgeben);
Man fühlt sich stark, als ob man die ganze Welt aus den Angeln heben könne (Niekisch, Leben 33);
Ein gesunder und starker Mittelstand verhindert das Anwachsen von extremen Gruppierungen und Parteien (Fraenkel, Staat 197);
b) (in Bezug auf seine Funktion) sehr leistungsfähig, widerstandsfähig:
ein starkes Herz;
sie schickten ausgesuchte Männer mit starken Nerven auf Patrouille (Kant, Impressum 459).
2. a) dick, stabil, fest und daher sehr belastbar:
starke Mauern, Äste;
starker Karton;
dazu ist das Garn nicht stark genug;
b) (besonders Werbesprache verhüllend) dick, beleibt:
Kleider für stärkere Damen;
er ist etwas stark geworden;
c) eine bestimmte Dicke, einen bestimmten Umfang aufweisend:
eine 20 cm starke Wand;
das Buch ist mehrere Hundert Seiten stark;
dass er … ein über vier Meter starkes Lager von Uraniniterz durchstoßen hatte (Menzel, Herren 113).
3. a) zahlenmäßig nicht gering; zahlreich:
eine starke Beteiligung;
beide Vorstellungen waren stark besucht;
b) eine große Anzahl von Teilnehmern, Angehörigen, Mitgliedern o. Ä. aufweisend:
ein starkes Heer, Aufgebot;
c) eine bestimmte Anzahl habend:
eine etwa 20 Mann starke Bande;
d) (selten) ↑ "gut" (3 b):
wir werden zwei starke Stunden für den Heimweg brauchen.
4. eine hohe Konzentration aufweisend; sehr gehaltvoll, -reich:
starker Kaffee;
diese Zigaretten sind mir zu stark;
Ü starke (kräftige, intensive) Farben;
der Genever ist stark und würzig (Remarque, Obelisk 237).
5. hohe Leistung bringend; einen hohen Grad von Wirksamkeit besitzend; leistungsstark:
hast du keine stärkere Glühbirne?;
Wer die stärksten Maschinen hatte (Gaiser, Jagd 190);
Robert würden sie wohl nicht nehmen, den mit seiner starken Brille (mit seiner Brille mit stark gekrümmten Gläsern), wenn der anlegen müsste, könnt' er ja gar nichts sehn (Kempowski, Tadellöser 134);
alle Wellenbereiche waren gleich stark (Fries, Weg 261);
da (= in Steckkontakten) sind wir stark wie kein anderer in Europa (Elektronik 12, 1971, 78).
6. a) gute Leistungen erbringend; tüchtig:
ein starker Spieler;
er traf auf einen starken Gegner;
die Schülerin ist in Mathematik stark;
er war stark in Kopfbällen und bei akrobatischen Schussversuchen (Spiegel 46, 1976, 192);
Sie haben zeitweise wirklich sehr stark gespielt (MM 25. 2. 74, 4);
b) (als Ergebnis einer geistigen oder körperlichen Leistung) sehr gut, ausgezeichnet:
das ist sein stärkstes Werk;
die Mannschaft bot eine starke Leistung;
Alles in allem eine starke Darbietung (Kicker 82, 1981, 51).
7. sehr ausgeprägt; in hohem Maße vorhanden, wirkend; von großem Ausmaß; sehr intensiv; sehr kräftig:
starke Hitze;
es setzte starker Frost ein;
starke Schneefälle behindern den Verkehr;
er spürte einen starken Druck auf den Ohren;
starker Verkehr;
starker Beifall;
einen starken Eindruck machen, Einfluss ausüben;
unter starker Anteilnahme der Bevölkerung;
das ist eine starke Übertreibung;
starken Hunger, starke Schmerzen haben;
starke (gut erkennbare, deutliche) Zeichen einer Besserung;
er ist ein starker Esser, Raucher (isst, raucht viel);
ein starker (heftiger) Wind;
die Nachfrage war diesmal besonders stark;
stark beschäftigt, verschuldet sein;
ein stark wirkendes Mittel;
eine stark betonte Silbe;
ein stark behaarter Körper;
ein stark bevölkertes Land;
sie erinnert ihn stark an seine Mutter;
die Blumen duften stark;
es hat stark geregnet;
stark erkältet sein;
ich habe dich stark im Verdacht, das veranlasst zu haben;
es geht stark auf Mitternacht (umgangssprachlich; ist bald Mitternacht);
er geht stark auf die Siebzig zu (umgangssprachlich; wird bald siebzig);
Das war aber wirklich zu stark, ja wohl stark! (umgangssprachlich; das war unerhört, eine Frechheit!);
Der Gehülfe trank ziemlich stark (R. Walser, Gehülfe 177);
Während früher der Holzpreis gegendweise … stark differierte (Mantel, Wald 130).
8. (umgangssprachlich) großartig, hervorragend, ausgezeichnet und deshalb jemanden tief beeindruckend, ihm sehr gefallend:
ein starker Film;
starke Musik;
ich finde den Typ unerhört stark;
sie kann unheimlich stark singen;
stark!;
Ein Erlebnis, das die heute Dreißigjährigen sich noch als … »stark« einstufen würden (Welt 25. 2. 78, II);
Nick Lowe: »Half a boy and half a man«, echt stark, muss der Neid lassen (tango 9, 1984, 40).
9. (Sprachwissenschaft)
a) (in Bezug auf Verben) durch einen sich ändernden Stammvokal und (beim 2. Partizip) durch das Vorhandensein der Endung -en gekennzeichnet:
die starke Konjugation;
starke (stark konjugierte) Verben;
die Verben »singen, nehmen, klingen« werden stark gebeugt, konjugiert;
b) (in Bezug auf Substantive) in den Formen der Maskulina und Neutra durch das Vorhandensein der Endung -[e]s im Genitiv Singular gekennzeichnet:
die starke Deklination;
starke (stark deklinierte) Substantive;
die Substantive »Mann, Haus« werden stark gebeugt, dekliniert.